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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hotel zurückhalten, damit wir den Verkauf meines Anteils
besprechen können.«
    Gillians Worte erzeugten so etwas
wie Hoffnung in Melissa. »Er meinte, Ajax würde vielleicht Ihren Anteil
kaufen«, sagte sie und hoffte, daß ihr Eifer ihr nicht anzumerken war.
    Gillian schnalzte mit der Zunge.
»Wie sollten Ajax und ich uns ein schönes Leben machen, wenn einer von uns an
diesen Ort gebunden wäre?« entgegnete sie.
    Melissa war gründlich verwirrt,
bemühte sich jedoch, ihre Neugier nicht zu zeigen. Wenn irgend etwas über Ajax
und Gillian geredet wurde, würde sie es noch früh genug erfahren. »Ich besitze
etwas Geld, das ich investieren könnte«, sagte sie gelassen.
    Gillian richtete sich abrupt auf.
»Natürlich! Bei diesem ganzen Tumult hätte ich fast vergessen, daß Sie eine Corbin
sind!«
    Melissa unterdrückte ein Lächeln.
»Ja«, antwortete sie. »Aber Sie wollten doch eine Zeitung herausgeben«,
bemerkte Gillian stirnrunzelnd.
    »Das hat nicht geklappt.« Gillian
musterte Melissa nachdenklich. »Ich verlange fünfzigtausend Dollar für meinen
Anteil«, warnte sie.
    Melissas Herz klopfte schneller vor
Erregung, aber äußerlich blieb sie völlig ruhig. »Mehr als vierzig könnte ich
nicht bezahlen«, versetzte sie.
    Gillian dachte nach. »In bar?«
    Melissa schluckte. Selbst für eine
Corbin waren vierzigtausend Dollar eine Menge Geld. »In bar«, bestätigte sie
dann.
    Gillians Gesicht hellte sich auf,
sie sprang auf und drückte begeistert Melissas Hand.
    »Nur eins noch, Gillian«, meinte
Melissa, bevor sie das Büro verließ. »Ich möchte nicht, daß Quinn erfährt, wer
sein neuer Partner ist, bevor ich nicht bereit bin, es ihm zu sagen. Es ist
etwas, was ihm möglichst schonend beigebracht werden muß.«
    Gillian nickte verständnisvoll.
»Keine Angst. Quinn und ich reden in letzter Zeit kaum noch miteinander.«
    Darauf wußte Melissa nichts zu
erwidern. »Gibt es hier ein Zimmer, das ich bewohnen könnte?«
    »Ja — wir halten immer ein paar
Räume frei, für den Fall, daß neues Personal gebraucht wird. Natürlich nichts
Elegantes.«
    Melissa dachte an ihr stickiges
kleines Zimmer im State Hotel und das Kämmerchen über dem Rip Snorting
Saloon. »Solange es nur ein Fenster besitzt und ein Schloß an der Tür«,
meinte sie, und das konnte Gillian bestätigen.
    Mit der Überlegung, wie lange es ihr
gelingen würde, ihr köstliches Geheimnis für sich zu behalten, machte Melissa
sich auf den Rückweg in die Stadt.
    Als sie an Krugers Laden vorbeikam,
lud Dana Melissa auf ein Glas Limonade ein, und sie erzählte ihr von Mister
Bradberrys Rückkehr nach Port Riley und seinen Plänen, eine Zeitung herauszugeben.
    Dana, die einige Zeit in den Bergen
verbracht hatte, um den Bau der neuen Schule zu überwachen, wirkte frisch und
munter. »Wie kann das sein? Miss Emma hat doch selbst gesagt, ihr Papa wollte
nie wieder eine Druckerpresse sehen!« entgegnete sie überrascht.
    »Ich weiß«, seufzte Melissa. »Er hat
es sich wohl anders überlegt.«
    Dana ergriff tröstend Melissas Hand.
»Es wird schon alles gut werden. Mach dir keine Sorgen.«
    Das war leicht gesagt, aber Melissa
hatte gerade die Hälfte eines sehr teuren Hotels gekauft und war noch ganz
benommen von ihrem eigenen Mut. »H-hast du Quinn gesehen?«
    Dana nickte verständnisvoll. »Er ist
in den Bergen. Jetzt wirst du ihn doch heiraten, nicht wahr? Oh, wie romantisch
das wäre!«
    Melissa winkte ab. »Nein, ich werde
als Reporterin für Mister Bradberry arbeiten.«
    Dana machte ein entsetztes Gesicht.
»Aber du bist doch schwanger!« rief sie schockiert.
    »Psst!« zischte Melissa warnend,
aber da war es schon zu spät. Mehrere Kundinnen schauten sich nach ihnen um.
»Ich hätte es noch monatelang geheimhalten können, wenn du den Mund gehalten
hättest!« flüsterte Melissa Dana verärgert zu.
    »Tut mir leid«, seufzte ihre
Freundin. »Aber weißt du, wenn ich einen Mann wie Quinn Rafferty hätte und er
bereit wäre, eine anständige Frau aus mir zu machen, würde ich mich nicht lange
zieren. Ich begreife dich einfach nicht, Melissa.«
    »Vielleicht begreife ich mich selber
nicht«, versetzte Melissa bitter, bevor sie sich verabschiedete und ging.
    Da ihr der Weg in die Berge zu weit
war, kehrte sie ins State Hotel zurück, um etwas zu essen und danach Mister
Crowley, ihren Bankier, aufzusuchen.
    An der Rezeption erwarteten Melissa
zwei Briefe: der erste kam von ihrem Herausgeber, der zweite von ihrem Bruder
Keith. Diesen öffnete sie

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