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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Herzen, Freund. Und laßt Euch wirklich alles, was ich gesagt habe, durch den Kopf gehen, wie immer Ihr auch vorzugehen gedenkt.«
    Der Mann schluckte heftig. »Das werde ich tun«, versprach er schließlich.
    Die anderen Dorfbewohner gingen bereits wieder ihren Arbeiten nach. Verenak schwang sich triefnaß auf sein Pferd und bedachte Corum mit finsteren Blicken.
    »Dürfen wir Euch und Euren Begleitern unsere Gastfreundschaft erweisen?« fragte der Dorfbewohner.
    Corum schüttelte den Kopf. »Ich danke Euch, Freund. Doch was ich hier gesehen habe, bestätigt mir, daß Eile Not tut. Lebt wohl, mein Freund.«
    »Lebt wohl, Freund«, dankte der Mann und starrte immer noch nachdenklich vor sich hin.
    Als sie zurück auf den Hügel ritten, lachte Jhary. »Eine Szene wie ich sie in meiner Zeit gar nicht besser für eine Komödie hätte schreiben können.«
    »Und doch liegt ihr eine Tragödie zugrunde«, murmelte Corum.
    »Wie bei jeder guten Komödie.« Jhary nickte.
     
    Und nun trabte der kleine Trupp nicht mehr wie zuvor, sondern galoppierte durch das Herzogtum Bedwilral-nan-Rywm, als wären die Krieger Lyr-a-Brodes bereits hinter ihnen her.
    Überall lag Spannung in der Luft. In jedem Dorf, durch das sie kamen, gab es scheinbar bedeutungslose kleine Meinungsverschiedenheiten zwischen den Nachbarn, wenn einer Urleh und der andere Ilah für den einzig richtigen Gott hielt. Doch keine Seite schenkte Corums Worten auch nur Beachtung, wenn er ihnen sagte, daß die Diener des Chaos bald über ihre Felder trampeln und sie vernichten würden, wenn sie sich nicht auf einen Kampf gegen König Lyrs Armeen vorbereiteten.
    Schließlich erreichten sie Llarak-an-Fol und stellten fest, daß es hier sogar schon zu Straßenkämpfen gekommen war.
    Wenige der Städte Lywm-an-Eshs waren durch Stadtmauern geschützt, und Llarak bildete keine Ausnahme. Niedrige, saubere und farbenfroh getünchte Häuser boten einen freundlichen Anblick. Das Haus des Herzogs von Bedwilral hob sich in keiner Weise von den anderen größeren Häusern ab, aber Rhalina erkannte es sogar aus der Ferne. Der Kampf spielte sich ganz in seiner Nähe ab, und eines der benachbarten Gebäude brannte.
    Der kleine Trupp galoppierte durch die Vorstadt. Die Frauen der Gefolgsleute waren in den Hügeln zurückgeblieben.
    »Es sieht ganz so aus, als wären die Urleh-Priester hier etwas überzeugender gewesen als Verenak«, rief Corum Rhalina zu, als sie ihre Lanze in die Rechte nahm.
    Die Straßen waren leer und still. Der Kampflärm kam aus der Innenstadt.
    »Es ist wohl das beste, wenn du nun führst«, forderte er sie auf. »Denn sicher kannst du am ehesten des Herzogs Männer von seinen Gegnern unterscheiden.«
    Wortlos gab sie dem Pferd die Sporen. Sie folgten ihr ins Zentrum von Llarak-an-Fol.
    Männer in blauen Uniformen mit Helmen und Schilden, ähnlich jener der Allomglyls, kämpften gegen eine Streitmacht von Bauern und offensichtlich Soldaten.
    »Die Männer in Blau sind des Herzogs Garde«, rief Rhalina. »Jene in Braun und Purpur, sind die Stadtwachen. Soviel ich weiß, herrschte schon immer eine gewisse Rivalität zwischen den beiden Gruppen.«
    Corum zögerte, in den Kampf einzugreifen, nicht weil er um sein und das Leben seiner Leute fürchtete, sondern weil er für keine der beiden Seiten Feindschaft empfand.
    Vor allem die Bauern wußten wohl kaum, weshalb sie überhaupt kämpften und zweifellos waren auch die Stadtwächter sich der Tatsache nicht bewußt, daß das Chaos durch sie Verwirrung stiften wollte. Schon eine Weile hatte eine unbegreifliche Unruhe sie erfüllt, und die Verbannung der Urleh-Priester hatte diese Unruhe zum offenen Aufruhr entflammt.
    Aber Rhalina rief ihre Gefolgsleute bereits zum Lanzenangriff auf. Die Speere senkten sich, und die Reiter brachen sich blutige Bahn durch die Reihen der Gegner des Herzogs. Der Großteil war unberitten. Corum schwang wild seine Axt und hieb auf jene ein, die ihm, noch ohne es ganz zu begreifen, den Weg verweigerten. Sein Pferd bäumte sich auf, wieherte und schlug mit den Hufen um sich. Ein Dutzend Bauern und Stadtwachen mußten ihr Leben lassen, ehe der Markgräfin Trupp die Männer des Herzogs erreicht hatte.
    Zu Corums Erleichterung ließen viele der Bauern ihre Waffen fallen und ergriffen die Flucht. Die paar Wachen kämpften weiter und Corum bemerkte, daß sich bewaffnete Priester in ihren Reihen befanden. Auf der anderen Seite rief ihnen ein kleiner Mann fast ein Zwerg mit einem gewaltigen

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