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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ihn, begann beim Kopf und breitete sich bis zu den Füßen aus, gewann dabei an Kraft wie eine Faust, kurz bevor sie ihr Ziel traf. Und dann explodierte er von innen - Blut und Fleischfetzen spritzten in alle Richtungen.
    Etwas fiel auf den Laufsteg, rollte herunter und über die Treppe, dunkel und inaktiv. Es stieß gegen meinen Fuß, bevor es in den Flammen weiter unten verschwand: nur ein kleiner Stein, grau und unscheinbar. Zutiefst beeindruckt sah ich zu Olga hoch. Ich hätte mich daran erinnern sollen. Sie war mit einem der großen Namen im Geschäft mit illegalen Waffen verheiratet gewesen. Natürlich hatte sie einige scheußliche Überraschungen mitgebracht.
    »Du hast mich überboten.« Offenbar hatten Baumeisterfrau Manoli und ihr Grabstein ein letztes Opfer gefordert.
    Wenn man bedachte, wie viele Frauen Drac getötet hatte .... Sie wäre sicher sehr zufrieden gewesen. Olga zuckte nur mit den Schultern. »Hast du Jonathan gesehen?«
    »Nein.« Unbesorgt sah sie übers Geländer. »Er Raum nicht verlassen. Vielleicht fiel hinunter.«
    Das glaubte ich nicht. Mit einer letzten Anstrengung zog ich mich von der Treppe auf den Laufsteg. Die Bretter und Latten unter meinen Händen fühlten sich sehr warm an, als ich kurz verharrte und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Stinky lief übers rauchende Geländer und hielt sich mit seinen langen Zehen so geschickt fest wie mit Händen. Als er mich erreichte, sprang er herunter und schnatterte in einer unbekannten Sprache, vielleicht dem elfischen Äquivalent von Babygebrabbel. Er ergriff meine Hand und zog mich zur Tür. Ich verstand, was er wollte, aber mir war noch immer schwindelig, und ich traute meinen Beinen nicht.
    Ich hob eine zitternde Hand. »Gib mir einen Moment.«
    Olga packte Stinky am Genick und sammelte Caedmon ein, der völlig erschöpft an der Wand lehnte, umgeben von brennenden Brettern. Ihm drohte keine unmittelbare Gefahr, aber aus irgendeinem Grund starrte er so entsetzt wie ein Vampir auf die Flammen. Olga klemmte ihn sich unter den Arm und trug Stinky und ihn in den vom Feuerschein erhellten äußeren Bereich der Weinkellerei.
    Ich saß auf dem qualmenden Laufsteg und wartete. Olga hatte sich zwischen dem Magier und der Tür befunden. Er konnte nicht unbemerkt an ihr vorbeigekommen sein, erst recht nicht mit Louis-Cesare im Schlepptau. Was bedeutete, dass sie noch hier waren.
    Mein Blick strich über den hölzernen Balkon, der sich an den Wanden des großen Raums entlangzog, doch ich sah nichts. Was mich kaum überraschte, denn Tarnzauber gehörten zum allgemeinen Standard. Aber sie wirkten nur so lange, wie man sich nicht bewegte, und wenn Jonathan keinen Selbstmord plante, musste er sich bewegen, bevor der fröhlich brennende Laufsteg einstürzte und ihn in den sicheren Tod riss.
    Dieser Gedanke war mir gerade durch den Kopf gegangen, als Nebel vor mir wogte, dicht wie Baumwolle —
    plötzlich sah ich nur noch gestaltloses Grau. Ich hörte einen seltsamen Singsang in der Nähe, der gespenstisch von den Wänden widerhallte, konnte aber nicht feststellen, woher er kam. Energie pulsierte mit gefährlicher Intensität durch die Luft, pochte wie ein Kopfschmerz an meinen Schläfen und füllte meine Ohren mit einem lauten Rauschen. Jonathan mochte verrückt sein, aber es bestand kein Zweifel daran, dass er auch sehr stark war.
    Doch es gab nur eine Tür, die nach draußen führte, und ich saß genau vor ihr.
    23
    »Louis-Cesare!«, rief ich so laut ich konnte, doch das wogende Grau warf den Namen zu mir zurück.
    Wenn er mich hörte, war das durch nichts zu erkennen. Aber jemand anders hörte mich. Jonathans Stimme erklang plötzlich, wie durch einen schlechten Lautsprecher. »Deine elfischen Freunde sind draußen, Dhampir. Nein, nein, nicht in die Richtung.« Er kicherte, als sei es komisch, in einem brennenden Gebäude gefangen zu sein.
    Furcht ersetzte den Zorn hinter meinen Rippen. Ich konnte mich rhetorisch aus den meisten Dingen herauswinden, aber mit einem Verrückten ließ sich nicht vernünftig reden. Und erst recht nicht mit jemandem, der total übergeschnappt war. Aber welche anderen Möglichkeiten standen mir offen? »Jonathan! Schick den Vampir zu mir; dann können wir reden.«
    Noch mehr schrilles Gelächter kam aus dem Grau, als lachten die Wände. Jonathan war völlig ausgeflippt und zu allem fähig. Ich musste zu ihm, bevor er glaubte, fliegen zu können, oder bevor eine andere, ebenso irre Idee dazu führte, dass er und

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