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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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verschimmelt, aber er sprang an, und das hielt ich für einen kleinen Sieg. Zehn Minuten später parkte ich neben einem Mini-Mart, der ebenso aussah wie andere seiner Art in Brooklyn.
    Auch drinnen bot er ein vertrautes Erscheinungsbild, zumindest vorn. Kunden konnten ungestört durch die leeren Gänge zwischen den Regalen wandern, gummiartige Hotdogs kaufen, sich eine Rubbelkarte besorgen und viel Geld für überteuerte Toilettenartikel ausgeben, während die Angestellten ihnen vermeintlich keine Aufmerksamkeit schenkten. Die Bewohner des Viertels hatten schließlich vom lausigen Service die Nase voll gehabt und kauften woanders ein, was auch Sinn der Sache war. Man munkelte, dass der Laden eine Verbrecherbude war, mit Drogenhandel und Glücksspiel und so.
    Die Wahrheit war viel seltsamer.
    Das Hinterzimmer erreichte man durch einen kurzen Flur und eine Art Speakeasy-Tür. Beim Anklopfen bückte ich mich, denn das Guckloch befand sich auf einer Höhe mit meinem Nabel. Ein kleines grünes Auge erschien und beobachtete mich misstrauisch. »Ja?«
    »Mach auf. Ich bin’s, Dory.«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Weil du mich siehst?«
    »Mach das Licht an.«
    Ich seufzte. »Es ist an.« Ein halbes Dutzend Hundert-Watt-Birnen hingen an der Decke, und ich hatte das Gefühl, dass mir ihre Hitze das Gehirn im Schädel briet. Für das Auge am Guckloch schien es keine Rolle zu spielen, was mich nicht groß wunderte. T rolle sahen schlecht, und es gab nicht einen mir bekannten Zauber, der daran etwas ändern konnte.
    Auf der anderen Seite der Tür fand ein leises Gespräch statt. »Ihr braucht nicht zu flüstern«, sagte ich. »Ich spreche kein Trollisch .«
    »Du es lernen soll test«, erwiderte eine vertraute Stimme, als die Tür aufschwang.
    Ich war noch immer gebückt, was mir einen Blick auf etwa einen Kilometer glänzendes schwarzes Leder bescherte, das zwei ziemlich dicke Oberschenkel umhüllte . Noch etwas weiter unten befanden sich zwei hochhackige Latschen, die einer bereits sehr beeindruckenden Größe sieben oder acht weitere Zentimeter hinzufügten. Drei knorrig aussehende Zehen ragten vorn heraus, die übliche Anzahl für einen Bergtroll . Aller dings waren sie in den meisten Fällen nicht in Hochglanzrot lackiert.
    Das glaubte ich jedenfalls.
    Auf dem Weg nach oben strich mein Blick über einen recht großzügig bemessenen Busen, der in einer hellroten Weste steckte, von der sich ein großer Teil unter einem langen braunen Bart verbarg. Er passte gut zum Haar, das das breite Gesicht noch etwas weiter oben umgab und von platingrauen Strähnen durchzogen war. Seine Eigentümerin sah fragend auf mich herab. »Warum du stehst gebückt?«, erkundigte sich Olga.
    Es liegt am Schock, dachte ich und sagte: »Aus keinem besonderen Grund.«
    Ich richtete mich auf, und Olga wich zur Seite. Der kleine Bergtroll , der zuvor an der Tür gestanden hatte, zog sich zurück, um in Ruhe zu rauchen. Er hatte hier auch als Türsteher gearbeitet, als dieses Etablissement noch eine wilde Spielhölle gewesen war. Vielleicht hatte sie’s mit der Wildheit übertrieben, denn inzwischen war die Spielhölle zum Schönheitssalon mutiert .
    »Neuer Look?«, fragte ich und nahm Platz.
    Olga setzte sich wieder zur Maniküre. Der Stuhl knirschte unter ihr, hielt der Belastung aber stand, und die Nagelpflegerin setzte ihre Arbeit an den dicken, gewölbten Nägeln fort. »Du solltest es einmal versuchen«, sagte sie und warf einen kritischen Blick auf meine kurzen Fingernägel und meine legere Frisur. »Du aussiehst wie ein Junge.«
    Ich hob eine Braue. »Die meisten Typen sind anderer Meinung.«
    »Ich dich nicht sehe verheiratet.«
    »Die Hölle muss erst noch zufrieren«, pflichtete ich ihr bei.
    Olga schnaubte. »Was passiert ist mit dem Vampir?«
    »Mit welchem?« In letzter Zeit hatte ich in meinem Leben mehr Vampire, als mir lieb war. Eigentlich kein Wunder, da mir null am liebsten gewesen wären.
    Olga breitete ihre großen Hände aus, drehte sie nach oben und machte zugreifende Bewegungen mit ihnen. Ich lächelte und stellte mir vor, was für ein Gesicht Louis-Cesare gemacht hätte, wenn ihm klar geworden war, dass sein Name wie der trollische Ausdruck für »knackiger Arsch« klang. Ich fand es durchaus angemessen. »Ich habe ihn schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen.«
    »Du ihn öfter sehen würdest, wenn .... « Olga sah die Nagelpflegerin an. »Wie man sagt das?«
    »Mit ein paar Verschönerungen?«, fragte die junge

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