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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Beängstigende daran war natürlich, daß er wahrscheinlich die richtigen Knöpfe drücken würde. Ana kins Begabung im Umgang mit Elektronik und Maschinen war mehr als nur beunruhigend, selbst für Jacen. Es war, als hätten sich Anakins Machtfähigkeiten in eine unheimliche Richtung entwickelt. Aber »wahrscheinlich« genügte nicht auf einem Raumschiff – vor allem nicht auf einem, das so heruntergekommen war wie der Falke.
    »Ich, äh, ich muß …«
    »Und erzähl mir bloß nicht, daß du aufs Klo mußt«, un terbrach Jacen, der schon ahnte, was als nächstes kommen würde. »Da warst du erst vor ein paar Minuten.«
    »Oh, ja«, meinte Anakin. »Also, äh, ich muß aufstehen und … und … meinen Buchchip suchen. Ich muß ihn lesen.«
    »Oh, Mann«, seufzte Jaina. »Für wie dumm hält er uns eigentlich? Jacen, waren wir genauso?«
    »Das müssen wir wohl«, sagte Jacen. »Ich hoffe nur, wir haben uns dabei geschickter angestellt.«
    »Geschickter wobei?« wollte Anakin wissen. »Wobei?«
    »Beim Schwindeln«, erklärte Jaina. »Wenn du schon flun kern mußt, dann denk dir wenigstens was Überzeugendes aus. Niemand wird dir glauben, wenn du so herumstotterst. Außerdem ist der Buchchip eine wirklich schlechte Ausrede. Du kannst noch gar nicht richtig lesen.«
    »Ich kenne die Buchstaben und Zahlen.«
    »Aber du kannst noch kein ganzes Buch allein lesen, oder?«
    »Fast«, sagte Anakin, aber selbst ihm schien klar zu wer den, daß es nicht sehr überzeugend klang. »Aber ich muß trotzdem aufstehen.«
    Jacen stieß einen Seufzer aus. »Anakin, du kannst nicht ins Cockpit gehen. Wenigstens im Moment nicht. Wenn wir dich gehen lassen, wird dich Chewbacca sofort wieder raus schmeißen, und dann kriegst du Ärger, und wir kriegen Ärger, ohne daß es irgendwas bringt.«
    »Gut, okay«, sagte Anakin. »Aber kann ich denn wenig stens aufstehen und meinen Buchchip suchen?«
    »Nein. Du kannst nicht aufstehen. Keiner von uns kann es. Die Erwachsenen sind alle beschäftigt, und wir dürfen sie nicht stören oder auch nur im Schiff herumlaufen. Ich kann nicht aufstehen, du kannst nicht aufstehen, niemand kann aufstehen, bis Ebrihim sagt, daß wir aufstehen können. Ka piert?«
    »Kapiert«, meinte Anakin mürrisch. »Aber kann ich wenigstens …«
    »Nein!« rief Jacen. »Du bleibst liegen und bist still.« Er wartete und fragte sich, was Anakin als nächstes tun würde. Entweder bekam er einen Wutanfall oder er versank belei digt in Schweigen, um sich nur hin und wieder über die Un gerechtigkeit des Universums zu beschweren. Jacen hoffte inbrünstig auf die zweite Reaktion. Schon weil es dann viel stiller in der Kabine war.
    Nach einer Minute drang aus der unteren Koje unwirsches Gemurmel, und er seufzte erleichtert. Jetzt mußte er nur noch still sein, bis Anakin vergaß, daß er wütend war, denn sonst würde Anakin wieder einen Wutanfall bekommen, weil er still sein mußte, während die anderen Kinder reden durften.
    Nicht zum erstenmal in den letzten Tagen dämmerte Ja cen, was seine Eltern alles durchmachen mußten.
    Er und Jaina hatten in den letzten Tagen sehr schnell erwachsen werden müssen. Die Flucht aus dem Corona-Haus war chaotisch und beängstigend gewesen, und der Flug „nach Drall schien nur aus Schrecken, Spannung, Langeweile und unfreiwilliger Komik bestanden zu haben. Der Schrecken hat te recht früh angefangen, als die corellianischen MPBs ange griffen und einige Schäden angerichtet hatten, bis es Chew bacca gelungen war, sie abzuschießen. Die Spannung war hinzugekommen, als sie abwarten mußten, ob Chewbaccas improvisierte Reparaturen lange genug hielten, um sie nach Drall zu bringen – oder überhaupt irgendwohin, obwohl der Wookiee die Systeme des Schiffes nur minimal belastet hatte, um jedes Risiko zu vermeiden. Der Ausdruck Langeweile be schrieb nur äußerst unvollkommen die langen, ereignislosen Tage des Fluges nach Drall. Und was die unfreiwillige Komik betraf – nun, sie ließ sich nicht vermeiden, wenn Chewbacca, Q9 und Anakin im selben Raum waren.
    Die Situation wurde auch nicht gerade durch die Tatsache verbessert, daß sie bei ihrer überstürzten Flucht vor dem Aufruhr auf Corellia keine Möglichkeit gehabt hatten, ir gend etwas einzupacken. Jeder von ihnen hatte genau zwei Garnituren Wäsche – das, was sie beim Angriff am Leib getragen hatten, und einen Overall aus den Bordbeständen. Q9 hatte die Overalls gekürzt, damit sie den Kindern paßten, und sich dabei überraschend

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