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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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mit Gewalt.« Er klang nicht besonders verärgert, wirkte ruhig und entspannt. »Wie er eine so starke Person kontrollieren kann, ist mir ein Rätsel.« Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er sie betäubt…«
    Ich stand kurz vor der Explosion, doch Louis-Cesare kam mir erneut zuvor. »Hör auf, um den heißen Brei zu reden. Sag uns, was du weißt.« Sein Gesichtsausdruck entsprach der kalten, harten und gar nicht amüsiert klingenden Stimme.
    Caedmons freundliche Miene veränderte sich. Sein Lächeln wurde so spröde und glanzvoll wie geschliffener Kristall. Befehle schienen ihm nicht zu gefallen. Ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn sich Stinky nicht genau in diesem Moment an einer der größeren Kühe - etwa so lang wie mein Zeigefinger - verschluckt hätte. Olga klopfte ihm mit einer riesigen Hand auf den Rücken, und die Kuh flog ihm so aus dem Mund wie eine Kugel aus dem Lauf eines Gewehrs. Sie landete auf einem Tablett mit Amaretto-Birnen, das Geoffrey gerade gebracht hatte.
    Ein Dutzend Schmetterlinge, die als Dekoration für das Tablett dienten, stiegen erschrocken auf und schlugen mit ihren Flügeln aus Zuckerwatte.
    Radu schien den Tränen nahe zu sein. Geoffreys Gesicht blieb so ausdruckslos wie immer, als er das ruinierte Tablett und sein bespritztes Hemd betrachtete. Olga hingegen schien die ganze Angelegenheit sehr lustig zu finden, denn sie lachte schallend. Sie hatte sich die kleine Herde wie Popcorn in den Mund geworfen und sich nicht einmal die Mühe gemacht zu kauen, und Stinky schien bestrebt gewesen zu sein, sich ein Beispiel an ihr zu nehmen. Ich überprüfte ihn, konnte jedoch keine schädlichen Auswirkungen feststellen.
    Ich wandte mich wieder an Caedmon. »Bitte - sag uns, was du weißt.«
    Er neigte den Kopf nach Art eines Aristokraten. »Natürlich.« Die sanfte Stimme streichelte meine Nerven und beruhigte mich sofort. Was auch nötig war, denn die nächsten Worte lauteten so: »Ich fürchte, ich habe mehr Fragen als Antworten, so wie der Domi, unsere Versammlung der Ältesten. Ein Kind ist für uns Anlass zu großer Freude und nicht etwas, das man voller Scham im Dunkeln versteckt. Doch bis vor kurzer Zeit wusste niemand, dass der König deine Freundin auch nur kannte, ganz zu schweigen davon, dass er sie geschwängert hat! Und jetzt höre ich von dir, du hättest es ebenfalls nicht gewusst.« Caedmon schenkte mir ein Lächeln, bei dem er rote Zähne zeigte. »Das Rätsel wird immer größer.«
    Er riss einem der zappelnden Geschöpfe auf seinem Teller ein Bein ab und schluckte es ganz. Offenbar gefielen ihm nur die Keulen. Sechs Rümpfe schwammen vor ihm in einem See aus Blut, und einige von ihnen bewegten sich noch ein wenig.
    »Vielleicht stimmt es nicht«, spekulierte ich.
    »Warum sollte sich deine Freundin eine so phantastische Lüge einfallen lassen?«, fragte Louis-Cesare.
    Ich hob und senkte die Schultern. »Vielleicht hofft sie, dadurch Hilfe zu bekommen und ihren Kidnappern entwischen zu können. Alles wäre besser, als den Erntern übergeben zu werden.«
    »Aber warum die Elfen benachrichtigen?«, hakte Louis-Cesare nach. »Sie sind nicht gerade für ihre Hilfsbereitschaft Außenstehenden gegenüber bekannt. Wenn sie deine Freundin retten und dann feststellen würden, dass sie gelogen hat, wäre sie in noch größerer Gefahr als vorher.«
    »Aber log sie?« Ich sah Caedmon an. »Was sagt dein König?«
    »Ich würde ihn fragen, wenn er nicht vor einigen Wochen verschwunden wäre. Es gab einen Mordanschlag, wie es scheint. Zusammen mit zwei Bediensteten, die sein Vertrauen genossen, machte er sich eines Nachmittags auf einen Jagdausflug und kehrte nicht zurück. Wir fanden sein Pferd, reiterlos, und schließlich auch die beiden Bediensteten, tot. Aber vom König selbst fehlt jede Spur.«
    Ich starrte auf den Teller vor mir und spürte, wie mein Magen wie ein Fisch auf dem Trockenen zappelte. Ich trieb meine Kühe zu Stinky hinüber, der den Appetit von zwei halb verhungerten Teenagern hatte, und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. »Der Domi hat dich also mit dem Auftrag hierher geschickt, die Wahrheit herauszufinden«, sagte ich schließlich. »Denn wenn Claires Behauptung keine verzweifelte Lüge ist, trägt sie den Thronfolger in sich.« Caedmon nickte mit vollem Mund. »Und wenn das Gerücht stimmt?« Er schluckte, sagte aber noch immer nichts. »Du willst sie mitnehmen«, warf ich ihm vor.
    Caedmon lehnte sich auf dem harten, ungemütlichen Stuhl wie auf

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