Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
Jacen.
»Es hat sich irgendwie auf ihn programmiert. Es hat seine Fingerabdrücke oder seine DNA oder seine Gehirnwellen oder sonst was registriert und gespeichert. Es nimmt nur Befehle von ihm entgegen.«
In Anakins Augen war plötzlich ein wildes Funkeln. »Nur von mir?« wiederholte er. »Das ist alles meins?«
»Es muß eine Möglichkeit geben, das System auch auf andere Benutzer einzustellen«, wandte Jacen ein.
»Ja, wahrscheinlich«, bestätigte Antone, »aber wir haben keine Zeit, um danach zu suchen. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.«
»Einen Moment«, sagte Ebrihim. »Soll das etwas heißen, daß Anakin allein ...?«
Antone nickte ernst. »Ihr kleiner Freund hier ist der einzige, der dieses Kontrollpult bedienen kann. Und nach allem, was ich gesehen und von Ihnen gehört habe, kann er die Anlage vielleicht aktivieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob er ihre Funktionsweise auch wirklich versteht.«
»Ich glaube«, sagte 3PO, »Sie haben damit das Problem auf den Punkt gebracht.«
Gaeriel Captison beobachtete, wie Admiral Ossilege auf dem Flaggdeck unruhig auf und ab ging, und hatte unwillkürlich Mitleid mit dem Mann. Sie waren im Moment allein auf dem Flaggdeck, und diese Tatsache sprach Bände. Er hatte alle an die Arbeit gescheucht, und jetzt waren sie fort. Später würde hier wahrscheinlich das Chaos ausbrechen. Adjutanten würden kommen und gehen, ganze Berge von Meldungen jede freie Stelle bedecken, Alarmsirenen heulen und Lautsprecher Befehle brüllen. Aber jetzt war es ein stiller, verlassener, einsamer Ort.
Und Ossilege mußte im Moment ein besonders einsamer Mann sein. Bald würde er Entscheidungen treffen, Befehle geben müssen, doch zur Zeit hatte er alles getan, was er tun konnte. Er hatte seine Streitkräfte formiert, seine Anweisungen erteilt, seine Pläne gemacht. Jetzt blieb ihm nur noch das Warten.
»Es ist nicht leicht, oder?« fragte sie. »Sie haben ihnen ihre Befehle gegeben, und sie sind losgezogen, um sie auszuführen, um zu überleben oder zu sterben, zu siegen oder zu verlieren, und die Verantwortung liegt allein bei Ihnen.«
»Nein«, murmelte er, »es ist nicht leicht. Alle wissen, was sie zu tun haben, weil ich es ihnen gesagt habe. Aber wer sagt mir, was ich tun soll?«
Für Ossilege war dies eine bemerkenswerte Einsicht, die fast schon an Selbstmitleid grenzte. Er schien zu erkennen, daß er zuviel von sich enthüllt hatte, denn er blieb stehen und ließ sich in den Admiralssitz sinken.
Eine Glocke ertönte, und aus dem Deckenlautsprecher drang eine tiefe, melodische Robotstimme. »Alle Einheiten gestartet und einsatzbereit. Start der Eindringling in dreißig Sekunden. Alle Mann auf die Kampfstationen.«
Ossüege saß während der Meldung regungslos und schweigend da. Gaeriel konnte nicht erkennen, ob er konzentriert zuhörte oder die Stimme nicht einmal bemerkte. Der Glockenton wurde wiederholt, die Vibrationen des Decks veränderten sich, und die Flaggdeckinstrumente meldeten, daß das Schiff Fahrt aufgenommen hatte. Sie waren unterwegs.
»Sagen Sie«, brummte Ossilege schließlich nach langen Momenten des Schweigens, so daß Gaeriel unwillkürlich zusammenzuckte. »Der Plan – glauben Sie, daß er funktionieren wird?«
Die Ironie war fast zu offensichtlich. Nach endlosen Wochen des Eingesperrtseins an Bord der Gentleman Besucher, in denen sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als schneller an ihr Ziel zu kommen, bereute Tendra Risant jetzt, ihr Ziel erreicht zu haben. Die Cent trieb langsam durch die Finsternis des Weltraums, in einem stabilen Orbit um Drall – einer Umlaufbahn, die sie direkt zwischen die Triaden-Flotte und die beiden bakuranischen Zerstörer bringen würde. Sie hatte nicht die leisesten Zweifel, daß beide Seiten ihren Vorbeiflug genau überwachten. Wahrscheinlich hatten beide Seiten ihr Schiff längst als das identifiziert, was es war – eine zivile, unbewaffnete Einheit, die zufällig zwischen zwei Flotten geraten war. Solange sie mit deaktivierten Maschinen durch den Weltraum trieb, stellte sie keine Gefahr dar. Aber sie zweifelte nicht daran, daß beide Seiten sofort das Feuer eröffnen würden, wenn sie sich in irgendeiner Form von der Gentleman Besucher bedroht fühlten.
Und die Gentleman Besucher war lückenlos eingekreist. Ganz gleich, welchen Kurs sie einschlug – er wurde von einem der Schiffe blockiert. Sie wagte nicht zu manövrieren, aus Furcht, daß die eine oder andere Seite auf den Gedanken
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