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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihn zu sehen, aber erkannten offenbar nicht, wer er war. Die Gruppe teilte sich in der Mitte und gab den Blick auf zwei weitere Gestalten frei.
    Eine von ihnen war groß und, von einem dünnen Gewand abgesehen, nackt. Es war ein männliches Wesen mit glatter weißer Haut, aber völlig haarlos am wohlgeformten Körper.
    Sein Haupthaar dagegen wallte bis zu seinen Schultern. Aber er besaß kein Gesicht. Glatte, straffe Haut spannte sich über den Kopf, wo die Augen, die Nase und der Mund sein sollten.
    Corum wußte, dies war Mabelrode, den man den Gesichtlosen nannte.
    Die andere Gestalt war Rhalina.
    »Ich hoffte, du würdest kommen«, wandte der Schwertkönig sich an Corum. Seine Stimme klang klar und deutlich, obwohl er keine Lippen hatte, welche die Worte formten. »Darum erbaute ich meine Burg um dich herbeizulocken, wenn du zurückkämst, um nach deiner Liebsten zu suchen. Sterbliche sind so treu!«
    »Aye, das sind wir«, pflichtete Corum ihm bei. »Ist dir etwas geschehen, Rhalina?«
    »Nein und mein Grimm bewahrte mich vor dem Wahnsinn«, erwiderte sie. »Ich glaubte dich tot, Corum, nachdem das Himmelsschiff abgestürzt war. Aber diese Kreatur hier hielt es für unwahrscheinlich. Gelang es dir, Hilfe zu finden? Ich sehe, du hast deine Hand und dein Auge erneut verloren.« Ihre Stimme klang tonlos.
    Tränen traten in Corums Auge. »Mabelrode wird für allen Kummer und alles Leid bezahlen, das er dir zufügte«, versprach er ihr.
    Der gesichtslose Gott lachte, und seine Herzöge lachten mit ihm. Es war, als hätten Tiere das Lachen erlernt. Mabelrode griff hinter Rhalina und zog ein großes goldenes Schwert, das sie mit seinem Funkeln fast blendete. »Ich schwor, sowohl Arioch als auch Xiombarg zu rächen«, knurrte der Gesichtlose. »Ich schwor, ich würde weder mein Leben, noch meine Macht in Gefahr bringen, ehe du dich nicht in meiner Gewalt befändest, Corum. Und als du Herzog Teer belogst«, der Herzog mit den Wildschweinhauern senkte den Kopf, »und du ihn dazu brachtest, unseren Diener Glandyth zu bekämpfen, dem ich erlaubte, eine Rolle in der Vorbereitung meiner Falle für dich zu spielen, flohst du fast geradewegs in meine Schlinge. Aber etwas geschah. Nur die Frau verfing sich darin. Du und das andere Ding, ihr verschwandet. Darum benutzte ich diesmal die Frau als Köder. Und nun werde ich dir eine Strafe angedeihen lassen. Als erstes werde ich dein Fleisch ein wenig verformen und mit dem deiner Gefährten vermischen, bis du noch gräßlicher und abstoßender aussiehst als jene meiner Kreaturen, die du so abscheulich findest. Und so sollst du ein Jahr oder auch zwei verbleiben oder so lange dein kleines Gehirn es aushält und dann werde ich euch eure ursprünglichen Gestalten zurückgeben und euch lehren, einander zu hassen und doch gleichzeitig Lust für einander zu empfinden. Ich glaube, ihr habt bereits ein wenig meiner Fähigkeiten kennengelernt. Dann - «
    »Welch mundanen Einfalle diese Chaos-Lords doch haben«, äußerte Kwll sich mit seiner vieltönenden Stimme. »Welch bescheidener Ambitionen sie sich erfreuen. Welch banale Träume sie doch träumen.« Er lachte. »Sie sind ja kaum Lebewesen, wieviel weniger denn Götter.«
    Die Herzöge der Hölle erstarrten, und ihre Augen richteten sich auf ihren König.
    Mabelrode hielt sein goldenes Schwert mit beiden Händen. Es warf Tausende von Schatten. Sie tanzten und drehten sich in der Luft, und Corum sah Schemen aller Formen, aber er wußte sie nicht zu deuten.
    »Meine Macht ist nicht mundan, Kreatur! Was erlaubst du dir überhaupt, den mächtigsten der Schwertherrscher, Mabelrode, den Gesichtlosen, zu verhöhnen!«
    »Ich höhne nicht«, erwiderte der ehemals verschwundene Gott. »Ich bin Kwll.« Er griff in die Luft, und ein mehr klingiges Schwert lag in einer seiner Hände. »Ich stellte nur fest, was ohnehin offensichtlich ist.«
    »Kwll ist tot«, spottete Mabelrode. »Genau wie Rhynn. Du bist nichts weiter als ein Scharlatan. Dein Zaubertrick ist nicht einmal unterhaltsam.«
    »Ich bin Kwll.«
    »Kwll ist tot!«
    »Ich bin Kwll!«
    Drei der Höllenherzöge zogen ihre Schwerter und sprangen auf das vierbeinige, vierarmige Wesen zu.
    »Tötet ihn!« befahl Mabelrode. »Damit das Vergnügen meiner Rache beginnen mag.«
    Kwll holte sich noch zwei weitere vielklingige Schwerter aus der Luft. Er gestattete den Schwertern der Höllenherzöge, auf seine Juwelenhaut zu stoßen, ehe er ohne jegliche Eile die drei aufspießte und sie

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