Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Umhang war aus orangefarbigem Samit gewirkt, genau wie der seiner kastanienfarbigen Mähre, deren edelsteinverziertes Zaumzeug weit kostbarer war denn die Ausstattung des Reiters selbst. Und dies war Beldan-an-Allomglyl, ebenfalls zum Kampf gerüstet.
    Der vierte Reiter trug einen breitkrempigen Hut, der nun etwas schief auf seinem Kopfe saß, und den jetzt ein gewaltiger Federbusch zierte. Sein Hemd war aus strahlendblauer Seide, und seine Beinkleider hatten die gleiche Farbe wie Corums Mantel. Eine breite gelbe Schärpe war malerisch um seine Mitte gewunden und darüber ein abgegriffener lederner Schwertgürtel befestigt, von dem je in einer Scheide ein Säbel und ein Dolch baumelten. Seine Stiefel reichten bis zu den Knien, und sein dunkelblauer Umhang war so lang, daß er den ganzen Rücken seines Rosses bedeckte. Eine kleine schwarzweiße Katze hatte es sich mit gefalteten Flügeln auf seiner Schulter bequem gemacht. Sie schnurrte und schien ein außergewöhnliches, freundliches Tier zu sein. Des öfteren hob der Reiter seinen Arm, um sie zu streicheln. Er drehte ihr den Kopf zu und sprach zu ihr. Dies nun war der zeitweilige Wanderer, zeitweilige Poet und zeitweilige Gefährte von Helden, Jhary-a-Conel, und er war nicht ausgesprochen für den Kampf gerüstet.
    Ihnen folgten Rhalinas Gefolgsleute mit ihren Frauen. Die Krieger trugen die Uniform der Allomglyls, mit Helmen, Schilden und Harnisch aus den Riesenschalentieren, die einst im Meer gelebt hatten.
    Der kleine farbenfrohe Trupp paßte gut in die Landschaft des Herzogtums Bedwilral-nan-Rywm, das östlichste Gebiet des Landes Lywm-an-Esh.
    Sie hatten Burg Mordel mit dem Segler verlassen, nachdem ihr Versuch gescheitert war, die Riesenfledermäuse zu wecken, die in den Höhlen unterhalb der Burg schliefen. (»Chaos Geschöpfe«, hatte Jhary-a-Conel gemurmelt. »Sie werden Euch nun wohl kaum noch zu Diensten sein.«) Auch Lord Arkyn, der zweifellos mit Dringlicherem beschäftigt war, hatte ihren Ruf nicht gehört. Es war ihnen klar geworden, als die geflügelte Katze mit ihren Neuigkeiten zurückkam, daß sie Burg Mordel nicht länger verteidigen können würden. Sie hatten deshalb beschlossen, alle zur Hauptstadt von Lywm-an-Esh zu ziehen, die Halwyg-nan-Vake hieß, und den König vor dem Einfall der Barbaren aus dem Osten und Süden zu warnen.
    Corum war beeindruckt von der Schönheit der Gegend und glaubte nun zu verstehen, daß ein solch liebliches Land in einem Volk so viele Charakteristiken wecken konnte, wie sie normalerweise den Vadhagh eigen waren.
    Nicht Feigheit war es gewesen, die sie Burg Mordel verlassen hieß, sondern Umsicht und die Gewißheit, daß Glandyth viele Tage, ja vielleicht sogar Wochen, damit verlieren würde, einen Plan für den Angriff auf die Burg zu entwerfen, die sie nun nicht länger bewohnten.
    Die Hauptstadt dieses Herzogtums wurde Llarak-an-Fol genannt und war einen guten Zweitagesritt von hier entfernt. In Llarak-an-Fol hofften sie, ausgeruhte Pferde und Auskunft über den gegenwärtigen Verteidigungsstand des Landes zu erhalten. Der Herzog selbst lebte in dieser Stadt und hatte Rhalina als junges Mädchen gekannt. Sie war überzeugt, daß er ihnen helfen und ihrer Geschichte Glauben schenken würde. Halwyg-nan-Vake lag von dort einen Ritt von einer weiteren Woche entfernt.
    Obwohl Corum selbst den größten Teil dieses Aktionsplans vorgeschlagen hatte, gelang es ihm doch nicht, das Gefühl zu unterdrücken, daß er vor dem Mann, den er haßte, floh. Am liebsten wäre er umgekehrt und hätte auf Burg Mordel Glandyths Kommen erwartet. Er kämpfte mit aller Macht gegen dieses Gefühl an, aber der Konflikt in seinem Innern machte ihn launisch und nicht gerade zu einem angenehmen Gefährten.
    Die anderen waren besserer Stimmung und froh der Tatsache, daß sie Lywm-an-Esh helfen konnten, sich auf König Lyr-a-Brodes Angriff, den er sich als Überraschung dachte, vorzubereiten. Mit schlagkräftigeren Waffen auf ihrer Seite, bestand gute Aussicht, die Eroberer zurückzuwerfen.
    Jhary-a-Conel mußte Rhalina und Beldan des öfteren daran erinnern, daß der Hund und der Bär dem König Lyr Hilfe zugesagt hatten, wenngleich natürlich keiner auch nur ahnen konnte, welcher Art und wie mächtig diese Unterstützung sein würde.
    Des Nachts schlugen sie ihr Lager in der Ebene der Blumen auf und erreichten am nächsten Morgen hügeliges Heideland. Jenseits davon, gut geschützt von den Hügeln, lag Llarak-an-Fol.
    Gegen Nachmittag kamen

Weitere Kostenlose Bücher