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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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sie zu einem freundlichen Dörfchen, das sich entlang beider Ufer eines ruhigen Flusses erstreckte. Auf dem Dorfplatz drängten sich die Bewohner um einen Brunnen, auf dessen abgedeckter Hälfte ein Mann im dunklem Gewand auf sie einredete.
    Auf der Kuppe des nächsten Hügels zügelten sie ihre Pferde und beobachteten die Menge, ohne sich jedoch einen Reim machen zu können, oder auch nur ein Wort zu verstehen.
    Jhary-a-Conel runzelte die Stirn. »Sie scheinen sehr erregt«, brummte er. »Glaubt Ihr, wir kommen zu spät mit unserer Neuigkeit?«
    Corum spielte mit seinem Augenschild und betrachtete überlegend den Auflauf. »Es handelt sich bestimmt um etwas, das nur dieses Dorf betrifft«, gab er schließlich seiner Vermutung Ausdruck. »Wie wär's, Freund Jhary, wenn Ihr und ich hinunterritten, um uns Gewißheit zu verschaffen?«
    Jhary nickte. Nachdem sie den anderen Bescheid gegeben hatten, galoppierten sie hügelabwärts und auf den Dorfplatz.
    Der Dunkelgewandete hatte sie und die ganze Gruppe inzwischen entdeckt. Er gestikulierte heftig und brüllte lautstark. Die Dorfbewohner waren offensichtlich erregt.
    Als sie näherkamen, brüllte der Redner ihnen mit fanatisch verzerrten Zügen entgegen: »Wer seid Ihr? Auf welcher Seite kämpft Ihr? Kommt Ihr, uns zu vernichten? Wir haben nichts für Eure Armee.«
    »Man kann uns wohl kaum eine Armee nennen«, murmelte Jhary. Dann rief er laut: »Wir kommen in Freundschaft. Wir sind auf dem Weg nach Llarak.«
    »Nach Llarak. So seid Ihr also auf des Herzogs Seite! Ihr werdet das Unglück über uns bringen!«
    »Weshalb?« rief Jhary zurück.
    »Indem Ihr Euch mit den Streitkräften der Schwachen verbündet mit diesen verweichlichten Degenerierten, die um Frieden jammern und den schrecklichen Krieg über uns bringen.«
    »Ich kann nicht viel Sinn aus Eurer Rede entnehmen«, rief Jhary. »Wer seid Ihr, Sir?«
    »Mein Name ist Verenak. Ich bin ein Priester Urlehs. In dieser Eigenschaft diene ich dem Dorf und bin an seinem Wohlergehen interessiert ganz zu schweigen von dem des ganzen Landes.«
    Corum flüsterte Jhary zu: »Urleh ist eine Gottheit, die in diesen Landstrichen angebetet wird eine Art Vasallengott von Arioch. Ich hatte eigentlich gedacht, sein Einfluß sei mit der Verbannung Ariochs geschwunden.«
    »Vielleicht ist dieser Verenak gerade deshalb so aufgebracht«, grinste Jhary.
    »Möglich.«
    Verenak musterte Corum nun eingehender. »Ihr seid kein Mabden.«
    »Ich bin ein Sterblicher wie Ihr«, erwiderte Corum friedfertig. »Aber ich bin kein Mabden, damit habt Ihr recht.«
    »Ihr seid ein Vadhagh!«
    »Das stimmt. Der Letzte meiner Rasse.«
    Verenak fuhr sich mit zitternder Hand über das Gesicht. Dann wandte er sich wieder den Einheimischen zu. »Verjagt diese Fremden, ehe die Lords des Chaos uns ihren Unwillen fühlen lassen. Chaos wird bald kommen, darum müßt ihr getreu zu Urleh stehen, wenn ihr überleben wollt!«
    »Urleh gibt es nicht mehr«, rief Corum. »Mit seinem Herrn Arioch ist er von dieser Welt verbannt!«
    »Ihr lügt!« kreischte Verenak. »Urleh lebt!«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich«, versicherte Jhary ihm lächelnd.
    Corum sprach zu den Dorfbewohnern. »Lord Arkyn von der Ordnung herrscht nun wieder über die fünf Ebenen. Er wird euch Frieden bringen und größere Sicherheit, als ihr sie je kanntet.«
    »Unsinn!« keuchte Verenak. »Arkyn wurde schon vor langer Zeit von Arioch besiegt!«
    »Und nun ist Arioch geschlagen«, rief Corum, »und wir müssen diesen Frieden, den Arkyn uns bietet, auch verteidigen. Chaos hat nichts als Vernichtung und Terror für euch. Euer Land ist von Invasoren eurer eigenen Rasse bedroht, die Chaos dienen und euch alle töten wollen!«
    »Und ich sage, Ihr lügt!« brüllte Verenak. »Ihr wollt uns nur dem großen Lord Arioch abspenstig machen und dem Herrn Urleh. Wir bleiben dem Chaos treu!«
    Die Menge schien nicht so ganz einverstanden mit der Behauptung des Priesters.
    »Dann werdet Ihr nur Unglück auf Euch herabbeschwören«, warnte Corum. »Ich weiß, daß Arioch verbannt ist ich selbst sandte ihn in den Limbus! Ich habe sein Herz zerdrückt!«
    »Blasphemie!« kreischte Verenak. »Schert Euch von dannen. Ich kann es nicht zulassen, daß Ihr diese unschuldigen Seelen verderbt.«
    Die Dorfbewohner bedachten Corum mit mißtrauischen Blicken, doch auch jene, die sie dem Priester zuwarfen, zeugten nicht gerade von Vertrauen. Einer von ihnen trat vor. »Wir haben weder an der Ordnung, noch am Chaos ein

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