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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Eigenschaften unserer Ebene es blieb immer mehr ein Teil des Sidhitraumes, als daß es zum Traum der Vadhagh, der Mabden oder der Fhoi Myore gehörte. Trotzdem haben die Vadhagh als nahe Verwandte der Sidhi keine großen Schwierigkeiten, sich hier anzupassen, wie du ja an dir selbst bemerkt hast. Auf der anderen Seite können die Mabden oder die Fhoi Myore hier nicht überleben. Ein schrecklicher Wahnsinn überkommt sie sofort nach der Landung. Sie betreten etwas, das in ihren Augen eine Alptraumwelt ist. Alle ihre verborgenen Ängste werden hier wahr und verstärken sich bis ins Unerträgliche. So werden die Mabden und die Fhoi Myore von selbsterschaffenen Schrecken vernichtet.«
    »Eine Ahnung davon habe ich bereits erhalten«, erklärte Corum Goffanon. »Als ich vorhin kurz schlief, hatte ich einen Traum, der mir einen Eindruck dieser Schrecken vermittelte.«
    »Genau. Selbst die Vadhagh spüren manchmal etwas davon, was es für die sterblichen Mabden bedeutet, auf Hy-Breasail zu landen. Ich bemühe mich, die Küste der Insel in einem Nebel zu verstecken, den ich selbst erzeugen kann. Aber es ist nicht immer möglich, genug von diesem Dunst in der Luft zu halten. In solchen Momenten können Mabden die Insel entdecken und müssen dafür Schreckliches erleiden.«
    »Und woher kommen nun die Fhoi Myore? Du sprachst von den Kalten Räumen?«
    »Die Kalten Räume, aye. Gibt es in der Überlieferung der Vadhagh keine Hinweise darauf? Die Räume zwischen den Ebenen eine chaotische Zwischenwelt, die von Zeit zu Zeit auch intelligente Wesen hervorbringen kann. Das ist es, was die Fhoi Myore sind Geschöpfe des Limbus, die durch die Risse in den Wällen zwischen den Ebenen fielen und so diese Welt erreichten. Sie machten sich deshalb daran, die Welt der Mabden zu erobern. Ihre Absicht dabei ist, diese Ebene in einen zweiten Limbus zu verwandeln, denn darin liegt ihre einzige Überlebenschance. Sie können nicht mehr lange hier leben, diese Fhoi Myore. Der eigene Wahnsinn frißt an ihnen wie eine tödliche Krankheit und wird sie vernichten. Aber sie werden lange genug überleben, fürchte ich, um allem hier außer Hy-Breasail einen eisigen Tod zu bringen, den Mabden und allen anderen Lebewesen bis auf den kleinsten Fisch im Meer. Es ist unausweichlich. Sie werden mich vielleicht noch einige Zeit überleben, einige von ihnen bestimmt Kerenos sicher. Wie dem auch sei, letzten Endes werden auch die Fhoi Myore an ihrer eigenen Seuche sterben. Schon jetzt ist alles Land dieser Welt bis auf den Kontinent, von dem du gerade gekommen bist, unter ihrer kalten Herrschaft zugrunde gegangen. Es muß alles sehr schnell geschehen sein, vermute ich. Wir hielten alle Fhoi Myore für tot, doch sie müssen ein Versteck gefunden haben vielleicht am Rand der Welt, wo das Eis niemals taut. Nun ist ihre Geduld belohnt worden, nicht wahr?« Goffanon stieß einen Seufzer aus. »Nun gut es gibt genug andere Welten, andere Ebenen, und diese Welten können sie nicht erreichen.«
    »Ich will diese Welt retten«, erwiderte Corum ruhig. »Oder zumindestens das, was noch von ihr übrig ist. Ich habe mich diesem Kampf geweiht. Ich habe geschworen, den Mabden zu helfen. Nun bin ich auf der Suche nach ihren verlorenen Schätzen. Es gibt Gerüchte, daß du einen dieser Schätze besitzt. Etwas, das du den Mabden vor Jahrhunderten für ihren ersten Kampf gegen die Fhoi Myore geschmiedet hast.«
    Goffanon nickte. »Du sprichst von dem Speer, der Bryionak genannt wird. Ja, ich habe ihn geschmiedet. Hier ist er nur ein gewöhnlicher Speer, aber im Mabdentraum und im Traum der Fhoi Myore besitzt er große Macht.«
    »So wurde mir erzählt.«
    »Mit ihm läßt sich, neben anderen Dingen, der Bulle von Crinanass bändigen, den wir mit uns gebracht haben.«
    »Ein Sidhi-Tier?«
    »Aye. Eins aus einer großen Herde. Er ist der letzte.«
    »Warum bist du ausgezogen und hast dir den Speer zurückgeholt?«
    »Ich habe Hy-Breasail nie verlassen, um diesen Speer zu suchen. Der Speer wurde von einem der Sterblichen mitgebracht, die diese Insel erkunden wollten. Ich bemühte mich, sein Leiden zu lindern, als er im Wahnsinn starb, aber niemand konnte ihm helfen. Als er tot war, nahm ich meinen Speer an mich. Das ist alles. Es hatte den Anschein, daß der Sterbliche glaubte, der Speer Bryionak würde ihn vor den Gefahren meiner Insel schützen.«
    »Dann würdest du den Mabden Bryionaks Hilfe nicht vorenthalten?«
    Der Schmied runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Ich

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