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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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gegen sie fallen lassen. Ich hatte sie per Telefon in einem zwielichtigen Club in Vegas erreicht, wo sie die Neuigkeit feierten. Ich hatte nichts dagegen, dass sie ein wenig Dampf abließen; immerhin konnten sie sich in ein oder zwei Stunden einen Flieger schnappen und noch vor uns in San Francisco sein. Ich hoffte nur, dass sich ihre Party nicht als das Äquivalent einer Henkersmahlzeit erwies. Noch wussten sie nicht, worum es bei der Mission ging, und wenn sie davon erfuhren, musste ich sie nicht extra darauf hinweisen, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass wir alle mit dem Leben davonkamen.
    Das Klacken eines zuklappenden Handys veranlasste mich, den Blick zu heben. Halb zusammengekniffene blaue Augen starrten mich an. Ich hob eine Braue und ahmte damit Mircea nach. »Ja?«
    »Wir müssen über dich und die Elfen reden«, verkündete Louis-Cesare.
    »Da gibt es nicht viel zu bereden«, erwiderte ich und stand auf. Für große Wanderungen gab es an Bord nicht genug Platz, aber ich musste mich bewegen. Meine Hände wollten zittern, meine Haut juckte, und ich hatte den bitteren Geschmack von Adrenalin im Mund. Ich war aufgedreht und hätte am liebsten auf jemanden eingedroschen.
    »Du hast die Elfen nicht auf irgendeine Weise angegriffen?«
    »Nein.« Was der Umstand bewies, dass ich noch lebte. Ich war genug Raubtier, um zu erkennen, wann ich es mit einem noch größeren zu tun bekam, und der Anführer der Elfen hatte mich mehr verunsichert, als ich zugeben wollte. Ich mochte es nicht, die Flucht zu ergreifen, doch in diesem Fall war der Rückzug eine gute Idee gewesen.
    Natürlich hätte ich das Louis-Cesare gegenüber auf keinen Fall eingestanden.
    »Warum hatten sie es dann auf dich abgesehen?« In seiner Stimme hörte ich den gleichen Hauch von Verachtung, der mir im Beisein von Mircea aufgefallen war: ein Tonfall, der allgemeine Missbilligung mir gegenüber zum Ausdruck brachte. Ich wäre selbst dann bockig geworden, wenn ich irgendeine Ahnung gehabt hätte. Da ich überhaupt nichts wusste, fiel es mir noch leichter, einfach nur mit den Schultern zu zucken.
    »Du hast den Botschafter gehört. Wir haben uns die ganze Sache eingebildet. Oder der Schwarze Kreis hat uns mit Trugbildern getäuscht, um Zwietracht unter uns zu säen.«
    Ich war an dem Handy-Gespräch nicht beteiligt gewesen, aber mein Gehör war gut genug, das eine oder andere mitzubekommen.
    Louis-Cesare gab ein Geräusch von sich, das bei einer weniger eleganten Person ein Schnauben gewesen wäre.
    »Der Schwarze Kreis ist das Schreckgespenst der magischen Welt und somit ein geeigneter Sündenbock. Wir hatten es nicht mit Magiern zu tun.«
    Ich stimmte ihm wortlos zu. Menschliche Magie vermittelte ein ganz anderes Gefühl. Ich verstand nur nicht, warum die Magier oder Elfen irgendein Interesse an mir haben sollten. Vielleicht war es mir in letzter Zeit gelungen, einem wichtigen Typen auf den Schlips zu treten, aber so sehr ich auch überlegte, mir fiel niemand ein.
    Die Wesen, die ich jagte, sahen die meisten Leute lieber tot.
    Louis-Cesare ließ das Thema fallen und wechselte zu einem anderen, ebenso nervigen. »Lord Mircea hat mir erklärt, was er von der Taktik seines Bruders weiß…«
    »Das bezweifle ich sehr.« Ich schaffte es, keine Grimasse zu schneiden. Meine Nerven brauchten Ablenkung, keine Erinnerung an den Schlamassel, in dem wir steckten. Ich schlich herum, aber es half nicht. Es blieb das Gefühl, dass meine Haut zu straff gespannt war.
    Ich blätterte in einigen langweiligen Zeitschriften, die der Steward gebracht hatte, und spürte dabei das Verlangen, sie zu zerfetzen. Ein großer Verlust wäre es nicht gewesen - offenbar gab es keine Senatsmitglieder, die den Rolling Stone lasen -, aber ich legte sie vorsichtig in ihr Gestell zurück. So geladen war ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gewesen. Alles ging mir auf die Nerven: der Luftstrom aus den Belüftungsschlitzen in der Decke, die leichten Vibrationen des Flugzeugs im Boden unter meinen Füßen, das Klirren von Eiswürfeln, als sich Louis-Cesare zwei Fingerbreit von etwas einschenkte.
    Ich brauchte einen Drink. Oder einen Kampf. Ja, ein guter Kampf wäre genau das Richtige gewesen.
    »Pardon?« Louis-Cesare sah mich verärgert an, als ich ihm das Glas wegnahm und es in einem Zug leerte. Die Flüssigkeit war klar und fast geschmacklos, aber sie hätte Metall ätzen können.
    »Zwischen ihnen hat sich zu viel abgespielt, als dass er dir alles erzählen könnte«,

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