Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
Gleasry hatte wie ein Vogel gesungen. Der gesamte Spionagering der Menschenliga auf Coruscant war aufgeflogen und im Gefängnis gelandet, wo die Verräter auch hingehörten.
Da war natürlich noch immer das Problem des nächsten Sternes auf der Sternvernichter-Liste. Kurzfristig hatte man es gelöst, indem man die Repulsorkontrollen deprogrammiert hatte, so daß sie nicht mehr nur von einem Siebenjährigen bedient werden konnten. Im Notfall konnte man diesen Repulsor – oder jenen auf Selonia – erneut einsetzen, um Centerpoint zu blockieren. Die sacorrianischen Selonia-ner hatten inzwischen kapituliert. Langfristig konnte es nur eine Lösung geben: Die Triade mußte die Programmkodes der Novamaschine herausrücken. Da die Triade verständlicherweise äußerst kooperativ war – schließlich waren die Besatzungstruppen der Neuen Republik bereits auf dem Weg –, stellte dies wahrscheinlich kein großes Problem dar. Jemand hatte das völlig aus der Luft gegriffene Gerücht verbreitet, daß die Flotte der Neuen Republik Centerpoint auf Sacorrias Sonne ausrichten würde, bis der nächste, vorprogrammierte Sternvernichter-Impuls abgestrahlt wurde, falls die Triade die Kodes nicht übermittelte. Das Gerücht würde sie zweifellos zur Zusammenarbeit ermuntern.
Und dann mußten natürlich Centerpoint und die Re-pulsoren auf den drei anderen Welten gründlich untersucht werden. Wer hatte das corellianische System gebaut und wann und warum, und was war aus den Erbauern geworden? Vermutlich würde es Jahrhunderte dauern, diese Rätsel zu lösen – falls sie überhaupt lösbar waren.
Dann war da noch eine weitere Frage, die Luke persönlich interessierte. Aber er hatte das Gefühl, daß er in Kürze die Antwort erhalten würde.
»Wissen Sie«, brummte Admiral Ackbar, »Sie sagten, die Leute hier haben diesen Krieg gewonnen. Mir ist aufgefallen, daß zwei prominente Namen zu fehlen scheinen. Sie waren mit uns auf dem Transporter. Wo sind sie bloß hin?«
Luke lächelte. Er wußte genau, wo sie waren, aber er hatte das Gefühl, daß sie im Moment lieber allein sein wollten. »Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen, Admiral. Sie gehören beide zu der Sorte Leute, die selbst auf sich aufpassen können.«
»Lando?« sagte Tendra, während sie über die vom Repulsor aufgewühlte Ebene wanderten. Es war nicht gerade die schönste Landschaft, aber sie hatte den Vorteil, daß man hinter jedem Hügel und jeder Bodenspalte ungestört war.
»Ja?« fragte Lando. »Was gibt's?« Tendra war auf einen Geröllhaufen geklettert, der etwas höher war als die anderen. Lando bot ihr seine Hand an, und sie ergriff sie und ließ sich von ihm herunterhelfen. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, ließ er ihre Hand nicht los, und sie hielt seine fest.
»Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, daß eine sa-corrianische Frau ohne die Erlaubnis ihres Vaters nicht heiraten darf, ganz gleich, wie alt sie ist?«
Lando hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, eine Mischung aus Furcht und Erregung. »Ja«, sagte er und bemühte sich dabei, möglichst gelassen zu klingen. »Was ist damit?«
»Nun«, sagte sie, »da ist noch eine Kleinigkeit, die du wissen mußt. Wir müssen nicht sofort etwas tun, aber dieses Gesetz hat eine Einschränkung. Eine interessante juristische Klausel. Es gibt eine Reihe gültiger Präzedenzfälle, nach denen eine sacorrianische Frau nicht an dieses Gesetz gebunden ist – wenn sie sich außerhalb des sacorrianischen Systems befindet. Zum Beispiel, wenn sie sich auf, nun ja, Drall aufhält.«
»Ist das so?« fragte Lando, rasch seine Fassung zurückgewinnend. Er mußte sich an den Gedanken erst noch gewöhnen, aber er wußte schon jetzt, daß er ihm gefiel. Er lächelte und betrachtete ihr wunderschönes Gesicht. »Ist das eine nachprüfbare Tatsache?«
»So ist es«, bestätigte sie und erwiderte sein Lächeln.
»Warum gehen wir dann nicht zurück zur Glücksdame und besprechen die ganze Angelegenheit beim Abendessen?« fragte er. »Juristische Klauseln haben mich schon immer fasziniert.«
ENDE
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