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Corum 05 - Der gefangene König

Corum 05 - Der gefangene König

Titel: Corum 05 - Der gefangene König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Ga-ranhir, Bart und Haare im Wind flatternd, sein Harnisch rasselnd. Auch die zusätzliche Last schien ihn nicht im geringsten in seinem Lauf zu behindern.
    Corums Rippen wurden unter dem festen Griff zusammengepreßt, aber es gelang ihm herauszubringen: »Du bist ein ausgesprochen nützlicher Zwerg, Goffanon. Ich bin voller Bewunderung für die Kraft, die in deinem kleinen Körper steckt.«
    »Ich nehme an, daß ich meinen kleinen Wuchs durch meine Ausdauer etwas ausgleichen kann«, erwiderte Goffanon ernst.
    Zwei Stunden später hatten sie die Fhoi Myore seitwärts überholt und rasteten am Wegrand. Sie genossen die blühende Vegetation, die sie hier noch umgab und bald unter dem tödlichen Eis des Kalten Volkes verschwunden sein würde. Und Corum hörte von Goffa-non, daß auf dieser Welt allein die Mabden-Länder noch nicht völlig vom vergifteten Eis der Fhoi Myore bedeckt waren. Nur aus Furcht vor Craig Don und weil die letzten überlebenden Sidhi sich hier niedergelassen hatten, zögerten die Fhoi Myore so lange damit, auch noch den Westen der Welt ganz unter ihre Gewalt zu bringen. Offenbar hatten sie dieses Zögern jetzt endgültig aufgegeben.
    Als sie aufbrachen, bot Goffanon an, den Vadhagh auf seinen Schultern zu tragen, damit sie schneller vorwärts kommen konnten. Corum nahm dankbar an und stieg auf Goffanons mächtigen Rük-ken. Der Sidhi trabte unermüdlich weiter.
    »Dies alles beweist, wie notwendig es ist, daß die Mabden sich zusammenschließen«, rief Corum seinem Träger zu. »Wenn die überlebenden Mabden sich zu einem gemeinsamen Kampf entschließen könnten, wären die Fhoi Myore auf allen Seiten von Feinden umgeben.«
    »Aber was hilft das gegen Bahlar und die anderen?« wandte Gof-fanon ein. »Welchen Schutz haben die Mabden gegen Bahlars mörderischen Blick?«
    »Sie haben ihre Schätze. Ich habe bereits miterlebt, welchen Schaden nur einer von ihnen den Fhoi Myore bringen konnte. Ich meine natürlich den Speer Bryionak, den du mir gegeben hast.«
    »Es gab nur einen Speer Bryionak«, erwiderte Goffanon. »Und nun ist er verschwunden zweifellos auf meine Ebene zurückgekehrt.« Die Stimme des Schmiedes bekam einen fast melancholischen Klang.
    Sie gelangten jetzt in einen Hohlweg, der sich zwischen moosbewachsenen, steilen Kalkfelsen dahinwand.
    »Soweit ich mich erinnern kann«, erklärte Goffanon, »liegt Caer Garanhir auf der anderen Seite dieses Passes.«
    Aber als der Paß zwischen den schroffen Felsen immer enger wurde, sahen sie hinter einer Windung in einiger Entfernung eine Gruppe von Gestalten vor sich, die sie offenbar erwartete.
    Zuerst hielt Corum sie für Edelleute der Tuha-na-Gwyddneu Garanhir, die von ihrem Kommen erfahren hatten und ihnen entgegengeeilt waren. Aber dann erkannte er den grünen Schimmer, der über Reitern und Pferden lag, und er wußte, daß sie dort keine Freunde erwarteten. Und dann teilten sich die grünen Reihen, und ein anderer Reiter tauchte zwischen ihnen auf, ein Reiter, dessen Rüstung ständig die Farbe wechselte und dessen Helm sein Gesicht völlig verbarg.
    Und Goffanon blieb stehen und nahm Corum von seinen Schultern. Währenddessen hörten sie hinter sich Geräusche. Sie wandten sich um.
    Um die nächste Ecke des Hohlweges bog ein Haufen grüner Reiter, und die Luft war von ihrem Kieferngeruch erfüllt. In einiger Entfernung von den beiden hielten die Reiter an.
    Gaynors Stimme echote von den senkrechten Felsen der Schlucht zurück, und seine Stimme war höhnisch und triumphierend:
    »Ihr hättet Euere Leben so leicht noch etwas verlängern können, Prinz Corum, wenn Ihr als mein Gast in Craig Don geblieben wäret. Nun, Ihr habt Euch anders entschieden. Wo ist das kleine Lamm, das Ihr gestohlen habt?«
    »Amergin war dem Tode nahe, als ich ihn zuletzt sah«, antwortete Corum der Wahrheit entsprechend, während er seine Axt aus der Schlinge zog, mit der sie über den Rücken gegurtet war.
    Goffanon murmelte: »Ich würde sagen, es ist Zeit, ein paar Kiefern zu fällen, Corum.« Und der Sidhi wandte sich um, so daß er dem Trupp hinter ihnen gegenüberstand. Der Schmied ließ die Schneide seiner gewaltigen Axt mit einer Drehung in der Sonne funkeln. Und das helle Sonnenlicht blitzte auf dem polierten Metall. »Zu guter Letzt sterben wir also doch bei Sonnenschein«, meinte Goffanon. »Und unsere Knochen werden nicht vom Nebel des Kalten Volkes zerfressen.«
    »Ihr hättet gewarnt sein müssen«, fuhr Gaynor fort. »Er braucht eine seltene Kost

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