Corellia 01 - Der Hinterhalt
zum Ende und wartete auf das Zustandekommen der Verbindung.
Das Holokom erwachte zum Leben, und das Gesicht einer jungen Frau erschien. Sie hatte helle Haut, hohe Wangenknochen und ein schmales, ausdrucksvolles Gesicht. »Hallo?« sagte sie.
»Ja, hallo«, sagte Lando. Sein Herz klopfte so laut, daß er schon fürchtete, sie könnte es hören. »Mein Name ist Lando Calrissian. Spreche ich mit Tendra Risant?«
Die Frau lächelte warm. »Captain Calrissian! Wie nett von Ihnen, daß Sie anrufen. Ich bin Tendra Risant.«
Lando lächelte erleichtert. Sie hatte die Verbindung nicht unterbrochen, und ihr wuchsen auch keine Hörner am Kopf. Ein guter Anfang. »Ich bin entzückt, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Tendra.«
»Mir ergeht es ebenso. Kommen Sie bald nach Sacorria?« fragte sie.
»Ich bin in diesem Moment auf dem Weg, Lady Tendra.«
»Bitte, nennen Sie mich einfach Tendra«, erwiderte sie. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf Ihren Besuch freue, Captain Calrissian.«
»Meine Freunde nennen mich Lando«, entgegnete er, »und ich hoffe, daß Sie bald dazugehören werden.«
Sie lächelte. »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel - Lando.«
Lando lächelte zurück, und er fragte sich, warum er sich vor diesem Gespräch eigentlich so gefürchtet hatte. »Ich freue mich, das zu hören, Tendra«, sagte er. »Ich freue mich sogar sehr.«
Das Universum materialisierte rings um die Jadefeuer, und Mara Jade verfolgte gelassen, wie sich die Sternlinien in Sterne verwandelten und das corellianische System um sie herum sichtbar wurde.
»Auf Kurs und im Anflug«, meldete der Pilot. »Die Bestätigung der corellianischen Raumkontrolle liegt vor. Wir befinden uns in der Mitte unserer Raumstraße und nähern uns Corellia.«
»Ausgezeichnet, Mr. Nesdin«, sagte Mara. »Mr. Tralkpha«, wandte sie sich an ihren Mon Calamari-Navigator, »wenn Sie nicht anderweitig beschäftigt sind, geben Sie uns bitte einen Tiefenscan des Systems.« Zweifellos hatte er den Scan bereits eingeleitet - sie wäre sogar verärgert gewesen, hätte er nicht soviel Initiative gezeigt -, aber der Form halber mußte der Befehl erteilt werden.
»Ja, Ma'am«, antwortete Tralkpha. »Unsere Spezialausrüstung liefert ein paar interessante Daten.« Die Jadefeuer war mit hochentwickelten Scannern ausgestattet, für die jeder Captain in der Raumflotte der Neuen Republik seinen rechten Arm gegeben hätte. Sie waren in der Lage, die Informationen, die beim Rücksprung aus dem Hyperraum gewonnen wurden, in eine Momentaufnahme des gesamten Zielsternsystems umzuwandeln. Die Scanner lieferten ein erstaunlich detailreiches Bild - manchmal. Die Bedingungen mußten günstig sein. Aber zumindest heute schienen die Bedingungen tatsächlich günstig zu sein.
»Was haben Sie entdeckt?« fragte Mara.
»Nichts, Ma'am. In diesem System befinden sich fast keine Schiffe im Weltraum.«
»Was ist so interessant daran?« fragte sie.
»Es gibt viel, viel weniger Verkehr, als eigentlich zu erwarten wäre, selbst wenn man die schlechte Wirtschaftslage berücksichtigt. Es sind keine Militärschiffe unterwegs. Nur ein paar Passagierfähren und zwei oder drei Frachter befinden sich im Anflug auf Corellia. Die einzigen anderen Schiffe, die ich sehen kann, transportieren offenbar die Delegationen, die am Handelsgipfel teilnehmen wollen - aber selbst ihre Zahl ist viel zu gering.«
»Ich schätze, ich müßte eigentlich überrascht sein«, sagte Mara, »aber ich bin es nicht, Mr. Tralkpha. Ein schwerer Sturm ist im Anzug«, fuhr sie fort, »und alle wollen im sicheren Hafen sein, wenn er losbricht.«
»Wann hört der Spaß endlich auf?« fragte Han. Er kniff die Augen zusammen und steuerte den Schwebewagen durch die dunkle corellianische Nacht, den hellen Lichtern von Coronet entgegen. Im Wagen war es dunkel und still. Die Kinder schliefen auf den Rücksitzen.
Leia rekelte sich im Kopilotensitz an seiner Seite und lächelte verschlafen. »Es dauert nicht mehr lange«, sagte sie. »Sobald wir zu Hause sind.«
»Wo immer das auch sein mag«, knurrte Han.
Leia lachte. »Es ändert sich ständig, nicht wahr?« fragte sie. Dann streckte sie die Arme aus, reckte sich und sank wieder gähnend in ihren Sitz zurück. »Nun, selbst wenn wir die Villa nicht verlassen müssen, hätte ich nichts dagegen, ins Corona-Haus umzuziehen. Ich würde mich dann nicht mehr so ausgeliefert fühlen.«
»Ich weiß nicht«, sagte Han, etwas ernster jetzt. »Auch wenn
Weitere Kostenlose Bücher