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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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sonderbar war. Jetzt trug sie ein rotes Gewand mit jeder Menge handgemachter Spitze am tiefen Ausschnitt. Es passte gut zum glänzenden dunklen Haar, dem zarten Gesicht und den großen braunen Augen.
    Ich machte mich wieder an die Arbeit, fühlte aber den Blick dieser Augen wie ein schweres Gewicht.
    Ich seufzte. Ich hatte es kommen sehen. Wahrscheinlich konnte sie Louis-Cesare überall an mir riechen und mich an ihm. Einer Bediensteten stand es nicht zu, ihren Herrn zu kritisieren - nicht einmal einer, die gewisse Privilegien genoss -, aber ich war Freiwild. Ich hob den Blick und wartete darauf, aber Christine schwieg. Sie saß einfach nur da und beobachtete mich, und seltsamerweise lag in ihren Augen nichts Herausforderndes, eher eine Art kindliches Staunen.
    »Mach ein Foto, das hält länger«, sagte Ray zu ihr.
    Sie blinzelte. »Entschuldigung«, sagte sie noch einmal. »Ich wollte nicht gaffen. Aber ich muss zugeben, dass ich dich faszinierend finde.«
    Ich hingegen fand faszinierend, dass die Stricknadel immer tiefer in Rays Kopf vorstieß. Sie steckte bereits zur Hälfte darin und war noch nicht auf Widerstand gestoßen, zumindest auf keinen harten. Ich drehte sie hin und her, hörte aber damit auf, als er die Augen verdrehte.
    »Gibt es irgendeinen besonderen Grund dafür?«, fragte ich Christine.
    »Du tötest Vampire.«
    »Nur die bösen unter ihnen«, entgegnete ich, um einem weiteren hysterischen Anfall vorzubeugen.
    »Sie sind alle böse.«
    Ich hätte vielleicht angenommen, dass sie sich einen Scherz erlaubte, aber Christines Gesicht blieb ernst. »Du bist ein Vampir.«
    »Ja.«
    »Bist du also böse?«
    »Ja.«
    »Na, das ist eine ganz neue Sichtweise.« Christine neigte den Kopf ein wenig zur Seite und sah mich fragend an. »Die meisten Vamps, die ich kenne, sind anders«, erklärte ich. »Sie suchen nach Möglichkeiten, ihr Verhalten zu rechtfertigen, damit sie wie die Helden der Geschichte dastehen.«
    Dünne Falten bildeten sich über den wunderschönen Augen. »Aber das nützt doch nichts. Zu leugnen, was wir sind, ändert uns nicht. Das Böse ist böse, auch wenn es eine Maske trägt.«
    Das Gespräch wurde ein bisschen surreal. Und das dachte ich, obwohl ich daran gewöhnt war, mit Radu zu reden. »Du bist also eine selbsterklärte böse Vampirin?« Christine nickte.
    »Und ich töte böse Vampire.« Sie nickte erneut. » Sollte ich dich also töten?«
    »Oh, noch nicht«, erwiderte sie allen Ernstes. »Ich habe noch nicht genug Gutes getan, um mich von aller Schuld zu befreien.«
    »Der Aufzug geht nicht ganz nach oben, wie?«, murmelte Ray. Dann schloss er halb die Augen und lächelte voller Wonne. »O ja, Schatz. Genau da. Das ist die richtige Stelle . Noch ein bisschen mehr .... « Ich steckte die Stricknadel noch weiter in den Kopf, und er schwieg.
    »Ich dachte, du bist davon überzeugt, dass Vampire ihre Seelen verlieren«, wandte ich mich erneut an Christine. »Wie kann es dann Erlösung von Schuld und dergleichen geben?«
    »Es ist nicht leicht«, antwortete sie und sprach noch immer im Tonfall großer Ernsthaftigkeit. »Viele Jahre lang konnte ich nicht verstehen, warum Gott zugelassen hat, dass dies mit mir geschieht. Ich fühlte mich verraten und verloren und wusste nicht, welchen Weg ich einschlagen soll te. Ich hasste den Mann, der mich verwandelt hat und dem ich dieses schreckliche Verlangen verdanke .... «
    »Aber du hast den Hass überwunden.« Ich versuchte nicht, den Sarkasmus zu verbergen, doch Christine schien ihn nicht zu bemerken.
    »Ja. Er wollte mir nicht wehtun, mich nur in das verwandeln, was er selbst war. Und weißt du eigentlich, dass er sich gar nicht als Ungeheuer sieht?«, fragte Christine staunend.

Ich sah sie groß an. »Ohne das >Ungeheuer< wärst du seit vielen Jahren tot!«
    Sie beugte sich vor und nickte eifrig. »Ja, ja, genau. Das ist mir schließlich klar geworden. Louis-Cesare handelte im Auftrag Gottes, obwohl er das nicht wusste. Ich war dazu bestimmt, dieses Leben zu leben, diese Chance zu bekommen. Das verstehst du, nicht wahr?«
    »Nun, es freut mich, dass du al die nervtötende Schuld überwunden hast«, sagte ich. Und dann kam die Spitze der Nadel aus Rays Hinterkopf, von Blut begleitet.
    Christine und ich starrten uns einen Moment an. » Sollte das passieren?«, fragte sie.
    » Sollte was passieren?« Ray verdrehte die Augen und blickte zu mir hoch. »Hast du die Kugel herausgeholt?«
    »Äh .... «
    »Dorina!« Mirceas alles andere als

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