Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Irgendwie. Aus irgendwel chen Gründen. Ich glauben an geheimen Testversuch.«
»Geheim? Aber alle wissen darüber Bescheid.«
»Denk nach, ehrenwerter Solo! Ein Kurierdroide muß Be weise für Explosion nach Corellia gebracht haben. Sonst hät te niemand Nova bemerkt. Stern war Sonne von unbewohn tes System. Grenze von Lichtgeschwindigkeit bedeutet, Licht von Nova brauchen Jahrzehnte, um bewohnte Systeme zu erreichen. Nova nur durch anonyme Botschaft von Thrackans Leuten bekannt geworden. Und Botschaft kam von Thrackan Sal-Solos Leuten. Kein Zweifel daran.«
»Woher weißt du das alles?« fragte Han. »Von wem hast du die Informationen bekommen?«
»Das darf ich nicht verraten.«
»Eins muß man dir lassen«, knurrte Han. »Du bist stur. In Ordnung, du darfst mir nicht sagen, woher du es weißt. Aber wie geht es weiter?«
»Es ist alles ganz logisch. Stern konnte nicht von allein ex plodieren. Menschenliga ohne wissenschaftliches Labor. Sie konnten Stern nicht sprengen. Also müssen andere diesen Stern gesprengt haben – und können wahrscheinlich noch mehr sprengen.«
»Deine Logik ist überzeugend, wenn man davon ausgeht, daß unsere Gastgeber für die Nova nicht verantwortlich sind. Aber wer hat dann den Stern gesprengt, und wie hat die Menschenliga davon erfahren? In welcher Beziehung ste hen die Unbekannten zur Liga – und wie werden sie darauf reagieren, daß die Liga die Supernova für sich bean sprucht?«
»Dafür keine Erklärung. Aber unbekannte Organisation hält sich ganze Zeit im Hintergrund. Vielleicht wollen sie nicht an Öffentlichkeit treten. Vielleicht nützen es ihnen, wenn Menschenliga Verantwortung und Schuld übernimmt. Wer wird nach wahren Verschwörern suchen, wenn alle glauben, daß Menschenliga Schuld hat?«
»Und du willst jetzt meine Meinung dazu hören? Du willst wissen, ob deine Logik richtig ist und Thrackan gelogen hat, was die Novamaschine angeht?«
»Ja«, nickte Dracmus. »Meinung, bitte.«
Han ließ sich noch einmal alles sorgfältig durch den Kopf gehen. »Du hast recht«, sagte er schließlich. »Die Liga ver fügt nicht über die nötigen technischen und wissenschaftlichen Mittel; und hätte jemand die Novamaschine zum Kauf angeboten, hätte er bestimmt einen Interessenten gefunden, der mehr bietet. Wenn du in diesem Punkt recht hast, muß auch alles andere stimmen. Irgend jemand erlaubt der Menschenliga, die Supernova für sich zu beanspruchen.«
»Wenn ja, dann stellen sich die Frage, wer diese interessante Maschine kontrolliert, warum sie, sie einsetzen und in welcher Beziehung sie zur Menschenliga stehen.«
Han schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Wer immer sie auch sind, sie halten sich bedeckt. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, frage ich mich, ob die Menschenliga nicht nur eine Art Strohmann ist.«
»Mann aus Stroh?«
»Tut mir leid«, sagte Han. »Eine Redensart. Ich meine, vielleicht ist die Liga nur vorgeschoben, eine Fassade, hinter der sich jemand versteckt.«
»Ah. Die Sternvernichter verstecken sich hinter der Men schenliga, und die Taten der Liga liefern Erklärung für die verschiedenen Aktivitäten.«
»Richtig«, nickte Han.
»Aber das beantwortet nicht die Frage, wer die Sternver nichter sind.«
»Einen Moment«, sagte Han. »Vielleicht doch. Vielleicht sind wir der Wahrheit schon näher, als wir dachten – oder als uns lieb ist. Vielleicht war die Person, die, die Botschaft überbracht hat, mehr als nur der Bote.«
»Ich verstehe nicht.«
»Es war noch vor Beginn der Revolte. Der Stern war be reits zur Supernova geworden, aber niemand wußte davon – da erhielten wir eine Botschaft. Generalgouverneur Micam berlecto, meine Frau und ich. Sie enthielt genaue Daten über die Supernova und die Drohung, daß weitere Sterne explo dieren würden, wenn wir nicht alle Bedingungen der Er presser erfüllen würden.«
»Ja. Aber wer war Bote?«
»Mara Jade.«
»Mara Jade? Die Händlerin? Sie hat viele Geschäfte mit den Selonianern gemacht. Wir kennen sie gut und vertrauen ihr.«
»Nun ja. Mara Jade ist viel mehr als nur eine Händlerin. Wußtest du, daß sie früher die rechte Hand des Imperators war? Die persönliche, private Geheimagentin und Attentäterin des Imperators?«
»Nein«, gestand Dracmus sichtlich verblüfft. »Ist das wirklich wahr?«
»Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte Han aufge regt. »Es würde auch erklären, wie unsere Gegner an den persönlichen Diplomatenkode der Staatschefin gekommen sind. Sie ist
Weitere Kostenlose Bücher