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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hatte einen Bärenpelzumhang über die Schultern geworfen. Eine Aura von Autorität ging von ihm aus, und auf gewisse Weise schien er mehr Persönlichkeit zu besitzen als der hochgewachsene König, der auf ihn herabblickte.
    Lyrs Lippen öffneten sich. »Graf Glandyth-a-Krae?«
    »Mein Lord, ich heiße Glandyth und bin Graf über die Besitzungen derer von Krae«, stellte der Stämmige sich ihm formgemäß vor. »Befehlshaber der Denledhyssi, die Euer Land von dem Vadhagh-Ungeziefer befreit haben, und all jener, die sich mit den Denledhyssi verbündeten und ihnen halfen, die Nhadragh-Inseln zu erobern. Und ich bin Bruder des Hundes, Sohn des gehörnten Bären und Diener der Herrscher des Chaos!«
    König Lyr nickte. »Ich kenne Euch, Glandyth. Ihr seid mir ein treuer Gefolgsmann.«
    Glandyth verbeugte sich.
    Schweigen senkte sich auf sie herab.
    »Sprecht!« befahl der König schließlich.
    »Es gibt noch eine dieser Shefanhow-Kreaturen, die Eurer Gerechtigkeit entkam, mein König. Es lebt noch ein Vadhagh.« Glandyth schob sein Lederwams unter dem Brustharnisch ein wenig zur Seite und holte zwei seltsame Objekte hervor, die an einem Band um seinen Hals hingen. Eines davon war eine mumifizierte Hand, die andere ein kleiner Lederbeutel. Er wies beide dem König vor. »Dies ist die Hand, die ich jenem Vadhagh nahm«, erklärte er. »Und in diesem Beutel steckt sein rechtes Auge. Er suchte Zuflucht in einer Burg, welche an der westlichsten Küste Eures Landes liegt, o König. Man nennt sie Burg Mordel und sie gehört einer Mabden-Frau, der Markgräfin Rhalina-a-Allomglyl. Sie dient dem Reiche der Verräter, Lywm-an-Esh jenem Land, das Ihr erobern werdet, weil es sich weigerte, unsere gute Sache zu unterstützen.« »All das vernahm ich bereits von Euch«, brummte der König ungeduldig. »Und Ihr habt mir auch schon von dem Zaubertrick erzählt, den Euren Sieg über jene Burg verhinderte. Also, sprecht weiter.«
    »Es ist meine Absicht, Burg Mordel ein zweites Mal anzugreifen, denn ich habe erfahren, daß der Shefanhow Corum und die Verräterin Rhalina zurückgekehrt sind und sich sicher vor dem Zugriff Eurer Hand glauben.«
    »Unsere vereinten Armeen ziehen westwärts«, erklärte Lyr. »Unsere geballte Macht soll der Vernichtung Lywm-an-Eshs dienen. Die Burg Mordel wird auf dem Vorbeimarsch fallen.«
    »Ich bitte um die Gnade, das Instrument ihres Falls sein zu dürfen, mein Lord.«
    »Ihr seid einer unserer tapfersten Führer, Graf Glandyth. Ihr seid dazu ausersehen, mit Euren Denledhyssi am Hauptkampf teilzunehmen.«
    »Solange Corum lebt und mit ihm seine Zauberkraft, ist unsere gute Sache in Gefahr. Ich spreche die Wahrheit, o König. Der Vadhagh ist ein mächtiger Feind mächtiger vielleicht als das gesamte Reich von Lywm-an-Esh. Es bedarf viel, ihn zu besiegen.«
    »Ein verstümmelter Shefanhow? Wie ist das möglich?«
    »Er hat einen Pakt mit den Mächten der Ordnung. Das erfuhr ich von einem meiner Nhadragh-Lakaien, der sein zweites Gesicht benutzte und es deutlich sah.«
    »Wo ist dieser Nhadragh?«
    »Vor der Tür, mein Lord. Ich wagte es nicht, diese widerwärtige Kreatur ohne Eure Erlaubnis in die Halle zu bringen.«
    »So holt ihn jetzt.«
    Die bärtigen Krieger starrten mit einer Mischung von Ekel und Neugier auf die Tür. Nur die Grimmige Garde blickte weiter unbewegt geradeaus. König Lyr ließ sich wieder auf seinen Thron fallen und bedeutete den Dirnen, seinen Becher vollzuschenken.
    Die Tür öffnete sich, und etwas, das die Umrisse eines Mannes hatte und doch keiner war, trat furchtsam ein. Die Reihen der Mabden öffneten sich, um die schlurfende Kreatur hindurchzulassen.
    Sie hatte dunkle, flache Züge. Das Haupthaar wuchs über die Stirn und verlief spitz zwischen den Augenbrauen. Sie trug ein Wams und Beinkleider aus Seehundfell. Ihr schleppender Gang war unterwürfig, und sie verbeugte sich in regelmäßigen Abständen, während sie sich auf den wartenden Glandyth zuschleppte.
    König Lyr-a-Brodes Lippen verzogen sich vor Abscheu. »Bringt dieses Ding zum Sprechen und dann seht zu, daß es sofort von hier verschwindet«, bedeutete er ihm.
    Glandyth packte den Nhadragh bei seinem struppigen Schöpf. »Erzähl dem König, was du mit deinen degenerierten Sinnen gesehen hast«, befahl er.
    Der Nhadragh öffnete die Lippen und begann zu stammeln.
    »Sprich! Schnell!«
    »Ich ich blickte in andere Ebenen als diese.«
    »Du schautest in das Yffarn in die Hölle?« murmelte der König von Ekel

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