Corellia 02 - Angriff auf Selonia
beruhigend.
»Ganz im Gegenteil«, bekräftigte Tante Marcha. »Es könnte sich als sehr, sehr wichtig erweisen, daß du sie ent deckt hast. Aber erzählt bitte weiter. – Anakin folgte dieser unsichtbaren Spur. Was ist dann passiert?«
Jaina und Jacen erzählten den Rest der Geschichte, wobei jeder die Sätze des anderen beendete und zu allem, was der andere sagte, zusätzliche Einzelheiten beisteuerte, wie es für Zwillinge typisch war. Anakin meldete sich hin und wieder zu Wort, doch niemand konnte mit seinen Bemerkungen wirklich etwas anfangen. Nichtsdestotrotz gelang es ihnen, Tante Marcha ein halbwegs klares Bild der Kaverne zu vermitteln, auch wenn es zum Teil widersprüchlich war.
Sie schilderten, wie Anakin sie zu einer schmucklosen Wand geführt hatte, die äußerlich nicht von allen anderen Wänden zu unterscheiden gewesen war, wie er die versteck te Kontrolltafel gefunden und die massive Tür geöffnet hatte. Sie beschrieben den seltsamen silbernen Laufgang hinter der Tür und die Plattform, zu der er führte. Und sie beschrie ben die riesige kegelförmige Kammer unter der Plattform mit den sechs silbernen, in einem Kreis angeordneten Silber kegeln am Boden und einem siebten Kegel in der Mitte:
Ebrihims Tante Marcha unterbrach sie gelegentlich, um Fragen zu stellen. Sie ließ Q9 das von ihm aufgenommene Bildmaterial projizieren und ging es Aufnahme für Aufnah me mit den Kindern durch, fragte, wie alt die Anlage ausge sehen hatte, wie heiß es dort gewesen war und ob sie irgend etwas an der Decke der kegelförmigen Kammer bemerkt hatten. Die Kinder antworteten nach bestem Wissen und Ge wissen, und Tante Marcha schien im allgemeinen die Ant worten zu bekommen, die sie erwartet hatte.
Schließlich schien sie der Überzeugung zu sein, daß sie von den dreien alle Informationen bekommen hatte, die sie geben konnten. »Vielen Dank, Kinder«, sagte sie. »Was ihr mir erzählt habt, ist sehr wichtig. Viel wichtiger, als ihr euch überhaupt vorstellen könnt. Ich denke, ich muß das jetzt erst einmal in aller Ruhe mit Ebrihim besprechen. Ihr dürft ge hen.«
Jacen und Anakin sprangen auf und eilten zur Tür der seltsamen kleinen Höhle. Aber Jaina blieb an ihrem Platz. Ebrihims Tante mochte vielleicht denken, daß sie alles Wis senswerte gehört hatte, aber da irrte sie sich, Jaina war sich dessen sicher. Außer der merkwürdigen versteckten Kam mer gab es hoch mehr. Es war ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf gegangen, und sie war entschlossen, es zu sagen, selbst wenn sie sich dadurch in große Schwierigkeiten brachte. »Hm, äh, Eure Hoheit?«
»Ja, mein Kind? Was ist?«
»Da ist noch etwas, das Sie wissen sollten. Etwas, das wir alle gehört haben, obwohl es nicht für unsere Ohren be stimmt war.«
»Jaina!« protestierte Jacen. »Tu's nicht!«
»Wir müssen es tun, Jacen. Es könnte echt wichtig sein. Und wir können ihr vertrauen. Wir können es. Wir müssen es sogar.«
Jacen wandte sich von der Tür ab und setzte sich wieder. »Ich halte es für einen Fehler.«
»Nun, wenn es einer ist, dann ist es mein Fehler«, meinte Jaina. Sie sah wieder die Herzogin an. »In der Nacht vor dem Angriff auf das Corona-Haus haben sich unsere Eltern mit Generalgouverneur Micamberlecto und einer Dame na mens Mara Jade getroffen. Sie ist …«
»Ich kenne die Meisterhändlerin Mara Jade«, unterbrach Tante Marcha, wobei sie sich um einen auffällig neutralen Tonfall bemühte. »Sprich weiter.«
»Nun, sie überbrachte ihnen einen Botschaft von jemand, der wie Paps klang …« Jaina erzählte der Herzogin alles über das Treffen, das die Kinder belauscht hatten, und über die schriftliche Botschaft an der Wand, die sie gesehen, und die gesprochene Botschaft, die sie mitgehört hatten, und über die Drohung, eine ganze Reihe von Sternen und sogar Corell selbst zu sprengen. Tante Marcha hörte aufmerksam zu und stellte hin und wieder eine Frage. Jaina erzählte die ganze Geschichte, aber am Schluß zögerte sie für einen Mo ment. Nein. Sie mußte die Sache zu Ende führen. »Da ist noch etwas. Ich kann nicht genau sagen, wie oder warum, aber es gibt irgendeine Verbindung zwischen dem Inhalt der Botschaft und der Anlage, die Anakin entdeckt hat. Ich kann es nicht erklären, aber sie fühlten sich irgendwie ähnlich an.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, wie das möglich sein soll«, meinte Tante Marcha. »Nicht, wenn mein Verdacht, was die von Anakin entdeckte Anlage betrifft, richtig ist – und ich bin mir
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