Coruum Vol. 1
so schnell, dass die Leuchtspuren die gesamte Flugbahn der Geschosse beleuchteten.
Mein Körper war wie erstarrt. Normalerweise hätten die Marines getroffen worden sein müssen.
Was hatte sie geschützt? Die Stele?
Ich wagte nicht zu atmen, musste jedoch noch ein Stückchen weiter die Rampe hinauf, um das Ende der oberen Rampe wieder ins Blickfeld zu bekommen.
Mein Fuß setzte zum ersten Schritt an. Bevor ich ihn wieder auf dem Boden hatte, traf eine gleißende Lichtwelle die Stele senkrecht von oben und ein alles verzehrender Kopfschmerz bohrte sich durch meine Augen in meinen Schädel. Laut schreiend sackte ich an der Wand zusammen und schlug mir die Hände vors Gesicht. Das laute Knistern statischer Entladungen und der eindringliche Geruch von Gas drang in mein Bewusstsein.
Ich öffnete die Augen einen Schlitz weit und sah in meine Handinnenflächen. Außer tanzenden Sternen im Nebel sah ich nichts. Geblendet! Schoss es mir durch den Kopf.
Eine Hand landete schwer und unnachgiebig auf meiner Schulter. Ich ergriff sie mit beiden Händen und schlug auf sie ein. Die Hand ließ sich dadurch nicht beeindrucken, sondern begann mich gnadenlos hinunter zum Lager zu ziehen. Ich fasste nach dem Arm und biss hinein.
»Ahhhr!« Ich hörte ein Grunzen. »Hör auf mit dem Mist, oder ich lass dich hier verschmoren, sturer Schottenhund!«
Ich stellte den Widerstand ein und ließ mich hinunterführen. Die Stimme war mir bekannt. Raymond zog mit aller Kraft an mir. Er zog mich auf die Beine und stützte mich.
»Schneller, Doktor, rennen Sie!«
Ich konnte nicht schneller. Alles tat mir weh. Dann stürzte ich. Im gleichen Moment kam eine heiße Luftwalze über mich hinweggerollt und versengte meine Haare, begleitet von einem irrwitzigen Donnern. Raymond schrie. Er hörte nicht auf. Ich konnte nichts tun, meine Augen tränten und schmerzten am Rande des erträglichen.
Das Donnern ebbte zu einem tiefen, nachhallenden Dröhnen ab. Schreie mischten sich darunter. Ich fühlte die Rampe unter mir leicht vibrieren.
»Don!« Karen schrie aus der Entfernung. Planschende Schritte kamen auf mich zu. Ich wurde von mehreren Händen ergriffen und weiter die Rampe hinabgezerrt, zur Hälfte auf eigenen Beinen, zur Hälfte getragen.
Raymonds Schreie wurden schwächer, aber sie folgten mir, offenbar wurde er auch ins Lager geschleppt.
Dann waren wir auf einer ebenen Fläche angekommen. Der Lärm des Hurrikans blieb zurück. Meine Füße standen in knöcheltiefem Wasser.
»Bringt sie in den Kommunikationsraum!« Johns Stimme drang an mein Ohr. »Wo ist Stripes?«
»Draußen in Wartestellung bei der Stele, Sir!« antwortete ihm eine Stimme.
»Bildet eine Sicherungslinie hinter den Transportern. Branson, nehmen Sie Ihre Männer und beschützen Sie die Zivilisten im Kommunikationsraum. Der Rest kommt mit nach hinten zu den Generatoren!«
»Don, wie geht es dir?« Ich erkannte Karens besorgte Stimme. Ihre Hand strich mir über das Gesicht.
»Bringt Dr. MacAllon und den anderen Verletzten in den Kommunikationsraum. Miss, gehen Sie bitte mit. Holt den Truckfahrer, ich will ihn auch dort haben!« Bransons Befehlston versetzte meine Helfer wieder in Bewegung und sie schleiften mich im mittleren Laufschritttempo aus dem Weg.
Das Klatschen unserer Schritte auf nassem Boden hörte plötzlich auf und wir verlangsamten das Tempo. Eine Hand auf meinem Kopf dirigierte mich in eine andere Richtung, und die Geräusche der Lagerhalle blieben hinter mir zurück.
»Setzen Sie ihn hierhin bitte!« Karens Stimme klang gedämpft. Wir waren in dem kleinen Nebenraum der Lagerhalle angelangt.
Ich setzte mich langsam und lehnte mich an die kühle Wand. Ein feuchtes Tuch wischte über mein Gesicht. Tränen schossen mir in die Augen, als ich sie einen Spaltbreit öffnete und kleine Lichtblitze zwischen den Lidern hindurchdrangen.
Verschwommen sah ich Gestalten eine weitere Person hereintragen und auf dem Boden neben mir ablegen.
»Mein Gott!« Sinistra kniete neben mir nieder und beugte sich auf den Boden zu meiner Rechten.
»Raymond, Raymond! «
»Er ist ohnmächtig. Sieh dir seine Verbrennungen an, Karen. Können wir irgendetwas tun?« Sie klang verzweifelt.
Ein Schatten schob sich zwischen mich und Sinistra. »Geben Sie ihm dies hier. Subkutan. Es enthält einen Schmerzblocker, der vierundzwanzig Stunden wirkt. Gegen die Verbrennungen können wir nichts machen.« Branson reichte Karen einen kleinen Gegenstand und erhob sich wieder.
Ein leises
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