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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Richtung, und ich ließ mich zurückfallen.
    Jemand ergriff meinen Arm. Ich wirbelte herum, stieß den Angreifer gegen ein dunkles Schaufenster und hielt ihm ein Messer an den Hals. »I-Ihr Wechselgeld?«
    »Tschuldigung«, murmelte ich, als ich die überraschten schwarzen Augen meines Kellner s erkannte. Er drückte mir einige Scheine in die Hand und floh.
    Die Ablenkung war nur kurz gewesen, aber so was genügte manchmal, wenn man jemanden verfolgte, der schnell wie der Wind war. Ich lief über die Straße und in eine Gasse, und dort fand ich, was ich erwartet hatte. Der Vol l mond hing tief und groß am Himmel, leuchtete wie eine Laterne durch die Lücke zwischen zwei Gebäuden. Sein Licht fiel auf vier - und fünfstöckige Backsteinhäuser, Müll und ein Rinnsal in der Gassenmitte. Und sonst nichts.
    Verdammt!
    Ich eilte weiter, blieb alle paar Meter stehen und schnupperte, obwohl ich zuvor nicht in der Lage gewesen war, seine Witterung aufzunehmen. Es spielte keine Rolle . Dieser besondere Geruch hatte einen festen Platz in meinem Gedächtnis. Was ich jetzt roch, waren nur Hundekot, Benzin und Ab fäll e, die größtenteils nach verfaulendem Fisch stanken. Was vermutlich daran lag, dass sich ein Fischmarkt am Ende der Gasse befand, dessen elektrisches Licht die Dunkelheit wie ein Leuchtfeuer durchdrang.
    Der Vamp hatte diesen Weg genommen. Ich roch ihn schließlich: ein dünner Geruchsfaden, verwoben mit dem Reinigungsmittel, das die Verkäufer benutzt hatten, dem Chlor im Wasser und den Düften frischerer Meeresfrüchte. Aber der Vampir war nirgends zu sehen.
    Dafür zeigte sich jemand anders.
    Ich wich in den Schatten zurück, als eine große Gestalt in einem schwarzen Kapuzenmantel durch die Gasse kam. Im August brauchte man in New York weder Jacken noch Mantel, es sei denn, man hatte etwas zu verbergen. In meinem Fall waren es Waffen, doch bei dieser Gestalt lag der Fall anders, wie ich vermutete.
    Weißes Licht fiel auf den Asphalt unter dem Mantel. Ein schmal e r Nimbus umgab die Person, die ihn trug - es sah aus, als käme das Leuchten aus dem Stoff des Mantels, als wäre er nicht dick genug, um das Licht zurückzuhalten. Auf der Straße mit al den bunten Lampen wäre es wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen, doch in der düsteren Gasse zeigte sich das Glühen ganz deutlich.
    Ich spürte, wie sich Frick und Frack näherten und neben mir stehen blieben. »Ein Elf«, sagte ich unnötigerweise.
    Weiter vorn erschien ein Schemen unter einer Straßenlaterne und verschwand dann hinter einer Ecke. Kurz darauf trat der Vampir aus der Nacht, und der Elf folgte ihm. Wir bildeten den Abschluss wie bei einer kleinen Parade. Es wäre vielleicht lustig gewesen, wenn ich nicht befürchtet hätte, dass wir bald noch mehr Besuch bekamen.
    »Können Sie ihn ablenken?«, fragte ich Frick.
    »Wir sind angewiesen, keinen Kampf gegen die Elfen zu beginnen.«
    »Ich verlange nicht von Ihnen, gegen ihn zu kämpfen. Sie soll en ihn nur ablenken und dafür sorgen, dass er sein Ziel aus den Augen verliert.« Frick und Frack antworteten nicht und blieben reglos stehen. »Wie lautet der Befehl, den ihr erhalten habt?«
    »Wir soll en helfen und schützen.«
    »Gut. Marlowe muss ver zweifel t sein.« Frick blieb ungerührt, aber Frack verzog ein wenig die Lippen. Es entging mir nicht. »Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen, aber wenn es hier einen Elfen gibt, sind mit ziemlicher Sicherheit weitere in der Nähe, vielleicht sogar viele. Und ihnen ist es bestimmt nicht verboten, gegen jemanden zu kämpfen.«
    Frick schwieg, aber Frack bewegte sich etwas. »Wenn die Elfen sie bemerken, bleibt uns nichts anderes übrig, als sie zu verteidigen«, wandte er sich an seinen Kollege n. »Und wenn es noch mehr gibt, könnte eine schwierige Situation entstehen.« Frick antwortete nicht, aber nach einem Moment seufzte er. Eine Sekunde später verschmolz er mit der Dunkelheit und folgte dem Elfen. Ich gab ihnen einen kleinen Vorsprung und schlich dann wieder los.
    Abseits des helle n Marktlichts blieb die Straße in eine Düsternis gehü l lt, in der sich kaum Einzelheiten erkennen ließen. Vom Mantel kam nicht mehr als ein blasses Glimmen, halb verschluckt von den Schatten, die sich dicht auf allen Seiten drängten, und der Vampir war nur ein etwas dunklerer Schemen unter vielen anderen.
    Ich sah nicht genau, was geschah. Im einen Augenblick schloss der Mantel zum Vampir auf, und im nächsten war er einfach verschwunden. Vielleicht war er

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