Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
kann er ...«
Hans Frage wurde durch das ohrenbetäubende Dröhnen eines schnellen, tieffliegenden Jägers beantwortet. Der donnernde Lärm erfüllte das Zimmer, brachte die Fenster zum Klirren und ließ Nippes von den Beistelltischen fallen. Der Lärm brach so schnell wieder ab, wie er eingesetzt hatte, als Lukes X-Flügler an der Villa vorbeiraste.
Han stürzte aus der offenen Haustür und sah, wie der X-Flügler in der Ferne verschwand, um dann beizudrehen und zurückzukehren.
Diesmal flog der X-Flügler langsam und tief und kreiste über der Villa. Leia und Mara hatten sich zu Han nach draußen gesellt, und alle winkten jetzt aufgeregt, als fürchteten sie, von Luke übersehen zu werden, obwohl er sie zielsicher angesteuert hatte. Der X-Flügler drehte eine große, langsame Runde um das Villengrundstück und gab mehrere Turbolaserschüsse ab, um die Wachen zu verscheuchen. Die Wachen brauchten nur wenig Ermunterung. Als der X-Flügler neben der Jadefeuer landete, waren sie bereits in alle Richtungen geflohen.
Die Kanzel des X-Flüglers schwang auf, Luke stieg eilig aus und sprang zu Boden. Er umarmte zuerst seine Schwester und dann Han. Mara verzichtete auf eine derart überschwengliche Begrüßung, rang sich aber immerhin ein ehrlich gemeintes Lächeln ab.
»Oh, Luke, wir haben uns so lange nicht gesehen, und es ist so viel passiert!« sagte Leia und drückte ihn an sich.
»Das stimmt, Leia, das stimmt«, sagte Luke.
»Ich weiß nicht, ob wir uns wirklich so lange nicht gesehen haben«, warf Han ein, »aber es ist tatsächlich eine Menge passiert.« Sie hatten Luke unmittelbar vor ihrer Abreise nach Corellia getroffen; damals hatte sich die ganze Familie auf einen schönen, ruhigen Urlaub gefreut. Das Aufregendste, mit dem Han gerechnet hatte, war ein Wiedersehen mit den Stätten seiner Kindheit gewesen, und das Tödlichste ein todlangweiliger diplomatischer Empfang. Aber die Dinge hatten sich anders entwickelt. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit er Luke zum letztenmal gesehen hatte, aber wieviel Zeit war wirklich verstrichen? Ein paar Wochen? Vielleicht sogar ein oder zwei Monate? Der ständige Wechsel von einem Planeten zum anderen, die unterschiedlich langen Tage, die verschiedenen Zeitzonen – all das machte es schwer, den Überblick zu bewahren. Er wußte nur mit Sicherheit, daß sich seit langer, langer Zeit die Ereignisse förmlich überschlugen.
Luke löste sich von Leia und nickte Mara Jade zu. »Hallo, Mara«, sagte er. »Schön, Sie wiederzusehen.«
»Die Freude ist ganz meinerseits, Luke«, erwiderte sie, und Han hatte den Eindruck, daß ihre gewöhnlich schneidende Stimme etwas weicher klang als sonst.
»Ich wünschte nur, die Umstände wären angenehmer«, meinte Luke. »Ich habe Thrackans Sendung gesehen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Jedenfalls tut es mir sehr leid. Wir holen sie zurück, Leia. Das verspreche ich dir.«
»Ich weiß, Luke«, seufzte Leia. »Ich weiß. Danke.«
»Hören Sie«, warf Mara ein, »ich will ja nicht drängen, aber Luke hat die Wachen vertrieben. Ich wette, daß wir das Kraftfeld um die Jadefeuer knacken können. Sollten wir nicht besser so schnell wie möglich von hier verschwinden?«
Luke schüttelte den Kopf. »Sie können schon mal Ihr Schiff startklar machen. Aber ich denke, es wäre klüger, noch eine Weile hierzubleiben. Wenn ich die Lage richtig einschätze, brauchen wir die Hilfe der Leute, die Sie festgehalten haben, und wir sollten besser bleiben, wo sie uns finden können.«
»Warum? Wieso?« fragte Han. »Was ist passiert?« »Eine Menge«, sagte Luke. »Und das meiste davon ist unangenehm. Aber vielleicht haben wir Glück im Unglück. Und da kommen unsere selonianischen Freunde ins Spiel.«
Han starrte Luke an und seufzte resigniert. »Es ist niemals einfach, stimmt's? Dann komm, Kleiner. Gehen wir ins Haus. Ich denke, es ist höchste Zeit, daß wir uns zusammensetzen und unsere Informationen austauschen.«
»Q9! Q9! Bitte kommen! Q9! Bist du da?«
»Natürlich bin ich da«, antwortete Q9. »Ich bin hier, wo Sie mich zurückgelassen haben, kopfüber in diesem winzigen Verschlag. Wo sollte ich auch sonst sein?« Der Droide hatte inzwischen genug von seinem Versteck und war ziemlich gereizt.
»Eine interessante rhetorische Frage«, drang Ebrihims leise Stimme aus dem Komsystem des Dfoiden. »Aber lassen wir das. Jedenfalls würden wir uns freuen, wenn du jetzt zu uns kommen könntest.«
»Mit Vergnügen«,
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