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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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ab Richtung Yacht.
    »Siir!«, rief Tustuur ihm eindringlich hinterher. Der rothaarige junge Mann blieb stehen und drehte sich erwartungsvoll um.
    »Es gab Gravitationsprobleme beim Sprungpunkt. Die Masse von Risidor III macht sich bereits bemerkbar. Der Sprungplan ist einen Tag hinterher. Wie wollt Ihr hier weg kommen?«
    Auf dem müden Gesicht von Ruf Astroon brach sich ein schlaues Lächeln Bahn. »Ihr wisst doch, Kapitän, wir reichen Gildenkapitäne haben eine sehr hohe Priorität und sind im übrigen rücksichtslos.«
    Er nickte Tustuur ein letztes mal zu, drehte sich um und folgte zügig laufend seinem Team an Bord der Yacht.
    Als der Kapitän wieder die Brücke der Saphire erreichte, befand sich die Roocs bereits dicht vor dem Sprungpunkt, die neben ihr wartenden Schiffe und den entrüsteten Kommunikationsverkehr ihrer Kapitäne vollkommen ignorierend. Noch während er über so viel Unverfrorenheit den Kopf schüttelte, sah er, wie sich an den vier Spitzen des Sprunggenerators einzelne Ladungssphären bildeten und kurz darauf zu einer einzigen, das Schiff umhüllenden Blase anwuchsen.
    Dann war die Roocs verschwanden.

 
Torkrage Treerose
     
     
    Torkrage Treerose spürte einen leichten Blutgeschmack auf der Zunge. Er spürte deutlich die Anstrengungen des Aufstiegs.
    Nur nicht anhalten!, ermahnte er sich.
    Sein Blick hinter dem verspiegelten Visier erfasste den blau schimmernden Eisvorsprung einen Meter über ihm. Mit äußerster Konzentration befahl er seinen Muskeln, ihn so weit hinauf zu katapultieren, dass seine linke Handschuhkralle sich tief in das blau blitzende Eis graben konnte.
    An der Kralle hängend, entspannte er sich und tat einige tiefe Atemzüge aus dem Lebenserhaltungssystem.
    Er drehte seinen Arm ein wenig, so dass er in die Ferne der Bergkette sehen konnte. Etwa zwei Kilometer unter ihm und genau so weit vom Fuß der Klippe entfernt, die er gerade bestieg, lag die Winterresidenz, bereits auf über achttausend Metern Höhe.
    Etwa zweihundert Meter von ihm entfernt trieb aufmerksam ein Alstor vorbei, geschickt die Aufwinde der Klippe ausnutzend, weite Kreise fliegend, die ihn immer wieder in die Nähe seiner potentiellen Beute brachten. Die großen goldenen Augen durch eine dünne Nickhaut vor der minus vierzig Grad kalten Luft geschützt, verhalf ihm seine enorme Spannweite selbst in dieser Höhe noch zu sehr guten Flugeigenschaften.
    »Siir! Overteer Ferkuiz ist soeben eingetroffen.« Die Stimme des Alstor-Certeers klang rau, als hätte er sich in der letzten Stunde ebenfalls aus eigener Kraft die zwei Kilometer mit nach oben gequält, obwohl seine Antigravs ihn entspannt nur drei Meter vom König entfernt in der dünnen Luft hielten.
    Treerose atmete ein letztes Mal tief ein und drehte sich zurück zum Berg. Dann nahm er seine verbliebene Kraft zusammen und spurtete die letzten zweihundert Meter mit den Hand- und Fußkrallen die Eisklippe hinauf.
    Nach dem letzten Vorsprung kniete er sich erschöpft in den tiefen Pulverschnee des Plateaus, ohne den vier im weichen Licht des Sonnenuntergangs vor ihm wartenden Personen irgendwelche Aufmerksamkeit zu widmen.
    Blaak Ferkuiz trat vor und half Treerose auf die Beine, »Vier zu Zwei, Tork. Ich gebe dir im nächsten Jahr eine weitere Chance.«
    Treerose lächelte gequält und stützte sich schwer mit der Handschuhkralle auf der massigen Schulter von Ferkuiz’ Kletteranzug ab. »Lass uns etwas trinken, Blaak.«
    Zusammen stapften sie durch den tiefen Schnee, begleitet von einer kleinen Armee gepanzerter Schattentruppen, welche zwei der drei höchsten Organisations-Offiziere in Richtung einer kleinen Hütte eskortierten, die im Windschatten eines Felsenkamms auf dem Plateau kauerte.
    Treerose erholte sich bemerkenswert schnell, während die Makrobots seine Muskeln mit den benötigten Mineralien und Sauerstoff versorgten.
    Nur die beiden Overteers betraten anschließend die warme Hütte, die im wesentlichen aus einem großen Raum bestand, dessen Fußboden und Wände aus hellen Holzmosaiken bestanden und in der sie von zwei Kammerfrauen Treeroses in schlichten grünen Gewändern erwartet wurden.
    In einer vertieften Ecke befand sich ein mit klarem Wasser gefülltes Becken, in der gegenüberliegenden Ecke zwei bequeme Sesselliegen vor einem offenen Kamin, in dem ein mächtiges Feuer prasselte.
    »Gibt es Neuigkeiten von Keleeze?«, fragte Ferkuiz, während sie sich mit der Unterstützung der Frauen ihrer Lebenserhaltungssysteme entledigten und die

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