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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Raumfahrer wußte, daß es nur einen Ort gab, wo man sich wirklich zu Hause fühlte. Nur auf dem eigenen Heimatplaneten waren der Luftdruck, die Atmosphäre, die Schwerkraft und alle anderen Dinge exakt so, wie man sie aus seiner Kindheit kannte. Es war ein gutes Gefühl für Ebrihim, wieder Dralls geringere Schwerkraft zu spüren und die vertraute süße Luft zu atmen. Selbst das Pfeifen und Krächzen der Nachttiere, das Summen und Brummen der einheimischen Insekten schien ihn freundlich zu empfangen, ihn zu trösten und an die Tage seiner Kind heit zu erinnern. Die Luft war wie parfümiert, erfüllt von al len möglichen …
    Krachend schlug vor ihm ein Hochenergieblasterstrahl in den Boden ein und wirbelte Erde hoch.
    Ebrihim warf sich hin und landete mit dem Gesicht in ei nem Beet voll großer blauer, lächerlich aussehender Blumen, die einen betäubend süßen Duft verbreiteten. Der preisge krönte Garten seiner Tante.
    »Wer ist da?« rief eine vertraute Stimme. »Habe ich je manden getroffen?«
    Seine Tante. Wie kam sie dazu, mit schweren Waffen auf ihn zu feuern? »Nicht schießen!« stieß Ebrihim hervor. »Nicht schießen. Ich bin es, dein Neffe Ebrihim!«
    »Ebrihim?« wiederholte seine Tante. »Zum Teufel, was machst du hier draußen? Bist du mit diesem Piratenschiff ge kommen, das dort hinten lauert?«
    »Es sind keine Piraten!« rief er. »Es sind Freunde! Wir brauchen deine Hilfe!«
    »Warum landet ihr dann wie Diebe in der Nacht?« fragte sie und trat näher, so daß Ebrihim sie im Sternenlicht erkennen konnte. Sie sah etwas älter und dicker aus als bei seinem letzten Besuch, wirkte aber so energisch wie immer. Dieser energische Eindruck wurde natürlich von dem überdimen sionalen Blastergewehr in ihren Händen verstärkt. »Du bist es wirklich, Ebrihim«, sagte sie in einem leicht überraschten Tonfall, als hätte sie jemand anders erwartet. »Steh auf. Es sieht einfach lächerlich aus, wie du so daliegst.«
    »Ja, Tante«, sagte Ebrihim. Er sprang auf und wischte den Schmutz von seinem Fell.
    »Also, ich verlange eine Erklärung. Und komm mir nicht mit irgendwelchen albernen Ausreden. Warum hat sich der Pilot an mein Haus herangeschlichen? Warum ist er zwischen den Bäumen gelandet, wenn ihr nichts zu verbergen habt?«
    »Wir haben uns nicht vor dir versteckt«, erwiderte Ebrihim. »Wir wollten nur nicht von irgendwelchen Außenstehenden entdeckt werden. Deshalb ist der Pilot im Wald ge landet.«
    »Hmmm, ich verstehe«, sagte Tante Marcha. Sie schulter te das Blastergewehr und bückte sich, um eine der hellblau en Blumen zu begutachten, die Ebrihim zerdrückt hatte, als er in Deckung gegangen war. Dann richtete sie sich wieder auf und musterte den Boden unter den Landetellern des Fal ken. »Beim nächstenmal«, sagte sie sichtlich verärgert, »sorgst du dafür, daß dein Pilotenfreund nicht mitten in meinen Nannariumbeeten landet.«

5
Ganz wie in den alten Zeiten
     
    Der Eimer Wasser traf Han mitten ins Gesicht. »Wach auf«, befahl eine unangenehm vertraute Stimme, während er spuckend und hustend hochfuhr. »Die Show ist vorbei.«
    Han öffnete vorsichtig die Augen und erkannte sofort, daß Vorsicht auch angebracht war. Er war wieder in seiner Zelle, wo es nicht gerade hell war, aber das Licht schmerzte trotzdem in seinen Augen. Außerdem tat ihm jeder Knochen weh. Diese Selonianerin, Dracmus, hatte ihm eine mörderi sche Abreibung verpaßt.
    Thrackan warf den leeren Metalleimer in die gegenüber liegende Ecke der Zelle, und das Scheppern ließ fast Hans Schädel zerspringen.
    »Komm schon«, knurrte Thrackan ungeduldig. »Mach nicht so ein Theater. Meine Medis haben dich untersucht und mir gesagt, daß du's überleben wirst. Schon aus reiner Gehässigkeit.«
    »Gehässigkeit war doch immer deine starke Seite, Thrac kan«, krächzte Han. Er öffnete die Augen ein Stück weiter und verfolgte, wie sein Vetter lachte, einen Stuhl heranzog und sich setzte.
    »Das ist der Han, den ich kenne«, meinte Thrackan. »Schön, daß deine Lebensgeister wieder erwacht sind.«
    Thrackan war Han ganz nah. Irritierend nah. Han be merkte plötzlich, daß der Atem seines Vetters nach Alkohol roch und er eine Flasche vasarianischen Brandy in der Hand hielt. Sein Vetter war zumindest angetrunken. »Was willst du noch von mir, Thrackan?« fragte Han verwirrt. »Du hast deinen Spaß gehabt.«
    »Treib's nicht zu weit, Han. Meine Geduld mit dir ist begrenzt, glaub's mir.«
    »Also, warum bist du hier?« fragte Han,

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