Corellia 02 - Angriff auf Selonia
›Ein‹- Schalter gedrückt und das Beste gehofft?« fragte Han.
»Wir hatten keine andere Wahl«, verteidigte sich Drac mus. »Wir führen einen Kampf auf Leben und Tod, und auf die Frage, was ein akzeptables Risiko ist, gibt es plötzlich an dere Antworten.«
»Aber warum riskiert ihr euer Leben und ein unersetzli ches Schiff, nur um mich nach Selonia zu bringen?«
»Vielleicht legen wir nicht so gewaltigen Wert auf unser Leben wie die Menschen. Wir sind eher bereit, für das Wohl der Gemeinschaft unser Leben zu opfern.«
»Laß mich dabei bloß aus dem Spiel«, murmelte Salculd.
»Trotzdem ist deine Frage natürlich berechtigt«, fuhr Dracmus fort. »Allerdings darf ich nicht mehr dazu sagen.«
»Ich hatte so eine Ahnung, daß ich genau die Antwort be kommen würde«, grollte Han. »Leider beantwortet das nicht meine Frage.«
»Wenn du mich fragst«, warf Salculd ein, »es wird höch ste Zeit, daß wir …«
Plötzlich heulte ein neuer Alarm los. Salculd fuhr zu den Kontrollen herum. »Oh, oh«, machte sie. »Noch mehr schlechte Nachrichten. Das Navcomputer hat soeben ver sagt.«
»Das ist keine schlechte Nachricht. Wen interessiert der Navcomputer, wenn die Triebwerke nicht funktionieren?« erwiderte Han. »Sieh es doch positiv. Wenn wir nicht navi gieren können, spielt es auch keine Rolle, ob das Antriebssystem zu Schlacke geschmolzen ist.«
Die Jadefeuer war von Selonia weiter entfernt und verfügte über viel bessere Detektoren – und ein viel besseres Tarnvermögen als das Kegelschiff. Die Jadefeuer konnte das Kegel schiff orten – obwohl die Besatzung keinen Grund hatte, ihm irgendwelche Aufmerksamkeit zu widmen. Allerdings konnte das Kegelschiff die Feuer nicht orten. Davon ganz ab gesehen verfügte die Jadefeuer über eine viel umfangreichere Datenbank zur Identifizierung anderer Schiffe. Das Kegel schiff hatte nur die plötzlich Ankunft von vier großen Or tungsreflexen registriert. Die Jadefeuer hatte sie sofort als ba kuranische Kriegsschiffe identifiziert – drei Zerstörer und einen Kreuzer.
Und es gab noch einen weiteren Unterschied. Die Besat zung der Jadefeuer reagierte auf das Auftauchen der Bakuraner viel gelassener.
»Was zur Hölle machen die hier?« fragte Mara. »Wie haben sie das Abfangfeld überwunden? Und wer ist an Bord?«
»Ich weiß nicht, wie sie hierhergekommen sind«, erwider te Leia. »Aber ich bin froh, sie zu sehen. Und was die Frage betrifft, wer an Bord ist – ich glaube es zu wissen.« Sie griff mit ihren Machtsinnen hinaus und schloß die Augen. Aber nein, die Entfernung war zu groß. Vielleicht konnte Luke ei ne derartige Distanz überwinden; sie konnte es jedenfalls nicht. Sie hatte eigentlich auch nicht erwartet, von dieser Po sition aus etwas zu spüren. Sie würde es später noch einmal versuchen. Aber dennoch wußte sie, mit wem sie es zu tun hatten.
»Wer?« fragte Mara. »Wer befindet sich Ihrer Meinung nach an Bord dieser Schiffe?«
»Luke«, antwortete sie. »Luke ist an Bord. Er ist gekom men, um mich zu retten. Er hat die Schiffe mitgebracht. Ich wußte es, seit ich sah, daß es Bakuraner sind. Die Bakuraner schulden Luke etwas, und er hat sie dazu gebracht, ihre Schuld zu begleichen. Fragen Sie mich nicht, wie, aber er hat es geschafft. Und fragen Sie mich nicht, wie die Bakuraner das Abfangfeld überwunden haben; es ist ihnen jedenfalls gelungen.«
Mara sah Leia an und dachte stirnrunzelnd nach. »So et was ist ihm ohne weiteres zuzutrauen«, räumte sie ein. »Und die Tatsache, daß es Bakuraner sind, bestätigt nur Ihre Ver mutung. Ich schätze, Sie haben recht. Luke ist soeben einge troffen. Aber das da draußen ist eine Schlachtformation, und die Kommunikatoren sind noch immer gestört. Luke oder nicht Luke, ich denke, es wäre nicht besonders klug, ihnen entgegenzufliegen. Wir halten uns bedeckt und nehmen weiter Kurs auf Selonia.«
Ärgerlicherweise wußte Leia nur zu gut, daß sie recht hat te.
Belindi Kalenda war überglücklich, daß sie sich endlich nützlich machen konnte. Seit sie mit den Informationen von Corellia im Coruscant-System eingetroffen war, hatte sie das Gefühl, überflüssig zu sein. Für andere mochten damit die großen dramatischen Ereignisse erst angefangen haben, aber sie war sofort in den Hintergrund gedrängt worden, kaum hatte sie ihre Aufgabe als Kurier erfüllt.
Doch jetzt waren sie wieder im corellianischen System, und zu sagen, daß der bakuranische Geheimdienst seine Hausaufgaben nicht
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