Cordina's Royal Family 1-4
und Pilzen machen.”
„Was auch immer. Ich muss mich jedenfalls erst einmal waschen.” Er griff wieder nach seinem Waschzeug, dann hielt er inne und sah sie an.
„Was ist?”
Del schüttelte den Kopf. „Sie sehen vielleicht aus, Schwester”, sagte er und ging hinaus.
Wie ein Kompliment hatte es nicht gerade geklungen, überlegte sie.
Obwohl bei seinen Worten in ihrem Bauch ein ganzer Schwarm Schmetterlinge aufgeflattert war und immer noch flatterte, ging sie in die Küche zurück, um die Rühreier zu machen.
Er vertilgte seine Eier mit so viel Appetit, dass sie sich fragte, warum sie sich Sorgen gemacht hatte, ob sie ihm auch schmeckten.
Tatsache war, dass er sich wie im siebten Himmel fühlte, weil er etwas aß, das er nicht selbst zusammengewürfelt hatte. Etwas, das auch wirklich wie Essen schmeckte. Jetzt war er froh, dass er sich vorhin eine gereizte Bemerkung verkniffen hatte, weil seine Papiere im Wohnzimmer zu ordentlichen Stapeln aufgeschichtet waren.
Und damit, dass sie nicht pausenlos auf ihn einredete, hatte sie noch einen Extrapunkt verdient. Er hasste es, mit einem Wortschwall überschüttet zu werden, noch ehe er den Tag richtig begonnen hatte.
Wenn er nicht hätte befürchten müssen, von ihrem Anblick abgelenkt zu werden, hätte er ihr vielleicht vorübergehend eine Stelle als Haushälterin angeboten. Sie hätte das Haus putzen und ihm ab und zu etwas zu essen kochen können. Aber wenn eine Frau so aussah – und es darüber hinaus auch noch schaffte, sich nur Stunden, nachdem man sie zum ersten Mal gesehen hatte, in seine Träume zu schleichen –, war sie ein Problem.
Je eher sie wieder von hier verschwand, desto besser.
Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, stand sie auf und begann, den Tisch abzuräumen. Dann ergriff sie zum ersten Mal, seit sie sich an den Tisch gesetzt hatten, das Wort.
„Mir ist bewusst, dass ich Ihnen Umstände mache, und ich weiß Ihre Gastfreundschaft sehr zu schätzen, aber ich muss Sie leider noch um einen weiteren Gefallen bitten. Könnten Sie mich vielleicht zum nächsten Telefon fahren oder in den nächsten Ort oder in eine Werkstatt? Was für Sie am bequemsten ist.”
Er schaute auf. Camilla und wie sie sonst noch heißen mochte, hatte, abgesehen davon, dass sie toll aussah, auch noch Stil. Es behagte ihm nicht, dass ihre Würde dazu führte, dass er sich schlecht fühlte, weil er sich überlegt hatte, wie er sie am schnellsten loswerden könnte.
„Sicher. Kein Problem.” Noch während er sprach, hörte er, dass ein Auto den Waldweg heruntergeholpert kam. Er stand auf, um nachzusehen, wer, zum Teufel, ihn da störte.
Camilla trat ans Fenster. Sobald sie erkannte, dass es sich um ein Polizeiauto handelte, wich sie zurück. Polizisten waren erfahrene Beobachter. Sie zog es vor, den direkten Kontakt mit ihnen zu vermeiden.
Del nahm aus dem Augenwinkel ihren eiligen Rückzug wahr und stutzte einen Moment, dann ging er nach draußen.
„Hallo, Del.” Sheriff Larry Risener war ein athletisch gebauter Mann mittleren Alters mit einer sanften Stimme. Del kannte ihn schon seit seiner Kindheit.
„Sheriff.”
„Will mich nur mal kurz hier draußen umschauen. War ja ein ganz schöner Sturm letzte Nacht. In weiten Teilen des Landes ist der Strom ausgefallen.”
„Ja, hier auch. Weiß man schon, wann wir wieder welchen bekommen?”
„Na ja.” Risener lächelte, kratzte sich die Wange. „Sie wissen ja, wie das so ist.”
„Ja. Ich weiß.”
„Ein paar Meilen von hier liegt ein Kleinwagen im Straßengraben. Ein Mietwagen. Sieht aus, als hätte da irgendwer bei dem Unwetter ganz schön Probleme gehabt. Haben Sie etwas bemerkt?”
„Ja.” Del lehnte sich an den Türstock. „Ich kam vorbei, kurz nachdem es passiert war. Konnte keinen Abschleppwagen rufen. Die Fahrerin hat hier übernachtet. Wollte eben zu Carl runterfahren und ihn bitten, den Wagen abzuschleppen.”
„Dann ist ja alles in Ordnung. Wollte mir bloß nicht vorstellen müssen, dass da vielleicht jemand durch den Wald irrt. Ich kann Carls Werkstatt anfunken und ihm den Standort durchgeben. Dann brauchen Sie nicht extra in die Stadt zu fahren, und er kann auf dem Heimweg kurz bei Ihnen reinschauen und Bescheid sagen.”
„Hätte nichts dagegen.”
„Okay, dann. Und wie geht es Ihnen? Die Schulter und alles?”
„Besser. Die Schmerzen sind inzwischen nur noch halb so höllisch.”
„Freut mich. Schon irgendwas von Ihren Leuten gehört?”
„Seit einer Woche
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