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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Klettermonturen auszogen.
    Treerose schüttelte den Kopf, nahm dankend das gereichte weite, weiße Badekleid entgegen und ging barfuss auf das Wasserbecken zu.
    »Seit der Meldung der K2 heute Morgen nicht mehr. Hud Oxmedin ist der Auffassung, dass die Relion es überstanden haben könnte, sofern sie sich bei der Implosion hinter der Torebene im Ruthpark-System befand. Anzeichen für die bevorstehende Katastrophe habe es den Aufzeichnungen nach ungefähr 30 Sekunden vorher gegeben.«
    Ferkuiz setzte sich gegenüber von Treerose auf eine Unterwasserbank, so dass er bis zur Brust im Wasser versank, und lehnte seinen Kopf an einen gewärmten Felsen.
    Treeroses Kammerfrau reichte ihm eine kostbare Steintasse mit dampfendem Fengus , einem auf Kakao basierendem koffeinhaltigem Getränk, das sie aus einer roten Kristallflasche mit einer klaren, öligen Flüssigkeit ergänzte.
    Ein strahlendes Lächeln blitzte über Ferkuiz’ Gesicht, als er einen ersten Schluck aus der Tasse genommen hatte. Genauso schnell war es wieder verschwunden, als seine Gedanken zu dem Unfall zurückkehrten: »Das ist nicht sehr viel, wenn ich alles bedenke. Was ist mit der K1?«
    Treerose hatte die Augen geschlossen und rollte zur Entspannung seine breiten Schultern, während er gedankenverloren an seiner Tasse nippte.
    »Zerstört – vollständig. Keine Überlebenden. Wir können von Glück reden, dass die arkadiaseitige Membran gehalten hat bis das Tor sich wieder geschlossen hatte.«
    »Hatte die Schockwelle Auswirkungen auf Tecs Schildverband?«
    »Nein, bis jetzt nicht. Die Welle bewegt sich zwar mit Lichtgeschwindigkeit fort, verliert aber exponentiell zur Ausbreitungsentfernung an Energie. Certeer Zeliim ist jetzt noch anderthalb Tage von Ruthpark entfernt. Wenn die Welle ihn erreicht, hat sie den Großteil ihrer Kraft verloren.«
    Eine Zeitlang sprach keiner ein Wort, während die Kammerfrauen Schalen mit zerschnittenem Obst neben sie an den Bekenrand stellten.
    »Trotzdem dürften die Auswirkungen auf Ruthpark erheblich sein, zumindest auf der der Welle zugewandten Halbkugel.«
    »Was ist, wenn es auf diesem Planeten wirklich Spuren von Harkcrow gibt, und wir sie finden?«, fragte Ferkuiz, öffnete ein Auge und reichte seine Tasse mit einer unmissverständlichen Geste einer der Frauen.
    »Das halte ich inzwischen für sicher«, antwortete Treerose. »Was mir wirklich Sorgen macht, ist die Frage, warum ein Signal auch an die Unsichtbare Flotte ging. Denn das weist auf eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit in der Vergangenheit zwischen der Organisation und dem Zentrum – oder Teilen davon – hin.«
    »In der Nachricht die Keleezes Schiff abgefangen hat, war von einem Extraktionsdepot die Rede. Wir wissen beide, was das bedeutet. Willst du im Ernst behaupten, Tork, Harkcrow hat zusammen mit dem Zentrum auf diesem Planeten eine Kultur herangezogen?« Ferkuiz nahm eine neue Tasse Fengus entgegen.
    »Das müssen wir herausfinden. Es ist die erste Spur von ihm seit seinem Verschwinden vor 1.172 Jahren. Ob Harkcrow an einem Farmplaneten beteiligt war, nur davon gehört hat und nachsehen wollte, oder was immer für Beweggründe er hatte, diese primitive Welt zu besuchen – es war seine letzte Reise, und ich muss wissen, worum es ging und warum er dabei starb.« Treerose stellte seine Tasse ab und tauchte unter. Für mehrere Minuten trieb er bewegungslos auf der Stelle, seine langen schwarzen Haare wie Unterwassergräser träge in der leichten Strömung des Beckens wiegend.
    Ferkuiz verließ das Becken, ging an einen mit Stein verkleideten Teil der Wand und ließ sich von einem feinen Nebel das parfümierte Beckenwasser von seinem Körper abspülen.
    Dann zog er einen bodenlangen, weichen Seidenmantel über, wickelte die langen Enden zweimal um seine Hüfte und schlenderte hinüber zum Kamin.
    »Kann Tec die Informationen aufspüren, wegen derer du Keleeze geschickt hast?«
    Treeroses Blick verharrte ernst auf Ferkuiz’ Gesicht, bevor er antwortete.
    »Ich hoffe es. Obwohl die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist. Keleeze hat das nötige Feingefühl, mit unterentwickelten Kulturen umzugehen. Tec ist nicht gerade der Diplomat. – Aber ich werde erst dann akzeptieren, dass die Relion zerstört wurde, wenn Tecs Schildverband die Trümmer gefunden hat.«
    Er hatte ebenfalls das Becken verlassen und sich von einer der Frauen einen langen Mantel reichen lassen. Jetzt setzte er sich auf die linke Sesselliege, welche sich unter ihm automatisch

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