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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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und auch die Leiche des braunen Mannes waren von den Flutwellen in die See gespült worden. Ein paar Leichen trieben zwischen den Felsen unterhalb der Burg.
    Sie hatten sich wieder genauso formiert wie ursprünglich. Die Ponyreiter warteten in etwa zehn Reihen, dahinter Glandyth und hinter ihm wiederum die Denledhyssi in ihren Streitwagen.
    In der Burg blubberte geschmolzenes Blei in riesigen Kesseln über Feuern auf der Brustwehr. Kleine Wurfmaschinen, mit aufgehäuften Steinen als Munition daneben, waren aufgestellt. Zusätzliche Pfeile und Wurfspeere lagen überall bereit.
    Wieder zog die Flut sich zurück.
    Wieder begann die einsame Trommel zu dröhnen. Pferdegeschirr klirrte. Glandyth sprang zu einer kleinen Reitergruppe.
    »Ich glaube, er wird angreifen«, murmelte Corum.
    Die Sonne hing tief am Himmel, und die Welt schien in ein dunkles Grau getaucht. Sie beobachteten, wie das Wasser sank und langsam die Landbrücke wieder freigab, bis sie schließlich nur noch ein oder zwei Fuß hoch bedeckt war.
    Da wurde der Trommelschlag heftiger. Die Reiter stießen ein Triumphgebrüll aus und ließen ihre Pferde auf die Landbrücke waten.
    Die eigentliche Schlacht um Burg Mordel nahm ihren Anfang.
    Nicht alle der Reiter machten sich auf den Weg. Ungefähr zwei Drittel der Streitmacht blieben auf dem Festland. Corum glaubte den Grund dafür zu kennen.
    »Sind rund um die Burg Posten aufgestellt, Beldan?«
    »Aye, Prinz Corum.«
    »Gut, ich nehme an, sie werden die Burg mit ihren Pferden umschwimmen und dann an den Felsen der Insel hochklettern, um von allen Seiten angreifen zu können. Laß, sobald die Dunkelheit eingebrochen ist, Feuerpfeile in alle Richtungen schießen.«
    Und dann stürmten die Reiter die Burg. Die bleigefüllten Kessel wurden gekippt, und die Todesschreie der Tiere und Reiter gellten, als das weißglühende Metall sich über sie ergoß. Die See zischte und schäumte auf, wo das Blei sie traf. Einige der Reiter hatten Rammböcke jeweils zwischen zwei Pferden mit sich geführt. Sie begannen nun, damit gegen das Tor zu rennen. Reiter wurden aus den Satteln geschossen, und die Pferde liefen herrenlos in die Dunkelheit. Einer der Widder durchbohrte ein Tor und blieb im Holz stecken. Die Reiter versuchten, ihn zurückzuziehen, aber es gelang ihnen nicht. Kochendes Blei ergoß sich über sie, und der Rammbock blieb im Holz.
    »Schick die Bogenschützen zum Tor«, befahl Corum. »Und laß Pferde bereitstellen, falls es gelingen sollte, eine Bresche in die Haupthalle zu schlagen.«
    Es war nun schon fast ganz dunkel, aber der Kampf ging weiter. Einige der Barbaren umritten die Insel unterhalb der Burg. Corum sah den nächsten Trupp den Strand verlassen und die Pferde durch das seichte Wasser zum Schwimmen antreiben.
    Glandyth und seine Streitwagen blieben jedoch auf dem Festland und nahmen nicht am Kampf teil. Zweifellos beabsichtigte der Denledhyssianführer abzuwarten, bis die Verteidigung zusammengebrochen war, ehe er die Landbrücke überquerte.
    Corums Haß auf den Grafen von Krae war durch den feigen Verrat auf der Landbrücke zu erneuter Glut geschürt worden, und nun, da er sah, wie Glandyth die abergläubischen Barbaren für seine eigenen Zwecke hemmungslos ausnutzte, wußte er, daß seine Einschätzung des Mannes stimmte. Der Mabden korrumpierte alles, womit er in Berührung kam.
    Überall um die Burg herum starben die Angreifer an ihren Pfeil- und Speerwunden. Gut fünfzig waren bereits tot oder schwer verletzt, und die ungefähr hundert Übriggebliebenen waren weit verstreut.
    Corum besuchte die Verteidigungsstellungen und spornte die Krieger zu noch größeren Anstrengungen an. Aber nun war das Blei bereits verbraucht und der Vorrat an Pfeilen und Wurfspeeren dahingeschmolzen. Bald würde das Handgemenge beginnen.
    Die Nacht brach ein. Feuerpfeile enthüllten rings um die Burg Trupps von Barbaren. Leuchtfeuer brannten auf den Zinnen. Der Kampf ging weiter.
    Die Ponykrieger konzentrierten sich erneut auf das Haupttor. Neue Rammböcke wurden herbeigeschafft. Das Tor begann zu ächzen und nachzugeben.
    Corum nahm alle Männer, die oben zu entbehren waren, mit sich in die Haupthalle. Hier schwangen sie sich auf die bereitstehenden Pferde und bildeten einen Halbkreis hinter den Bogenschützen, die bereits auf das Eindringen der Barbaren warteten.
    Weitere Rammböcke zersplitterten das Tor, und Corum hörte die Schläge von Schwertern und Streitäxten, welche die Bresche im Tor verbreiterten.
    Und dann

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