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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zugeben, dass es mehr – viel mehr – war, als er allein geschafft hätte.
    Wenn es in diesem Tempo weiterginge, könnte er in zwei Wochen alle Artikel – die lästigste seiner Aufgaben – fertig haben, und dann hätte er mit Katalogisieren und dem Einordnen der Laborbefunde immer noch genug zu tun.
    Zwei Wochen, dachte er und rollte versuchsweise seine verletzte Schulter. Die Ärzte gingen davon aus, dass es noch ein paar Wochen länger dauern würde, bis er seine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit wiederhatte. Genau gesagt waren sie der Meinung, dass es leicht noch vier Wochen dauern konnte, bis er wieder voll einsatzfähig war. Aber Ärzte waren ja immer pessimistisch.
    Er sollte sich für diese Zeit eine Schreibkraft suchen. Das wäre wahrscheinlich das Vernünftigste. Aber er hasste es, ständig eine fremde Person um sich zu haben. Besser wäre es, in ein Spracherkennungsprogramm zu investieren. Er überlegte, wie lange es wohl dauern mochte, bis er es beschafft, installiert und sich daran gewöhnt hatte.
    „Der Kaffee braucht noch ein paar Minuten.” Camilla setzte sich wieder und legte die Finger einsatzbereit auf die Tastatur. „Wo waren wir stehen geblieben?”
    Sein Blick schweifte aus dem Fenster, während er seinen Faden wieder aufnahm. Nach wenigen Minuten hatte er vollkommen vergessen, dass sie da war, und registrierte kaum das leise Klappern der Tasten.
    Er war völlig vertieft, als ihn ein Motorengeräusch aus seinen Gedanken riss. Verwirrt nahm er die Brille ab und schaute stirnrunzelnd auf den roten Truck, der den Weg heraufkam.
    Was, zum Teufel, wollte Carl hier?
    „Ist das der Abschleppwagen?”
    Er blinzelte und drehte sich um. „Richtig. Ja.”
    Carl war fett wie ein Nilpferd und nieste, als er sich aus dem Führerhaus seines Trucks wuchtete. Er nahm die Mütze ab, kratzte sich die kahle Stelle am Hinterkopf und nickte, als Del nach draußen kam. „Del.”
    „Carl.”
    „Wie geht’s Ihren Leuten?”
    „Gut, soweit ich weiß.”
    „Gut.” Carl kniff hinter den bernsteinfarben getönten Gläsern seiner Sonnenbrille die Augen zusammen, als er Camilla entdeckte. „Ist das Ihr Auto da unten an der Straße, Miss?”
    „Ja. Haben Sie es aus dem Graben herausbekommen?”
    „Noch nicht. Wollte Ihnen erst Bescheid sagen. Ein Scheinwerfer ist hin. Die Ölwanne auch. Der linke Vorderreifen ist platt wie ein Pfannkuchen. Und die Spur muss wahrscheinlich neu eingestellt werden. Muss alles repariert werden, bevor Sie weiterfahren können.”
    „Ich verstehe. Können Sie das machen?”
    „Ja. Muss mir allerdings erst die Ersatzteile besorgen. Länger als zwei Tage dürfte es aber nicht dauern.”
    Zwei Tage! Dann konnte sie es also vergessen, heute Abend weiterzufahren. „Oh. In Ordnung.”
    „Abschleppen, Ersatzteile, Arbeitszeit, macht so um die dreihundert, schätze ich mal.”
    Sie konnte es nicht verhindern, dass sie ihn erschrocken ansah.
    Dreihundert Dollar waren zwanzig mehr als das, was sie noch in der Tasche hatte.
    Noch während sie diesen Schlag verkraftete, wurde ihr klar, dass sie nach diesem kleinen Zwischenspiel völlig abgebrannt sein würde, sodass ihr nichts anderes übrig bleiben würde, als zu Hause anzurufen und um Geld zu bitten. Und dieser Gedanke gefiel ihr gar nicht.
    Als Carl ihr beunruhigtes Gesicht sah, verlagerte er unbehaglich sein Gewicht. „Äh … also … ein Vorschuss von hundert würde schon reichen. Den Rest können Sie ja zahlen, wenn der Wagen fertig ist.”
    „Ja, sofort, ich bin gleich wieder da.”
    Während Camilla ins Haus ging, um ihr Portemonnaie zu holen, versuchte sie sich damit zu trösten, dass ihr schon etwas einfallen würde.
    Bestimmt konnte sie ihre Uhr verkaufen – oder sonst irgendetwas. Bis das Auto repariert war, reichte das Geld noch für Essen und ein Motel. Sofern sie sparsam damit umging.
    Und in der Zwischenzeit würde sie sich etwas ausdenken. Sie war gut darin, Probleme zu lösen.
    Doch während sie die hundert Dollar abzählte, schwand ihr Optimismus rapide dahin. Es war wirklich deprimierend, Geld zu brauchen. Eine Erfahrung, die sie noch nie in ihrem Leben gemacht hatte und die, wie sie zugeben musste, sehr lehrreich war.
    Damit bleiben noch hundertachtzig und ein bisschen Kleingeld, überlegte sie, während sie die verbliebenen Scheine in ein Portemonnaie zurückschob, das ungefähr zweimal so viel gekostet hatte. Das sollte ich mir eine Lehre sein lassen, ermahnte sie sich, als sie nach unten ging – Del war schon

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