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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Ausgrabungsstätte mit ei genen Augen sehen zu können. Wenn sich die Ausgrabun gen auch für seine Arbeitgeber als interessant und für die Kinder als lehrreich erwiesen, umso besser. Die Dreistigkeit, die sich hinter dieser Einstellung verbarg, war atemberau bend. Selbst die meisten Menschen hätten davor zurückge schreckt, ihre gesellschaftliche Stellung auf diese Weise zu mißbrauchen. Kein halbwegs vernünftiger Drall hätte sich auf derartige Machenschaften eingelassen. Zumindest war etwas Gutes dabei herausgekommen. Ohne den Besuch der Ausgrabungsstätte hätte der kleine Anakin nie diese seltsa me riesige Kaverne entdeckt.
    Aber die Geschichte erinnerte sie an etwas. An etwas Merkwürdiges, von sie vor einiger Zeit in den Zeitungen gelesen hatte. »Neffe«, sagte sie. »Hast du je von einer archäologischen Ausgrabung auf Drall gehört?«
    Ebrihim blickte stirnrunzelnd auf. »Natürlich nicht«, er klärte er. »Deswegen war ich auch so sehr daran interessiert, mir eine anzusehen. Es gibt ebensowenig eine Drall-Archäologie, wie es menschliche Schwanzpflege gibt.«
    »Das«, sagte Marcha, »war auch mein Eindruck. Wir ha ben keinen Bedarf für Archäologie. Auf ganz Drall gibt es nichts, was eine Ausgrabung lohnt.« Die Drall waren ein or dentliches Volk und ein sehr altes, das großen Wert auf ex akte Aufzeichnungen und perfekte Organisation legte. Seit Tausenden von Jahren war alles Wichtige entweder sorgfäl tig archiviert oder wiederverwertet worden. Es gab keine Prähistorik, keine unerforschte Frühgeschichte. Und wenn doch, dann war sie schon so lange vergessen, als hätte sie nie existiert. »Deshalb war ich auch so überrascht, als ich vor einiger Zeit in der Presse las, daß in der Nähe des Äquators ein großes archäologisches Ausgrabungsprojekt begonnen wurde.«
    »Das ist absurd!« protestierte Ebrihim.
    »Ganz meine Meinung«, nickte sie. »Ich fand es jedenfalls so eigenartig, daß ich versucht habe, mehr zu erfahren. Es gelang mir, die genaue Lage der Ausgrabungsstätte heraus zufinden, aber das war auch alles. Es gab keine weiteren Zei tungsberichte, und meine privaten Nachforschungen führten zu keinem Ergebnis. Ich habe mich nur aus reiner Neugierde damit beschäftigt, und vielleicht habe ich zu früh aufgege ben. Was mich irritiert, ist die Tatsache, daß die Ausgra bungsstätte, wie sie in den Artikeln beschrieben wurde, sehr an die auf Corellia erinnert.«
    Ebrihim starrte seine Tante verblüfft an. »Tante Marcha! Wenn es stimmt, was du sagst, dann …«
    »Ich weiß, ich weiß. Die Konsequenzen sind ungeheuer lich. Aber uns bleibt keine andere Wahl, als die Frage weiterzuverfolgen . Ich denke, wir müssen mehr – viel mehr – über das erfahren, was die Kinder entdeckt haben.«
     
    Tendra Risant steuerte ihr neu erworbenes Schiff durch den Hyperraum zum corellianischen Sonnensystem – und den Dingen entgegen, die sie dort erwarteten. Das Schiff war eine langsame, ältere corellianische Schaluppe, die sie auf den Na men Gentleman Besucher getauft hatte, und die Cent war äu ßerlich nicht gerade ein Glanzstück. Aber Äußerlichkeiten be deuteten nicht viel. Das Schiff würde sie zu ihrem Ziel bringen – auch wenn es etwas länger dauerte. Nur das zählte.
    Sacorria lag erst einen halben Tag hinter ihr, aber sie hatte bereits eine Menge interessanter Dinge über interstellare Rei sen gelernt, und sie freute sich schon darauf, mit Lando darüber zu reden, falls sie ihn überhaupt fand. Sie hatte das Ge fühl, daß er einige dieser Lektionen bereits kannte.
    Die erste und wichtigste Lektion war, daß Geld fast alles möglich machte und vieles erleichterte, vor allem, wenn man genug Hartwährung hatte, um mit Bestechungsgeldern förmlich um sich werfen zu können. Embargobestimmungen? Startverbot für alle Raumschiffe und Verkaufsverbot für gebrauchte Raumschiffe? Eintragung ins Schiffsregister? Eine wohldosierte Geldspritze löste alle Probleme.
    Die zweite Lektion war, daß alle Welt eine Heldenangst vor Raumreisen hatte. Jeder schien zu glauben, daß das Ab fangfeld um Corellia wie eine massive, undurchdringliche Mauer war, die sich durch nichts überwinden ließ. Alles Un sinn. Das Abfangfeld verhinderte lediglich, daß man mit Überlichtgeschwindigkeit in das corellianische System ein flog; mehr nicht.
    Es war kein Problem, nach Corellia zu gelangen, sofern man genügend Zeit hatte. Der Navcomputer verriet ihr, daß die Reise vom Rand des Abfangfelds bis zum Planeten Co

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