Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Puppe mit sich gezogen hatte; derzeit sparte ich meine Kraft lieber für den Kampf gegen die Elfen.
    »Beantworte die Frage!«
    »Vorn kommt man weder hinaus noch herein.« Die Vordertür war schon seit einer ganzen Weile von Möbeln versperrt, die Claire weggeschafft haben wollte, an denen das Haus aber zu hängen schien. Nach einer längeren Auseinandersetzung hatten sie einen Kompromiss geschlossen: Die Möbel blieben, aber nicht im Haus, sondern draußen vor der Tür, damit wir sie nicht sehen mussten.
    »Gibt es keinen geheimen Ausgang?«
    »Nein.« Es gelang mir, den Rucksack so herumzuschwingen, dass ich seinen Inhalt mit der linken Hand erreichen konnte. Das Geräusch von splitterndem Glas wies mich daraufhin, dass jemand eine Möglichkeit gefunden hatte, den Schutzzauber am Wohnzimmerfenster zu überwinden. »Bis auf die Portale«, fügte ich hinzu.
    »Wie das am Fuß der Treppe?«
    »Ja. In der Speisekammer gibt es ein weiteres. Claire und ich haben es benutzt, um Müll auf einfache Weise loszuwerden. Es führt nur bis hinters Haus. Und dann wäre da noch das im Keller.« Ich stopfte Waffen in leicht zugängliche Innentaschen der Jacke und griff auch noch nach einem Hackmesser, das auf dem Küchentresen lag.
    »An deiner Stelle würde ich das Portal in der Speisekammer nehmen.«
    Ich wollte in den Flur treten, doch der Jackenkragen drückte mir plötzlich an die Kehle, und ich wurde an eine harte Brust zurückgezogen. »Du wirst die Elfen nicht angreifen«, verkündete Louis-Cesare knapp.
    Ich zuckte zurück und warf ihm einen finsteren Blick zu. Wir mussten so bald wie möglich darüber reden, wie wichtig es war, untereinander einen gewissen Abstand zu wahren. »Darüber entscheidest nicht du.«
    Das Geräusch von brechendem Holz ließ mich herumfahren, und ich sah einen Elfen durch den Schutzzauber der Küchentür kommen. Er wirkte ein wenig mitgenommen - das silberne Haar hing ihm ins Gesicht, und sein Nimbus flackerte und knisterte -, war aber noch immer auf den Beinen. Eine Sekunde später erschien ein Schwert in seiner Hand, wie durch Magie, ein Eindruck, der vermutlich nicht täuschte.
    Louis-Cesare zog mir das Hackmesser aus der Hand, packte mich hinten an der Jacke und hob mich wie eine ungezogene Katze hoch. Dort baumelte ich, hin und her gerissen zwischen Zorn und Unbehagen, ohne etwas gegen den Eindringling ausrichten zu können. Glücklicherweise kümmerte sich das Haus um den Burschen und bescherte ihm einen Hagel aus Töpfen, Pfannen und Küchenutensilien. Der Elf taumelte zurück und fiel ins Dämonenloch, das sich an seinen Beinen zusammenzog und ihn festhielt. Ein anderer Elf, ein neuer mit langem schwarzen Haar, tauchte hinter ihm auf, ergriff ihn an den Schultern und machte sich daran, ihn aus dem Loch zu ziehen, während zwei weitere an ihm vorbeischlüpften. Bevor die Flurtür zufiel, sah ich noch, wie sich der alte eiserne Küchenherd drohend den ungebetenen Gästen näherte.
    Louis-Cesare kehrte mit mir im Schlepptau ins Wohnzimmer zurück. »Ich bin kein gottverdammtes Mitglied des Senats!«, stieß ich hervor und widersetzte mich nach Kräften, obwohl es kaum Sinn hatte. »Ich beginne keinen Krieg, sondern verteidige Privateigentum!«
    »Du gehörst zu Lord Mirceas Familie, und deine Taten fallen auf ihn zurück.«
    Ich bekam den Oberbalken der Wohnzimmertür zu fassen und hielt mich mit aller Macht daran fest. Einer der silberhaarigen Elfen stand noch immer am Erkerfenster und murmelte etwas, vielleicht einen Zauber oder einen Kraftausdruck. Die Glassplitter des Fensters hatten ein zackiges Maul gebildet, das den Arm zu verschlingen versuchte, den der Elf hindurchstreckte. Ich hielt nach dem Anführer Ausschau, der jedoch nicht mehr aus dem Geäst des Maulbeerbaums ragte.
    »Dorina…«, begann Louis-Cesare in einem warnenden Ton.
    »Ich lasse nicht zu, dass sie Claires Haus verwüsten!«, unterbrach ich ihn wütend und trat nach ihm.
    Er packte meine Beine und zog. Der Oberbalken löste sich, zusammen mit einer Menge Mörtel, und ich knallte auf den Boden. Louis-Cesare hielt mich fest, bevor ich fortkrabbeln konnte, und zog mich bis auf einen Zentimeter an sein Gesicht heran. »Du wirst tun, was ich dir sage. Wir informieren den Senat von dieser Sache, und er wird eine Erklärung von den Elfen verlangen. Auf keinen Fall riskieren wir hier den Ausbruch eines weiteren Krieges!« Im Anschluss an diese Worte warf er mich über die Schulter.
    Ich schlug ihm auf den Rücken, aber

Weitere Kostenlose Bücher