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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Planet wie unserer -, die friedlich und vollkommen war. Aber dann drang das Böse dort ein, und die Welt lernte Zwist und Hader kennen. Und diese neuen Gefühle ließen sie der ihren ähnliche Welten schaffen, wo die Mißgunst und alles Böse sich noch besser fortzupflanzen vermochten. Doch es gibt auch viele Legenden, die von einer herrlichen friedlichen Vergangenheit erzählen, und andere, die prophezeien, daß die Zukunft so sein wird. Ich habe viele Vergangenheiten und Zukünfte kennengelernt, Corum. Doch keine war vollkommen.«
    Der Prinz im scharlachroten Mantel umklammerte das Ruder, denn der Seegang wurde heftig, und hohe Wellen spielten mit dem Boot.
    Rhalina deutete in die Ferne. »Der watende Gott seht! Er schreitet zur Küste und wirft immer noch seine Netze aus.«
    »Vielleicht kennt er Frieden«, murmelte Corum, als die See sich wieder beruhigt hatte und der Riese verschwunden war.
    Jhary streichelte Schnurri. Die kleine Katze starrte ängstlich auf das Wasser. »Das glaube ich nicht«, erwiderte Jhary leise.
    Ein weiterer Tag verging, ehe sie die ersten Inseln des Archipels sahen. Sie waren dunkelgrün und braun, und als sie daran vorbeisegelten, bemerkten sie die schwarzen Ruinen der Burgen und Städte, welche die Mabden nach ihrem Einfall zurückgelassen hatten.
    Ein paarmal winkte ihnen eine zerlumpte Gestalt von der Küste aus zu, aber sie beachteten sie nicht, denn zweifellos unterlagen auch die Letzten der Nhadragh der Haßseuche.
    »Da!« rief Corum. »Die große Insel. Das ist Maliful. Die Hauptstadt Os liegt dort, in welcher der Zauberer Ertil lebt. Ich glaube, ich spüre wie die Seuche an meinem Verstand zu nagen versucht.«
    »Dann müssen wir uns beeilen und sehen, daß wir schnellstens erreichen, was wir uns vorgenommen haben«, drängte Jhary.
     
    Sie legten an einer steinigen verlassenen Küste in der Nähe der Hauptstadt an, deren Mauern sie von hier aus sehen konnten.
    »Komm, Schnurri, zeig uns den Weg«, bat Jhary die kleine schwarzweiße Katze.
    Sie breitete die Flügel aus und schwang sich hoch in die Luft, flog jedoch so langsam, daß sie mit ihr Schritt zu halten vermochten, als sie sich vorsichtig der Stadt näherten. Während sie über den Schutt und die Unkraut überwucherten Trümmer kletterten, die einst das Stadttor gewesen waren, flatterte sie auf das niedrige Gebäude mit der gelben Kuppel zu. Sie umkreiste es zweimal, dann kehrte sie zurück und ließ sich wieder auf Jharys Schulter nieder.
    Corum verspürte grundlosen Ärger auf die Katze. Er wußte, was ihn verursachte. Hastig eilte er auf das niedrige Bauwerk zu.
    Es hatte nur einen einzigen Eingang, den ihnen eine schwere Eichentür verwehrte.
    »Wenn wir uns mit Gewalt Zutritt verschaffen, würde er uns zu früh gewahr«, flüsterte Jhary. »Aber seht, hier führt eine Treppe zur Kuppel empor.«
    Leise stiegen sie diese hoch, die beiden Männer voraus, Rhalina hinter ihnen. Sie spähten durch die transparente Kuppel. Anfangs hatten sie Schwierigkeiten, etwas zu erkennen, doch dann gewöhnten ihre Augen sich an die Düsternis im Innern. Sie sahen die überall herumliegenden Schriftrollen, die Käfige auf den Regalen, die dampfenden Kessel. In einer Ecke bewegte sich eine schattenhafte Gestalt. Das konnte nur der Zauberer sein.
    »Ich bin dieser Vorsicht müde!« brüllte Corum. »Laßt uns die Sache hinter uns bringen!« Mit einem Wutschrei drehte er sein Schwert und schlug mit dem Griff heftig gegen die Kuppel. Sie schien zu ächzen und Risse erschienen. Noch fester schlug Corum darauf ein, bis das durchsichtige Material brach und die Scherben ins Innere fielen.
    Ein entsetzlicher Gestank drang heraus, der sie ein paar Schritte zurückweichen ließ, bis er sich in der frischen Luft verloren hatte. Wieder übermannte Corum der grundlose Grimm. Mit einem Satz sprang er durch das Loch in der Kuppel und schlug mit lautem Gepolter auf dem angesengten Tisch auf.
    Das Schwert stoßbereit, schaute er sich um.
    Doch was er erblickte, verjagte die Wut aus seinem Gehirn.
    Der mißbrauchte Zauberer war offenbar seiner selbst herbeigeführten Seuche verfallen. Seine Augen rollten, und Schaum drang aus seinen Lippen.
    »Ich tötete sie«, knurrte er. »Wie ich Euch töten werde. Sie wollten mir nicht gehorchen, darum lehrte ich sie eine Lektion!«
    Mit dem einen Arm, der ihm noch geblieben war, hielt er sein abgehacktes Bein in der Hand. Das zweite Bein und der andere Arm lagen in ihrem Blut in der Nähe.
    »Ich tötete

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