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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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wissen, daß ich nie davor zurückgeschreckt bin, meine persönlichen Interessen zu ver treten. Ich verliere Zeit und Geld, wenn ich hier herumsitze.«
    »Und Sie meinen, das genügt, um mich zu überzeugen?«
    »Nein«, schüttelte Mara den Kopf, »aber mehr habe ich nicht zu bieten. Ich bin nicht in diesen Irrsinn verwickelt, aber wie soll ich Ihnen das beweisen?«
    Leia sah Mara lange und durchdringend an. Sie hatte den starken Eindruck, daß Mara mehr sagen konnte, wenn sie nur wollte, aber es war klar, daß sie nicht bereit war, dieses Thema weiterzuverfolgen. »Was können Sie mir über die ak tuelle Lage dort draußen erzählen?«
    »Nicht viel«, seufzte Mara. »Ich war drei Türen weiter eingesperrt. Meine ehemalige Zellengenossin beschuldigte mich, eine Liga-Sympathisantin zu sein. Wir bekamen Streit, und jetzt bin ich hier. Ich habe nicht mehr gehört als Sie.«
    »Wie wäre es dann mit einer Theorie?« fragte Leia. »Ich hatte nichts anderes zu tun, als mir den Kopf über die Situa tion zu zerbrechen, aber es ergibt alles keinen Sinn. Es paßt einfach nichts zusammen. Wie sehen Sie denn die Lage?« Die Frage war so allgemein formuliert, daß sich Mara die Antwort aussuchen konnte, und genau das war der Zweck. Leia wollte Maras Meinung hören – oder, wahrscheinlicher, Maras vorgetäuschte Meinung.
    »Ich habe nicht direkt eine Theorie«, erwiderte Mara, »aber ich bin fest davon überzeugt, daß Diktat Thrackan Sal-Solo weiß, was er tut. Er ist Herr der Lage, und er weiß es. Er ist klug genug und verfügt über genügend politische Erfah rung, um die Folgen seiner Handlungen vorhersehen zu können. Ich glaube nicht einmal, daß er irgend etwas tun muß. Seine Drohungen allein genügen schon.«
    »Und das Ergebnis seiner Ankündigung, die Nichtmenschen von dem Planeten zu vertreiben, waren Unruhen und Aufstände«, sagte Leia. »Seine Worte haben die Spannungen zwischen den drei Rassen noch verstärkt. Die Leute sind ra dikalisiert, von den extremen Umständen zu extremen Positionen getrieben worden.«
    »Und meine Vermutung ist, daß Sal-Solo genau das erreichen wollte«, erklärte Mara. »Vielleicht geht es ihm nur darum, die Republik in eine mißliche Lage zu bringen. Sie hat er zweifellos in eine mißliche Lage gebracht.«
    »Das ist wahr«, sagte Leia. »Er hat es so arrangiert, daß ich die Wahl zwischen zwei politisch und moralisch unmög lichen Entscheidungen habe. Entweder lasse ich zu, daß Tausende, vielleicht sogar Millionen Lebewesen bei der Ver nichtung ihres Planeten sterben, oder ich lasse Millionen zwangsweise von ihrer Heimatwelt deportieren. Wie immer ich mich auch entscheide, das Ansehen der Neuen Republik wird ernsthaft beschädigt, vielleicht für alle Zeiten.«
    »Das ist vielleicht sein Endziel«, vermutete Mara. »Die Zerstörung der Neuen Republik. Er will den corellianischen Sektor zu einem unabhängigen Staat machen. Mir scheint, je schwächer die Neue Republik ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sein unabhängiger Staat überlebt.«
    »Ihm ist es also völlig egal, was passiert oder was wir un ternehmen, solange wir am Ende in einem schlechten Licht dastehen. Meinen Sie das?«
    »Es ist eine Theorie.«
    »Aber wir können nichts unternehmen, solange wir Ge fangene sind«, erinnerte Leia. »Was hat er davon, uns festzu halten?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Mara zu. »Deshalb glaube ich auch nicht, daß er uns noch länger festhalten wird. Ich denke, seine Soldaten werden das Corona-Haus solange besetzt halten, bis er glaubt, die Lage unter Kontrolle zu haben. Dann wird er die Soldaten zurückziehen und die Störsender abschalten. Sie und Micamberlecto können dann tun und lassen, was Sie wollen — Sie können sogar eine Flotte anfordern. Nur wird keine Flotte kommen, weil niemand Ihre Befehle hören wird. Sie werden absolut nichts erreichen. Und Sie werden das Sy stem auch nicht verlassen können. Wegen des Abfangfeldes. Er wird es nicht abschalten. Dadurch können Sie nicht hinaus, und ihre Freunde können nicht herein.«
    »Aber das Abfangfeld wird die Neue Republik nicht von einer Intervention abhalten«, wandte Leia ein. »Es wird sie nur verzögern. Die Flotte wird kommen, selbst wenn sie ei nen oder zwei oder drei Monate braucht, um Corellia mit Sublichtgeschwindigkeit zu erreichen.«
    »Leia – Frau Staatschefin. Bei allem schuldigem Respekt, ich bin eine Meisterhändlerin. Informationen sind der Le bensnerv meines Geschäfts. Wenn ich weiß, daß

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