Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
»Sie haben recht. Aber wir müssen warten. Den Überlebenden die Zeit zum Entkommen geben. Warten, bis wir mitten zwischen den Feindschiffen sind. Sie mit in den Untergang nehmen. Warten .... warten auf die Quelle A.«
»Die Quelle A?« wiederholte Gaeriel matt.
»Die Quelle A«, bestätigte Ossilege. »Wir müssen auf Admiral Ackbar warten.«
»Eine Stunde, Luke!« schrie Lando. »Laß uns von hier verschwinden, solange wir noch können!«
»Verstanden, Lando«, sagte Luke. »Wir kehren um, und zwar mit Höchstgeschwindigkeit!«
»Was ist los?« fragte Tendra. »Warum ziehen wir uns zurück?«
»Wir ziehen uns nicht zurück«, erklärte Lando, während er die Glücksdame drehte. »Wir befolgen Ossileges Plan. Ein Plan, der so einfach ist, daß selbst wir ihn ausführen können. Fliegt rein, richtet eine Stunde lang so viel Schaden wie möglich an und macht dann Platz.«
»Wem sollen wir Platz machen?«
»Der Quelle A, meine liebe Quelle T.«
»Wovon redest du?«
Lando lachte laut. »Die Kodenamen sind nicht besonders einfallsreich, aber sie haben ihren Zweck erfüllt. Quelle T steht für Tendra, Quelle A für Admiral Ackbar. Als das Abfangfeld zusammenbrach, erhielt Ossilege eine verschlüsselte Hyperfunkbotschaft von ihm. Ackbar hat seit unserem Abflug von Coruscant jede wache Minute damit verbracht, eine Eingreifflotte zusammenzustellen. Er hat nicht viele Schiffe auftreiben können, aber fünfundzwanzig moderne Einheiten mit modernen Waffen – nun, sie sollten hier einiges ausrichten können. Vor allem, da die gegnerische Flotte inzwischen in völliger Auflösung begriffen ist.« Lando steuerte die Glücksdame um das zerschossene Wrack eines modifizierten B-Flüglers herum, nahm Kurs auf Centerpoint Station und beschleunigte mit Vollschub. »Wir ziehen uns zum Nordpol von Centerpoint zurück. Sie verschießt keine interstellaren Todesstrahlen.«
»Aber was ist mit Admiral Ackbar? Wie sieht der Rest des Planes aus?«
»Nun, ganz einfach. Nach ihrem präzise berechneten Hyperraumsprung wird Admiral Ackbars Flotte mitten zwischen den feindlichen Schiffe auftauchen und sofort das Feuer eröffnen. Sie werden nicht einmal wissen, wie ihnen geschieht. Wir müssen aus dem Schußfeld verschwinden.«
»Wann trifft seine Flotte ein?«
Lando überprüfte den Navcomputer des Schiffes und warf einen Blick auf das Chronometer. »Oh, oh«, machte er. »Jetzt. In diesem Moment.«
Der leere Weltraum vor ihnen füllte sich plötzlich mit Raumschiffen, die von grellen Lichteffekten begleitet aus dem Hyperraum stürzten, Schiffe, die wie Streifen aus blendendem Weiß an der Glücksdame vorbeirasten, rechts und links, oben und unten, so nahe, daß Lando fast glaubte, die nichtvorhandenen Stürme des Weltraums heulen zu hören, während die Schiffe an ihnen vorbeischossen. Es war ein unglaubliches Bild, ein wunderschönes Bild – und gleichzeitig furchterregend. Lando biß die Zähne zusammen und griff nach dem Steuerknüppel. Er klammerte sich an ihn, als hinge sein Leben davon ab, und zwang sich, keinen Versuch zu machen, den heranrasenden Schiffen auszuweichen, aus Angst, mit einem zusammenzuprallen, das er nicht sehen konnte.
Und dann waren sie an ihnen vorbei und verschwunden. Und dann bremste Lando die Dame auf eine vernünftige Geschwindigkeit ab und atmete tief durch.
Und dann war der Krieg für Lando und Tendra vorbei.
Inzwischen spürte Gaeriel Captison den Schmerz. Natürlich nicht in ihren Beinen, aber sonst überall. Admiral Ossilege saß halb ohnmächtig neben ihr und blutete stark. Gaeriel glaubte, Feuer zu riechen. Aber natürlich spielte auch das keine Rolle mehr.
Trotz seiner schweren Verletzung hatte es Ossilege geschafft, die Abdeckung der Kontrolltafel für die Selbstzerstörung des Schiffes zu öffnen, die in die Armlehne seines Sitzes eingelassen war. Er hatte alle Sicherungen entfernt und alle Knöpfe gedrückt. Alle bis auf den letzten. Er wartete jetzt, die Augen starr auf die Taktikschirme gerichtet. Sie flackerten, aber ihr Bild war klar genug, daß er alles sehen konnte, was er sehen mußte.
»Dort!« keuchte er. »Dort! Die Schiffe! Sie sind hier.«
»Dann wird es Zeit«, sagte Gaeriel. »Sie sind ein tüchtiger Mann, Admiral Ossilege. Sie haben ihre Pflicht erfüllt; Sie haben sie aufgehalten. Gute Arbeit.«
»Danke, Ma'am. Ich bin ... bin stolz, daß ich mit Ihnen dienen durfte.«
»Und ich mit Ihnen«, sagte sie. »Aber jetzt wird es Zeit.« Sie dachte an ihre Tochter
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