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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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»daß Ihr, wenn Ihr mir helft, Euch selbst ebenfalls helft. Und wenn ich Erfolg hätte, auch Ihr etwas bekämt, das Eure Aufgabe erleichtern wird.«
    »Wer sagte das?«
    »Ein Weiser.«
    Corum schaute dem Albino nach, der sich auf einen Baumstumpf setzte und den Kopf in seinen Händen barg. »Ich wurde zu einer sehr ungünstigen Zeit hin weggerufen«, murmelte Elric. »Ich hoffe, Ihr sprecht die Wahrheit, Prinz Corum.« Plötzlich blickte er hoch und fixierte Corum mit seinen roten Augen. »Es ist ein Wunder, daß Ihr überhaupt sprecht, oder zumindest, daß ich Euch verstehe. Wie ist dies möglich?«
    »Man sagte mir, wir hätten keine Schwierigkeiten einander zu verstehen, weil wir weil wir ein Teil des gleichen Ganzen sind. Mehr vermag ich Euch nicht zu erklären, Prinz Elric, denn das ist alles, was ich weiß.«
    »Vielleicht ist alles nur Illusion. Vielleicht habe ich mich selbst getötet, oder jene Maschine Theleb K'aarnas hat mich verschlungen.
    Aber zweifellos habe ich keine Wahl, als Euch meine Hilfe zu gewähren, um dafür selbst Hilfe zu erhalten.« Der Albino fixierte Corum immer noch.
    Der Vadhagh holte seine beiden Pferde vom Rand des Waldes, wo er sie angebunden gehabt hatte. Als er zurückkam, stand der Albino mitten auf der Straße und starrte um sich. Corum wußte, wie es war, sich plötzlich in einer neuen, fremden Welt zu finden, und er empfand Mitleid mit dem Melniboneaner. Er reichte ihm die Zügel des Rappen und der Albino schwang sich in den Sattel.
    Während sie dahinritten, sagte Elric: »Ihr spracht von Tanelorn. Dieses Tanelorns wegen finde ich mich in dieser Eurer Traumwelt.«
    Corum war erstaunt, Elric Tanelorn so gleichgültig erwähnen zu hören. »Wißt Ihr denn, wo es liegt?«
    »In meiner eigenen Welt, ja aber warum sollte es diese Stadt auch in dieser geben?«
    »Tanelorn existiert auf allen Ebenen, wenn auch in verschiedener Form. Aber es gibt nur ein Tanelorn, und es ist ewig.«
    Die beiden Männer ritten weiter durch den Wald. Corum mochte kaum glauben, daß Elric Wirklichkeit war genausowenig wie Elric offenbar an die Echtheit dieser Welt glaubte. Der Albino fuhr sich mehrmals über die Stirn und starrte Corum an.
    »Wohin bringt Ihr mich?« fragte er schließlich. »Zu diesem Turm?«
    »Erst brauchen wir den dritten«, sagte er zögernd und entsann sich Bolorhiags Worte »den Helden der vielen Namen.«
    »Und Ihr wollt ihn ebenfalls durch Eure Zauberformel herbeirufen?«
    Corum schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Ich habe erfahren, daß er uns finden würde. Daß er hierhergeholt würde, um die drei, die eins sind, vollständig zu machen.«
    »Was bedeutet das? Wer sind ›die drei, die eins sind‹?«
    »Ich weiß wenig mehr als Ihr, Freund Elric, außer daß wir alle drei Zusammensein müssen, um jenen zu besiegen, der meinen Führer gefangenhält.«
    Sie kamen an das Balwyn Moor und ließen den Wald hinter sich. Auf einer Seite fielen steil die Klippen ins Meer. Die Welt war still und friedlich, und es schien kaum glaublich, daß Chaos sie bedrohen könne.
    »Euer Handschuh ist von recht eigenartigem Aussehen«, murmelte Elric.
    Corum lachte. »Das fand auch der Doktor, mit dem ich erst vor kurzem beisammen war. Er glaubte, es sei ein von Menschen gefertigtes künstliches Glied. Aber es hat, so wird berichtet, einem Gott gehört einem jener verschwundenen Götter, die vor Tausenden von Jahren auf unerklärliche Weise die Welt verließen. Es hatte einmal besondere Fähigkeiten, genau wie dieses Auge hier. Ich konnte damit in eine Unterwelt sehen einem schrecklichen Ort, aus dem ich Hilfe herbeizurufen vermochte.«
    »Alles, was Ihr mir erzählt, läßt die Zauberei und Kosmologie meiner Welt einfach, ja primitiv im Vergleich erscheinen.«
    »Es scheint Euch nur verwirrend«, erwiderte Corum, »weil es fremd für Euch ist. Eure Welt wäre mir zweifellos genauso unverständlich, wäre ich plötzlich dorthin versetzt worden.« Corum lachte. »Außerdem ist dies hier nicht meine Welt, auch wenn sie ihr ähnlicher sieht als so manche andere. Wir haben etwas gemein, Elric, und das ist, daß wir beide dazu verdammt sind, eine Rolle in dem ständigen Kampf zwischen den Göttern der höheren Welten zu spielen. Nie werden wir verstehen, warum dieser Kampf überhaupt sein muß, und warum er ewig ist. Wir kämpfen, wir leiden schreckliche Seelenqualen, aber wir werden nie sicher sein, daß wir auch etwas erreichen.«
    Elric stimmte ihm bei. »Ihr habt recht. Wir haben viel

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