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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Zischen verriet mir, das Karen Raymond die Injektion verabreicht hatte.
    »Kann ich auch eine haben?«, brachte ich mich in Erinnerung.
    Sie strich mir über den Kopf. »Du brauchst keine, Liebster, du kannst ja schon wieder sprechen.« Ihre Lippen berührten meine Stirn und sendeten ein warmes Gefühl in meinen Körper.
    Das Hämmern schwerer Maschinengewehre ertönte aus der Lagerhalle. Zeitgleich kamen ein paar weitere Schatten in den Raum gerannt. Einer davon fiel schwer auf meine linke Seite. Ein starker Geruch von Tabak breitete sich aus.
    »Damn!« fluchte eine unbekannte Stimme. Ich drehte meinen Kopf langsam, um die Kopfschmerzen nicht herauszufordern, in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein Berg von Mann rappelte sich auf, in ein mächtiges rot-schwarz kariertes Hemd gehüllt.
    Ein metallisches Surren, an der Grenze zur Unhörbarkeit, erklang aus der Halle, gefolgt von einem Ohrenbetäubenden Echo und einer schweren Explosion.
    »Sie sind drinnen!«
    Eine Stimme überschrie den Lärm aus der Lagerhalle. Ich erhob mich schwankend und stützte mich mit einer Hand an der Wand ab.
    »Don, bleib hier!« Karen hielt mich fest.
    Ich schüttelte ihre Hand ab. »Ich will nur an die Tür!« Mein Schädel dröhnte. Mit zusammengekniffenen Augen stolperte ich auf die im Zugangstunnel zusammengedrängt am Boden hockenden Marines zu.
    »Runter!« Branson riss mich neben sich auf den Boden. Kurz konnte ich ein Wirrwarr dunkelrot leuchtender Linien in der Lagerhalle erkennen.
    Das metallische Surren war wiedergekehrt, und die folgenden Echos der Einschläge übertönten die vereinzelten Schreie aus dem hinteren Teil des Lagers.
    »Ich kann sie sehen, Sir, es sind zwei, in der Mitte vor dem Tor!« Ein Marine sprach leise zu Branson.
    »Rühren Sie sich nicht, Hanks. Wenn wir ihre Aufmerksamkeit erregen, sind wir tot!«
    Ich hielt meinen Atem an. Branson drückte mich an der Schulter unter sich auf den Boden. Das Hämmern der Maschinengewehre setzte wieder ein.
    »Ich glaube, Johns hat einen getroffen. Sie ziehen sich zurück!« erklang Hanks’ Stimme erneut. Ich gab den Widerstand gegen Bransons Gewicht auf und konzentrierte mich aufs Zuhören.
    Zwei schwere Explosionen beendeten das Hämmern der Maschinengewehre. Weitere Explosionen, diesmal näher an unserer Tür, folgten. Das metallische Surren setzte erneut für mehrere Sekunden ein. Dann – Stille.
    »Sie sind raus, Sir!« Hanks flüsterte nicht mehr.
    »Sichern!« Drei Marines schlichen aus dem kurzen Zugangstunnel in die Halle. Branson sprang an die Tür.
    Ich folgte ihm langsamer, meine Schulter massierend. »Was war das?« fragte er niemanden besonderen.
    »Das waren die Erbauer dieses Lagers, Sergeant«, antwortete ich ernst.
    Er sah mich mit einen undefinierbaren Blick an. »Dann sollten wir hier ganz schnell verschwinden, Doktor.«
    Ich nickte matt.
    Ein Soldat kam um die Ecke der Türöffnung gerannt und stolperte über uns. Als er Branson erkannte hielt er inne.
    »Wir machen einen Ausfall, Sergeant. Der Captain wird die zwei intakten Army-Trucks nehmen und einen Ausbruch versuchen, um die Angreifer von den Zivilisten abzulenken. Folgen Sie mit allen anderen in dem zivilen Truck und bringen Sie sie in Sicherheit.« Er hielt sich einen blutenden Arm.
    Branson betrachtete ihn nachdenklich. »Wie viele hat es erwischt?« Der Soldat antwortete nicht. »Los, sag schon, Mann!«
    »Der Captain ist verwundet. Es sind noch fünf am Leben, Sir – mit mir.«
    Das Starten der Motoren beendete das Gespräch. Ich ging geduckt an das Ende des Zugangstunnels. Im rötlichen Licht des Lagers hingen dichte Rauchwolken. Es herrschte das Chaos. Wenigstens drei der schwebenden Transporter waren explodiert und auf den Boden gesackt. Ein Army-Truck brannte lichterloh und erzeugte den Großteil der Rußwolken. Trümmer lagen überall.
    Ich sah die überlebenden Männer des Captains in die Führerhäuser steigen. Soweit ich das erkennen konnte, war nicht einer von ihnen unverletzt. Johns erblickte mich. Für einen Sekundenbruchteil lag ein unbeschreibliches Bedauern auf seinem Gesicht. Dann zog er sich auf den Fahrersitz und schlug die Tür hinter sich zu.
    Der verletzte Marine erhob sich sich und sprang in die offene Beifahrertür auf den Truck des Captains, als der mit Vollgas an uns vorbei Richtung Rampe fuhr.
    Branson zog mich hoch und mit zurück in den Kommunikationsraum. Bange, verstörte Blicke lagen auf den Gesichtern der Wartenden, als ich sie mit meinen schmerzenden

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