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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lösung!“
    Armand sah sie kühl und herablassend an. „Du verlangst mehr, als ich zu geben bereit bin“, antwortete er abweisend.
    „Ich will nur das, was mir zusteht.“
    „Was dein ist gehört dir nur, weil ich es dir gebe.“
    Blass aber gefasst richtete Gabriella sich auf. „Sprichst du als Vater?“ fragte sie leise und in schneidendem Ton. „Sie herrschen gut über Cordina, Eure Hoheit. Kann man dasselbe auch hinsichtlich unserer Familie sagen?“
    Der Hieb saß, das war Armand anzusehen. Aber sein Gesicht war gleich wieder maskenhaft unbeweglich. „Du musst mir vertrauen, Gabriella.“
    „Vertrauen?“ Ihre Stimme bebte. „Das hier zeigt mir“, sagte sie mit einer Geste auf die Thermosflasche hin, „dass ich keinem vertrauen kann. Niemandem.“ Dann drehte sie sich hastig um und verließ den Raum.
    „Lassen Sie sie gehen“, befahl Armand, als Reeve schon halb hinter ihr hergeeilt war. „Man kümmert sich um sie. Ich sagte doch, man wird schon auf sie Acht geben“, wiederholte er, da Reeve nicht stehen blieb. “Lassen Sie sie gehen.“
    Die Worte hätten Reeve nicht aufzuhalten vermocht aber der Ton ließ ihn innehalten. Ein schmerzlicher Unterton schwang darin mit, dieselbe innere Qual, die Reeve an jenem Tag bei Armand im Warteraum des Krankenhauses bemerkt hatte. Deshalb blieb er an der Tür stehen und wandte sich um.
    „Wussten Sie nicht, dass jeder ihrer Schritte ständig überwacht wird?“ sagte Armand leise. „Sie wird so genau beobachtet, dass ich sogar weiß, wo sie letzte Nacht verbracht hat.“ Müde ließ er sich wieder auf seinen Sessel sinken.
    Reeve sah in verblüfft an. Es war ihm nicht entgangen, dass die Dienerschaft sich häufig in Gabriellas Nähe aufhielt, aber er hatte nicht vermutet, dass das tatsächlich auf Armands Befehl hin geschah. „Sie lassen ihr nachspionieren?“
    „Ich lasse sie überwachen“, verbesserte Armand sehr betont. „Glauben Sie etwa, Reeve, dass ich Bries Sicherheit dem Zufall überlasse? Oder ausschließlich Ihrer Umsicht? Ich brauchte Sie aus allen bekannten Gründen heraus, aber wenn es um das Leben meiner Tochter geht, setze ich jedes mir zur Verfügung stehende Mittel ein.“ Armand fuhr sich flüchtig mit der Hand durch sein Gesicht und zeigte so zum ersten Mal seine innere Anspannung. „Bitte, schließen Sie die Tür, und bleiben Sie einen Moment. Es ist an der Zeit, dass ich Sie genauer informiere.“
    „Sie wissen, wer sie entführt hat“, sagte Reeve ruhig, aber Zorn schwang noch in seiner Stimme mit. „Sie wussten es die ganze Zeit.“
    „Ich kenne einen der Beteiligten und verdächtige eine weitere Person. Doch auch Sie hegen einen Verdacht.“ Sein abweisender, unnachgiebiger Blick haftete auf Reeve. „Es ist mir nicht entgangen, dass auch Sie eine bestimmte Theorie haben und die Sache auf Ihre Weise untersuchen. Ich habe nichts anderes von Ihnen erwartet, hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Sie so schnell Gabriellas Vertrauen erlangen würden.“
    „Wer hätte ein besseres Recht dazu gehabt?“
    „Ich bin ihr Vater, doch in erster Linie bin ich der Regent. Sie kann nur das tun, was ich ihr zubillige.“ Aus Armands Worten sprachen kalte Arroganz und Machtbewusstsein, die Reeve nun schon nicht mehr fremd waren und für die er sogar so etwas wie Bewunderung empfand.
    „Sie benutzen Brie als Mittel zum Zweck.“
    „Und Sie auch“, gab Armand zurück. „Andere desgleichen.“
    „Warum, zum Teufel, lassen Sie sie so im Ungewissen?“ verlangte Reeve zu wissen. „Ist Ihnen nicht bekannt, wie sehr sie sich quält?“
    „Glauben Sie ernstlich, dass mir das verborgen geblieben ist?“ Armand hob die Stimme, und er sah Reeve zornig an. In seiner Jugend hatte man sein unberechenbares Temperament gefürchtet, und nun schien ihn die jahrelange Kontrolle seines Wesens zu verlassen. „Sie ist mein Kind, mein ältestes Kind. An meiner Hand lernte sie laufen, ich saß an ihrem Bett, wenn sie krank war und weinte an ihrer Seite am Grabe ihrer Mutter.“
    Armand erhob sich steif und ging langsam zum Fenster. Er lehnte sich hinaus und stützte dabei die Hände auf den Sims. „Was ich tue, mache ich, weil ich es so tun muss. Trotzdem liebe ich Brie.“
    Das glaubte Reeve dem Fürsten unbesehen. „Gabriella sollte das wissen.“
    „Der Verstand ist eine uns immer noch unbekannte, delikate Sache, Reeve“, sagte Armand. „Gabriella ist trotz ihrer Willenskraft und ihrer inneren Stärke noch nicht in der Lage, die

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