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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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keuchte ich. »Selbst wenn er die vergangenen Tage pausenlos geredet hätte, wüsstest du jetzt nicht einmal die Hälfte. Du hast die zusammengefasste Readers-Digest-Version bekommen.« Und vermutlich nicht einmal die -Drac war kein beliebtes Thema am Esstisch.
    Louis-Cesare zog die Brauen zusammen und nahm sich ein anderes Glas. »Ich gehöre zu Lord Mirceas Familie.
    Ich glaube, ich weiß genug, um…«
    »Du bist ein Meister der ersten Stufe. Radu hat dich vor Jahren freigelassen.«
    »Das ist irrelevant.« Das Summen eines Timers auf dem Tisch neben meinem Ellenbogen unterbrach ihn, und Louis-Cesare warf einen finsteren Blick darauf. »Wir müssen über Strategie reden. Lord Dracula ist bestimmt nicht leicht zu finden …«
    Ich konnte ein hysterisches Lachen kaum zurückhalten. »Oh, ich glaube, das dürfte kein Problem sein.« Ich betrat die große Toilette des Flugzeugs. Offenbar hielt der Senat nichts von der Vorstellung, dass Entbehrungen gut für die Seele waren, aber der Marmor und die vergoldete Eleganz waren wenigstens unaufdringlich. Ich löste das Handtuch vom Kopf, betrachtete das Resultat im Spiegel und runzelte die Stirn. Ich hatte einen gewöhnlicheren Farbton wählen müssen als sonst, denn das Farbangebot des Flughafenladens war begrenzt gewesen. Man konnte nicht in dem Sinne von Violett sprechen, eher von Schwarz mit auberginefarbenen Strähnchen. Vielleicht wurde das Haar noch etwas heller, wenn es trocknete. Wenn dies mein letzter großer Auftritt war, wollte ich wenigstens gut aussehen.
    Nachdem ich mein Haar gewaschen und gekämmt hatte, kehrte ich in die Hauptkabine zurück.
    »Würdest du bitte damit aufhören?« Louis-Cesares Stimme klang ruhig, aber ein Finger klopfte an die Seite seines Glases.
    »Womit?« Ich suchte in der Jackentasche nach einem der speziellen Joints, die Claire für mich fabrizierte. Sie war eine ausgezeichnete Herbalistin. Zwar hatten ihre Kreationen wie Alkohol kaum Wirkung auf mich, aber sie dämpften mein Temperament, und ich brauchte jede Hilfe, die ich bekommen konnte, wenn ich der Versuchung widerstehen sollte, meinem Partner die Kehle zu zerfetzen.
    »Mich zu unterbrechen. Ich würde gern einmal einen Satz zu Ende bringen.«
    »Das hast du gerade.« Ich zündete den Joint an und lächelte, als vertrauter Dunst meinen Kopf umgab. Herrlich.
    Eine Sekunde später riss mir ein zorniger Vampir das Ding von den Lippen und zerbröselte es.
    »Ich brauche deinen Intellekt, sofern du einen hast. Dein Kopf soll klar bleiben, damit du dich konzentrieren kannst!«, informierte er mich, bevor ich ihn durch die Maschine fliegen ließ. Ein besorgter Steward lugte hinter dem Vorhang hervor, der die Kabine von der Kombüse trennte, aber sein Gesicht verschwand sofort wieder. Louis-Cesare sprang auf die Beine, und ich zündete mir einen zweiten Joint an.
    »Mach noch einmal so einen Quatsch mit meinem Gras, und ich teile Daddy mit, dass es einen frühen Verlust bei dieser Mission gab.« Ich sah, wie er zusammenzuckte, als ich Mircea erwähnte, und das entlockte mir ein Lächeln.
    Er verabscheute es, wenn ich den Namen des Familienoberhaupts gegen ihn benutzte. »Und ich wollte sagen: Wegen der Suche nach Onkel Drac brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Er wird uns finden, und zwar schon bald.«
    »Nenn ihn nicht so.« Louis-Cesare wirkte immer unzufriedener.
    »Wie? Onkel?« Ich hob und senkte die Schultern. »Warum nicht? Es stimmt doch.« Ich blies Rauch in seine Richtung und beobachtete, wie schwer es ihm fiel, auf einen Kommentar zu verzichten. »Ah, ja, meine lieben irren Verwandten. Drac, der wahnsinnige Mörder. Radu, der Sonderling. Und mein feiger Daddy, der uns überlässt, was er selbst nicht zu tun wagt.« Ich lächelte bewusst provokant. »Eigentlich bin ich die einzige normale Person in unserer Familie. Wie die Blonde in The Munsters.«
    Als Louis-Cesare diesmal kam, war ich vorbereitet. Ich wollte einen Kampf - ich brauchte ihn nach dem hinter mir liegenden Tag -, und er war das einzige Opfer weit und breit. Außerdem war er jemand, der schnell lernte, wie ich gleich darauf feststellte. Mit den Tricks, die ihn zuvor überrascht hatten, wurde er jetzt mühelos fertig, was mich zu Improvisationen zwang. Er schaffte es kurz, mir die Arme an die Seiten zu drücken, und dabei zog er mich ganz nahe zu sich. Bisher hatte ich noch keinen direkten, unmittelbaren Eindruck von seiner Kraft gewonnen, doch jetzt knisterte sie mir über die Haut und wetteiferte mit meiner

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