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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Waffenkammern öffnen und die Waffen verteilen, soweit sie reichen. Aber selbst dann.«
    »Ihr habt das Kämpfen verlernt?« vermutete Jhary.
    Der König nickte. »Könnt Ihr meine Gedanken lesen, Sir?«
    »Wenn nur Lord Arkyn bereits seine Macht ein wenig besser gesammelt hätte«, seufzte Corum, »dann könnte er uns beistehen. Aber nun ist wohl nicht mehr genügend Zeit dafür. Lyrs Armee zieht vom Osten ein, und seine Verbündeten kommen mit Schiffen vom Norden her.«
    »Zweifellos ist diese Stadt ihr Hauptziel«, murmelte Onald. »Wir haben einer Streitmacht wie ihrer nichts entgegenzusetzen.«
    »Und wir wissen nicht einmal, welche Art von übernatürlicher Hilfe sie bekommen werden«, sinnierte Rhalina. »Wir konnten nicht mehr lange genug auf Burg Mordel bleiben, um das herauszufinden.« Sie erklärte, wie sie überhaupt von Lyrs Plänen erfahren hatten, und Jhary lächelte.
    »Ich bedauere«, sagte er, »daß meine kleine Katze keine allzu großen Strecken über Wasser zurücklegen kann. Aber allein der Gedanke daran, macht sie ganz nervös.«
    »Möglicherweise könnten uns die Priester der Ordnung helfen«, meinte der König nachdenklich.
    »Vielleicht«, murmelte Jhary. »Ich fürchte nur, sie haben bis jetzt noch wenig Macht.«
    »Und es gibt auch keine Verbündeten, die uns unterstützen könnten«, seufzte Onald. »Wir werden uns wohl auf den Untergang vorbereiten müssen.«
    Die drei schwiegen.
    Eine Weile später betrat ein Diener den Raum und erstattete dem König eine Meldung. Der Herrscher blickte überrascht auf und wandte sich an seine Gäste.
    »Wir werden gebeten, zum Tempel der Ordnung zu kommen«, erklärte er. »Vielleicht sind die Kräfte der Priester doch stärker als wir dachten, denn sie wissen von Eurer Anwesenheit in der Stadt.« Dem Diener befahl er, eine Kutsche anspannen zu lassen.
    Während sie darauf warteten, nahmen sie schnell ein Bad und säuberten ihre Kleidung so gut es sich in der Eile machen ließ. Dann fuhren sie in einer einfachen offenen Kutsche durch die blumengeschmückten Straßen, bis sie im Westteil der Stadt vor einem freundlichen niedrigen Gebäude ankamen. Ein Mann stand am Eingang. Er wirkte aufgeregt. An seinem langen weißen Gewand zeichnete sich der einzelne gerade Pfeil ab, das Symbol der Ordnung. Er trug einen kurzen grauen Bart und langes graues Haupthaar. Auch seine Haut wirkte merkwürdig grau, so daß seine großen braunen Augen irgendwie nicht dazu zu passen schienen.
    Er verbeugte sich tief vor dem König.
    »Seid gegrüßt, mein König. Und Ihr, Lady Rhalina, Prinz Corum und Sir Jhary-a-Conel. Verzeiht, daß ich Euch so formlos hierhergebeten habe, aber aber - «. Er machte eine verlegene Handbewegung und führte sie in den kühlen, fast schmucklosen Tempel.
    »Ich bin Aleryon-a-Nyvish«, stellte sich der Priester vor. »Ich wurde heute Früh von dem Herrn meines Herrn geweckt. Er tat mir vieles kund und nannte mir schließlich die Namen Eurer Gäste, o König. Er befahl mir, Euch hierherzubitten.«
    »Eures Herrn Herr?« fragte Corum.
    »Lord Arkyn selbst. Lord Arkyn, Prinz Corum. Kein anderer.«
    Da löste sich aus dem Schatten der hintersten Tempelwand eine hohe Gestalt. Es war ein gutaussehender Mann, gekleidet wie ein Edelmann aus Lywm-an-Esh. Ein sanftes Lächeln war um seinen Mund und seine Augen schienen voll tiefem schmerzlichen Wissen.
    Die Gestalt hatte sich verändert, aber Corum erkannte Lord Arkyn von der Ordnung sofort.
    »Mein Lord Arkyn.« Er verneigte sich.
    »Freund Corum, wie ist es um dich bestellt?«
    »Schlimme Sorgen quälen mich«, gestand der Vadhagh. »Denn das Chaos marschiert gegen uns.«
    »Ich weiß, und es wird noch lange dauern, bis mein Reich von Ariochs Einfluß frei sein wird genauso wie es ihm nicht sofort gelang, meinen zu verbannen. Ich kann euch nur wenig materielle Hilfe bieten, denn ich muß erst meine Kräfte sammeln. Aber auf andere Weise kann ich euch behilflich sein. Ich kann euch sagen, daß Lyrs Verbündete sich ihm nun angeschlossen haben, und daß es sich um wenig erfreuliche Wesen aus den Unterwelten handelt. Ich kann euch sagen, daß Lyr noch einen weiteren Verbündeten hat einen nichtmenschlichen Zauberer, welcher der persönliche Abgesandte der Königin Xiombarg ist, und der weitere Hilfe aus ihrer Domäne herbeizurufen vermag. Sie selbst darf diese meine Ebene nicht betreten, sonst würde sie wie Arioch in den Limbus verbannt.«
    »Aber wo könnten wir Verbündete finden, Lord Arkyn?«

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