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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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drehte sich im Gehen um und zwinkerte ihm zu. »Ich denke, das Zentrum hat damals einzelne der Königreiche unterstützt, um die Auseinandersetzungen in Gang zu halten.«
    Ten O’Shadiif kommentierte die Bemerkung nicht. Er wusste, dass die Benedictine keine Bestätigung benötigte. Sie ging langsam weiter und fuhr fort.
    »Woher Bengsten Treerose die beiden Keimkulturen hatte, kann ich nicht sagen, Toreki. Darüber haben die Benedictinen keine Informationen.« Sie blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihm um. »Wo sie nach erfolgter Reife hingebracht wurde, kann ich zumindest für eine der Kulturen vermuten.«
    Ten O’Shadiif war ihr in ein paar Schritten Abstand gefolgt. Jetzt hing sein Blick an ihren leicht geöffneten, dunkelroten Lippen.
    »Ihr hattet Recht mit Eurer Vermutung, das sie in der heutigen Organisation aufgehen sollte. Nach genau 2.299 Jahren Entwicklung auf einem gut verborgenen Farmplaneten wurde eine Kultur mit genau dem Ziel extrahiert, diesen Kern der Organisation zu bilden.«
    »Woher wisst Ihr dass?« Ten O’Shadiifs Anspannung war für die Benedictine fühlbar. Sie drehte sich um und setzte ihren Spaziergang fort. Ohne auf seine Frage zu antworten, fuhr sie im Plauderton fort.
    »König Harkcrow Treerose, letztendlich der Gründer der Organisation, verschwand im Jahr der Extraktion spurlos. Wie Ihr bereits erwähntet, Rud El’Ottar, Cektronn Eures Bundes, zwei Jahre später.«
    Sie machte eine Pause.
    »Residore, die 3., wurde ebenfalls ein weiteres Jahr später ermordet aufgefunden – im unreifen Alter von nur einhundertunddreißig Jahren – hier auf Triumphane.« Raoula war nach dem letzten Satz stehen geblieben und hatte sich wieder zu Ten O’Shadiif umgedreht.
    Obwohl er nur Sandalen trug, war er noch immer zwei Köpfe größer als sie.
    »Sie war informiert, wie alle Benedictinen vor ihr. Mit ihrer Ermordung setzte im Reich der Kirche eine Säuberungswelle ein, der sämtliche Unterlagen, die auch nur in entfernten Zusammenhang mit dieser Geheimoperation stehen konnten, zum Opfer fielen.«
    Raoula sah zu ihm auf, als sie weitersprach. »Es scheint als hätte jemand sehr energisch versucht, erst diese Extraktion zu verhindern – und, als das nicht mehr möglich war – zumindest alle Spuren davon zu vernichten.«
    Ten O’Shadiif hatte die Aufzeichnung von Fadi ad Asdinal vor Augen, die Ashia im Extraktionsdepot gefunden hatte. Die Benedictine sah ihn weiter erwartungsvoll an.
    »Ihr habt mir noch nicht gesagt, warum diese Informationen ausgerechnet zu dem heutigen Zeitpunkt so wichtig für Euch sind, Lieber .«
    Er zog die Luft scharf durch die Nase ein. Ihre dunkelbraunen Augen blickten ihn fest von unten an.
    »Der Farmplanet von dem Ihr sprecht heißt Ruthpark und wurde wieder entdeckt, Raoula. Das Extraktionsdepot der dortigen Kultur in Coruum wurde geöffnet. Harkcrow hatte auf Ruthpark einen Sender hinterlassen, der Nachrichten an bestimmte Stellen übermittelt, wenn das Depot betreten wird. Zwei dieser Signale habe ich vor kurzem empfangen.«
    Raoula nickte vor sich hin. »Also war Harkcrow Treerose auf Ruthpark.«
    Ihre dunklen Augen suchten die von Ten O’Shadiif. »Liege ich falsch, wenn ich vermute, dass auch Z-Zemothy zu der Zeit auf dem Planeten oder zumindest in der Nähe war?«
    Er erwiderte nichts.
    »Und jetzt müsst Ihr sicherstellen, dass keine Spuren zurückgeblieben sind, die einen Weg zum Zentrum und Z-Zemothy weisen.« Ihr Lächeln kam zurück, unterschwellig triumphierend.
    »Ich verstehe Euch jetzt vollständig, Toreki, und ich kann Eure Befürchtung bestätigen, dass König Torkrage Treerose sicher nicht erfreut sein wird, sollte er entsprechende Hinweise finden.«
    Ihr Blick fing ihn ein.
    »Nur steht ihr jetzt vor der Schwierigkeit, Lieber, mögliche Spuren, die damals nicht beseitigt wurden, zu finden und zu vernichten – obwohl Ihr sie selbst dringend benötigt um den heutigen Aufenthaltsort der beiden Kulturen zu ermitteln!«
    Sie schwiegen eine Weile, jeder den eigenen Schlussfolgerungen nachgehend.
    »Ihr seid Euch also auch nicht sicher, Raoula, ob die Kultur aus Coruum wirklich in den Sieben angekommen ist.« Ten O’Shadiif sagte das als Feststellung.
    »Wenn Z-Zemothy es damals nicht gelungen ist, sie zu vernichten – « Die Benedictine sprach die Beschuldigung langsam und kontrolliert aus, ohne den Satz zu vollenden.
    »Es gibt dafür keine Beweise, Raoula.« Er reckte die Schultern.
    »Sagt Ihr, mein Lieber, …« Sie lächelte ihn

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