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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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besondere Dankbarkeit dafür.
    Keuchend brachte Corum vor: »Gegen wen kämpfe ich denn hier?«
    »Du kämpfst gegen mich, den Zwerg Goffanon«, rief der Riese.
VIII
    Der Speer Bryionak
    Trotz der drohenden Gefahr mußte Corum ungläubig grinsen. »Zwerg?«
    Der Sidhischmied starrte ihn an.
    »Aye? Irgendwas besonderes dabei?«
    »Ich sollte mich von jetzt an fürchten, den normal gewachsenen Männern auf dieser Insel zu begegnen!«
    »Ich verstehe Euch nicht.« Goffanons Augen zogen sich zusammen, als er die Axt hob und in Kampfstellung ging.
    Erst jetzt bemerkte Corum, daß die Augen des Fremden seinem verbliebenen eigenen Auge glichen mandelförmig, gelb und purpur. Der Schnitt des Gesichtes und die Struktur des Schädels dieses selbsternannten Zwerges waren wesentlich feiner als es auf den ersten Blick den Anschein hatte, weil der struppige Bart soviel davon verdeckte. Sein Gesicht war, genauer betrachtet, das Gesicht eines Vadhagh. Aber in jeder anderen Beziehung hatte Goffanon keine Ähnlichkeit mit jemandem aus Corums eigenem Volk.
    »Gibt es noch andere von deiner Art auf Hy-Breasail?« Corum fragte in der reinen Hochsprache der alten Vadhagh, nicht in dem in dieser Zeit von den Mabden benutzten Dialekt. Die Worte verursachten einen Ausdruck ungläubigen Erstaunens in Goffanons Gesicht.
    »Ich bin der einzige«, antwortete der Schmied in derselben Sprache. »Oder dachte bisher wenigstens so. Aber wenn du zu meinem Volk gehörst, warum hetzt du dann deine Hunde auf mich?«
    »Das sind nicht meine Hunde. Ich bin Corum Jhaelen Irsei aus dem Volk der Vadhagh.« Mit seiner silbernen Hand hielt Corum das Horn hoch. »Dies hier ist es, was die Hunde in Schach hält. Sie glauben, ihr Herr bläst es.«
    Goffanon senkte seine Axt ein wenig. »Dann bist du kein Knecht dieser Fhoi Myore?«
    »Ich hoffe, das bin ich nicht. Ich bekämpfe die Fhoi Myore und alles, wofür sie stehen. Diese Hunde haben mich schon mehr als einmal angegriffen. Um mich vor ihnen zu schützen, lieh mir ein Zauberer der Mabden das Horn.« Corum sah jetzt eine günstige Gelegenheit, sein Schwert in die Scheide zu stecken. Er konnte nur hoffen, daß Goffanon darin keine Chance erblickte, ihm den Schädel einzuschlagen.
    Goffanon runzelte die Stirn. Er leckte sich die Lippen, während er sich Corums Worte durch den Kopf gehen ließ.
    »Wie lange sind die Hunde des Kerenos schon auf deiner Insel?« erkundigte sich Corum.
    »Diesmal? Einen Tag etwa aber nicht viel länger. Aber sie sind nicht das erste Mal hier. Sie scheinen die einzigen Wesen dieser Welt zu sein, die kein Wahnsinn befällt, wenn sie einen Fuß auf meinen Strand setzen. Und da den Fhoi Myore ein fortdauernder Haß gegen Hy-Breasail zu eigen ist, schicken sie immer wieder ihre Meuten gegen mich aus. Oft bin ich in der Lage, ihr Kommen vorauszusehen und meine Vorkehrungen zu treffen, aber diesmal war ich leichtsinnig, weil ich sie nicht so schnell zurückerwartete. Ich hielt dich für ein neues Geschöpf der Fhoi Myore, in der Art der Ghoolegh etwa, von denen ich gehört habe. Aber jetzt entsinne ich mich einer alten Geschichte, die von einem Vadhagh mit einer seltsamen Hand und nur einem Auge berichtete. Doch dieser Vadhagh starb, lange bevor die Sidhi kamen.«
    »Du bist kein Vadhagh?«
    »Sidhi nennt man uns.« Goffanon hatte seine Axt inzwischen am Gürtel befestigt. »Wir sind mit deinem Volk verwandt. Einige aus deinem Volk haben uns einst besucht, und wir haben diese Besuche erwidert. Aber das war in jener Zeit, als es noch freien Zugang zu allen der Fünfzehn Ebenen gab. Vor der letzten Konjunktion der Millionen Sphären.«
    »Ihr seid aus einer anderen Ebene. Wie habt Ihr dann diese hier erreichen können?«
    »Eine Erschütterung ließ Risse in den Wällen zwischen den Ebenen entstehen. So kamen auch die Fhoi Myore hierher, aus den Kalten Räumen kamen sie, aus dem Zwischenreich, der Vorhölle, dem Limbus. Und so kamen wir, um den Menschen von Lywm-an-Esh und ihren Vadhaghfreunden im Kampf gegen die Fhoi Myore beizustehen. In jenen Tagen gab es schreckliche Schlachten, furchtbare Kriege waren es. Lywm-an-Esh wurde versenkt, die meisten Mabden und alle Vadhagh starben und auch mein Volk wurde vernichtet, denn wir konnten nicht mehr in unsere Ebene zurückkehren, weil die Risse in den Dimensionen sich langsam wieder geschlossen hatten. Wir glaubten damals, alle Fhoi Myore vernichtet zu haben, aber nun sind sie wieder da.«
    »Und du kämpfst nicht gegen sie?«
    »Alleine bin ich

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