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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hänge an diesem Speer. Ich möchte ihn nicht noch einmal verlieren. Und er wird den Mabden nicht mehr viel helfen können, Vetter. Sie sind zum Untergang verurteilt, diese Mabden. Das Beste ist, wir akzeptieren das. Sie sind verloren. Warum lassen wir sie nicht schnell sterben? Ihnen Bryionak zu schicken, hieße nur, ihnen falsche Hoffnungen zu machen.«
    »Es liegt in meiner Natur, mich immer irgendwelchen Hoffnungen zu verschreiben, wie falsch sie auch sein mögen«, sagte Corum leise.
    Goffanon sah ihn voll Mitgefühl an. »Aye. Ich habe Geschichten von Corum gehört. Jetzt erinnere ich mich daran. Du bist eine tragische Gestalt, tragisch und edel. Aber, was geschehen soll, geschieht. Es gibt nichts, mit dem du den Lauf der Dinge aufhalten könntest.«
    »Ich muß es versuchen, Goffanon.«
    »Aye.« Goffanon stemmte seine schwere Gestalt aus dem Sessel und ging zu einer Ecke der Höhle, die von Schatten verborgen wurde.
    Er kehrte mit einem einfach aussehenden Speer zurück. Die Waffe hatte einen gut geschnittenen hölzernen Schaft, der von Eisen umwickelt war. Nur die Spitze unterschied sich von einem gewöhnlichen Speer. Wie die Klinge von Goffanons Axt, schimmerte sie viel heller als gewöhnliches Eisen.
    Der Sidhi hielt die Waffe stolz hoch. »Mein Stamm war immer der kleinste unter den Sidhi, sowohl was die Anzahl als auch die Körpergröße anbelangte. Aber wir hatten unsere besonderen Fähigkeiten. Wir konnten Metalle auf eine Art bearbeiten, die du philosophisch nennen würdest. Wir verstanden die besonderen Eigenschaften, die die Metalle neben ihren rein physikalischen noch haben. Und mit diesem Wissen schufen wir Waffen für die Mabden. Wir schmiedeten mehrere Waffen. Aber von allen blieb nur diese hier. Ich habe ihn geschmiedet, den Speer Bryionak.«
    Er reichte ihn Corum, der die Waffe, warum, wußte er selbst nicht, mit der silbernen Hand entgegennahm. Sie war wunderbar ausbalanciert, eine herrliche Kriegswaffe, aber wenn Corum erwartet hatte, etwas Besonderes an diesem Speer zu spüren, wurde er enttäuscht.
    »Ein guter, schlichter Speer«, sagte Goffanon. »Bryionak.«
    Corum nickte. »Nur seine Spitze.«
    »Von diesem Metall ist nichts mehr übrig«, erklärte ihm Goffanon. »Etwas davon kam mit uns aus unserer eigenen Ebene hierher. Einige Axtklingen, ein Schwert oder zwei und dieser Speer, das ist alles, was wir daraus fertigen konnten. Gutes, hartes Metall. Es wird nie stumpf oder rostig.«
    »Und es besitzt magische Eigenschaften.?«
    Goffanon lachte. »Nicht für einen Sidhi. Aber die Fhoi Myore glauben daran. Die Mabden auch. Deshalb hat er natürlich seine magischen Eigenschaften. Sehr spektakuläre Eigenschaften. Oh ja, ich bin froh, meinen Speer zurückzuhaben.«
    »Du würdest dich nicht wieder davon trennen?«
    »Ich denke, ich will ihn behalten.«
    »Aber der Bulle von Crinanass wird demjenigen gehorchen, der diesen Speer trägt. Und der Bulle wird das Volk von Caer Mahlod gegen die Fhoi Myore führen. Vielleicht wird er ihnen helfen, die Fhoi Myore zu vernichten.«
    »Weder der Bulle noch der Speer sind dazu stark genug«, erwiderte Goffanon ernst. »Ich weiß, daß du den Speer willst, Corum, aber ich wiederhole nichts kann die Welt der Mabden retten. Sie ist verdammt zu sterben, genau wie die Fhoi Myore verdammt sind, wie ich verdammt bin, und wie auch du verdammt bist, wenn du nicht in deine eigene Welt zurückkehrst (denn ich habe das Gefühl, du bist nicht von dieser Ebene).«
    »Ich glaube, daß auch ich verdammt bin«, antwortet Corum ruhig. »Aber ich werde den Speer nach Caer Mahlod bringen, dies ist meine Bestimmung und mein Ziel.«
    Seufzend nahm Goffanon Corum den Speer wieder aus der Hand. »Nein«, sagte er. »Wenn die Hunde des Kerenos zurückkehren, werde ich alle meine Waffen brauchen, mich gegen sie zu verteidigen. Die Meute, die mich verfolgte, ist zweifellos noch auf der Insel. Wenn ich diese Bestien getötet habe, werden neue kommen. Mein Speer und meine Axt sind die einzige Sicherheit, die mir geblieben ist. Du hast schließlich noch dein Horn.«
    »Das habe ich nur geliehen bekommen.«
    »Von wem?«
    »Einem Zauberer. Sein Name ist Calatin.«
    »Ach, der. Ich habe versucht, drei seiner Söhne von meinem Strand fernzuhalten. Aber sie starben, wie all die anderen gestorben sind.«
    »Ich weiß, daß viele seiner Söhne hierher gekommen sind.«
    »Was suchten sie hier?«
    Corum lachte. »Sie wollten, daß du sie anspuckst.« Er erinnerte sich des kleinen,

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