Corum 03 - Das Ende der Götter
Bewohner auf meiner Ebene sich in großer Gefahr befinden.«
»So haben wir nicht nur eine gleiche Identität, sondern auch ein gleiches Ziel«, stellte Corum fest. Vielleicht wuchs dadurch die Chance, Jhary und Rhalina wiederzufinden. »Also werden wir auch gemeinsam kämpfen. Erst müssen wir meinen Führer befreien und dann geht es nach Tanelorn!«
»Ich helfe Euch willig!« versicherte ihm der schwarze Riese.
Corum verbeugte sich dankend vor ihm. »Und wie sollen wir Euch nennen Euch, der Ihr wir seid?«
»Nennt mich Erekose obgleich mir ein anderer Name näher liegt. Doch als Erekose kam ich dem gnädigen Vergessen am nächsten -und der Erfüllung meiner Liebe.«
»Dann seid Ihr zu beneiden, Erekose«, murmelte Elric. »Denn zumindest kamt Ihr, wie Ihr sagt, dem Vergessen nahe.«
Der schwarze Krieger zerrte am Zügel und fiel neben Corum in Trab. Er warf einen unwilligen Blick auf Elric. »Ihr habt keine Ahnung, was es ist, das ich vergessen muß.« Dann wandte er sich an den Prinzen im scharlachroten Mantel. »Welchen Weg zum verschwindenden Turm, Corum?«
»Diese Straße führt geradewegs hin, glaube ich. Es ist der Weg nach Darkvale.«
DRITTES BUCH
In dem berichtet wird, wie Corum weit mehr als nur Tanelorn findet.
DAS ERSTE KAPITEL
Voilodion Ghagnasdiak
Die Straße wurde schmaler und führte bergab. Corum sah sie im schwarzen Schatten zwischen zwei hohen Felsen verschwinden. Nun wußte er, daß sie Darkvale erreicht hatten.
Er fühlte sich nicht sehr wohl in der Begleitung jener beiden, in denen er ebenfalls lebte. Er mußte mit aller Kraft ankämpfen, um nicht darüber nachzugrübeln, was das alles zu bedeuten hatte. Er wies mit dem Finger ins Tal und versuchte seine Stimme so unbekümmert wie nur möglich klingen zu lassen.
»Darkvale.« Er warf einen Blick auf das Gesicht des Albinos und dann auf das des Schwarzen. Beide schauten grimmig und entschlossen drein. »Früher soll dort einmal ein Dorf gestanden haben. Kein sehr einladender Ort, nicht wahr Brüder?«
»Ich habe Schlimmeres gesehen.« Erekose drückte seine Schenkel gegen den Leib seines Pferdes. »Laßt es uns hinter uns bringen!« Er trieb seinen Rotschimmel an und galoppierte die Straße hinunter zu dem Durchgang zwischen den Felsen.
Corum folgte ihm etwas bedächtiger und Elric ganz langsam. Als sie durch die Dunkelheit ritten, blickte Corum hoch. Die Felsen bildeten fast ein Dach über ihnen und ließen nur wenig Licht hindurch. An ihrem Fuß befanden sich zerfallene Häuser die Ruinen des einst blühenden Dorfes Darkvale, das dem Chaos seinen Untergang zu verdanken hatte. Diese Ruinen sahen verzerrt und gekrümmt aus, als wären sie einmal geschmolzen und wieder erstarrt. Corum hielt nach dem Ort Ausschau, wo der Turm am wahrscheinlichsten auftauchen könnte und kam schließlich zu einer Grube, die aussah, als sei sie gerade frisch ausgehoben worden. Er betrachtete sie eingehend. Sie hatte die Größe der Grundfläche des Turms. »Hier müssen wir warten«, sagte er.
»Worauf müssen wir warten, Freund Corum?« erkundigte sich Elric.
»Auf den Turm. Ich nehme an, daß er hier erscheint, wenn er auf diese Ebene kommt.«
»Und wann wird er erscheinen?«
»Zu keiner vorherzubestimmenden Zeit. Es bleibt uns nichts übrig, als zu warten. Und dann, sobald wir ihn sehen, müssen wir darauf zureiten und versuchen ins Innere zu gelangen, ehe er wieder verschwindet und zur nächsten Ebene treibt.«
Corum hielt nach Erekose Ausschau. Der schwarze Gigant saß auf dem Boden, mit dem Rücken gegen einen geschmolzenen und zu einer bizarren Form wieder erstarrten Stein gelehnt. Elric ritt auf ihn zu.
»Ihr scheint mehr Geduld zu haben als ich, Erekose.«
»Man lernt sie, wenn man vom Anbeginn bis zum Ende aller Zeiten lebt.« Elric lockerte die Zügel seines Pferdes und rief Corum zu: »Woher wißt Ihr, daß der Turm hier erscheinen wird?«
»Von einem Zauberer, welcher zweifellos der Ordnung dient wie ich, denn Ihr müßt wissen, ich bin dazu verdammt, das Chaos zu bekämpfen.«
»Wie ich«, murmelte Erekose.
»Und ich, obwohl ich ihm den Treueeid leisten mußte.« Elric zuckte die Schultern und warf den beiden anderen einen eigenartigen Blick zu. Corum erriet, was er dachte. »Und warum sucht Ihr Tanelorn, Erekose?«
Der schwarze Gigant blickte zu dem Lichtschimmer empor, wo die Felsen sich zum Dach trafen. »Man sagte mir, ich würde dort Frieden finden und Erkenntnis und eine Möglichkeit, in die Welt der Älteren
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