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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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habe uns was zu Essen besorgt!« Sinistra schob uns in Richtung der Bürocontainer.
    Ich trennte mich kurz von den Anderen zog meinen Taucheranzug aus und schlüpfte in meine leichten Sachen. Einen Blick auf meinen Fund riskierte ich lieber nicht, Miguel war zufällig mit im Raum. Ich verstaute den Gegenstand unauffällig in einer Hosentasche. Ich musste meine Geduld bis zur Rückkehr ins Hotel zügeln.
    Für den nächsten Versuch hatte Raymond das Seil um den vorderen Geräteträger des Schaufelbaggers geschlungen und scharfe Knicke im Seil mit dicken Gummischeiben entschärft. Die beindicke Kupplung des Geräteträgers würde halten. Falls nicht, würde die Bergung neu überdacht werden müssen.
    Die Maschine würde jetzt rückwärts fahren müssen, um das Seil zu spannen. Alle Zuschauer standen jetzt an den Seiten, parallel zur Achse Schaufelbagger – Stele, um von möglicherweise umherfliegenden Teilen nicht getroffen zu werden.
    Raymond gab diesmal ohne auf das O.K. von Marquez zu warten, allein das Zeichen zum Anfahren.
    Wieder gab das Seil ein Strecke nach, bis es sich straff gespannt hatte. Die dicken Gummischeiben um die Kanten des Geräteträgers wurden wie Papier zusammengedrückt und gekräuselt, aber die Konstruktion schien diesmal zu halten.
    Mit einem tiefen Gurgeln gab der Schlamm die Stele langsam frei. Sie durchbrach mit ihrer Spitze die Wasseroberfläche und Beifallsstürme der Zuschauer brandeten auf. Der Impuls des sich zusammenziehenden Seils reichte aus, sie senkrecht aufzurichten und sogar ein Stück zu weit nach vom zu ziehen. Raymond stoppte den Schaufelbagger und ließ ihn zurück Richtung Loch fahren, um die Spannung aus dem Seil zu nehmen und ein Umfallen der Stele in die entgegengesetzte Richtung zu verhindern.
    Ihre Rückseite war bis zur Spitze schwarz von Schlamm, der in breiten Bächen ins Wasser rieselte. Zwei Arbeiter holten einen Wasserschlauch und spritzten vom Rand des Loches den Dreck von der Stele.
    Karen ergriff meine Hand ohne mich anzusehen und drückte sie fest. Wir erkannten beide gleichzeitig die übergroßen Nebenhieroglyphen, die eine über der anderen unter der Schlammschicht zu Tage traten.
    Raymond grinste quer über das ganze Gesicht. Sinistra und Miguel klopften ihm auf die Schulter und Karen und ich gratulierten ihm. Die Spannung schien verflogen.
    »Jetzt gibt es wieder Arbeit für Euch beide«, sagte er lachend zu uns. Karen nickte. »Vielleicht eher für Don!«
    Sinistra lachte uns an. »Doktor, Sie bringen uns Glück. Kaum sind Sie da, gibt es einen neuen spektakulären Fund.«
    Ich nickte abwesend und starrte gebannt auf die Stele. Das saubere Wasser aus dem Schlauch hatte mittlerweile den schwarzen Schlamm von ihrer Rückseite abgewaschen. Unter der dritten Nebenglyphe – knapp über der Wasseroberfläche – war ein weiteres Zeichen zum Vorschein gekommen.
    Mir wurde leicht schwindelig. Das Zeichen war ungefähr handtellergroß mit unregelmäßigem Rand und vertieft abgebildet. Ich drehte mich langsam von der Stele weg. Meine rechte Hand umklammerte in meiner Hosentasche den Gegenstand aus der Höhle. Ich musste ihn mir nicht mehr ansehen, um zu verstehen, was ich dort gefunden hatte.
    »Fergus!« Ich riss mich zusammen, um nicht zu laut zu werden. Die Türen im Maya International waren nicht sehr dick in Edinburgh war es jetzt ungefähr 2:30 Uhr in der Nacht. Ich hatte Fergus viermal anrufen müssen, bevor er selbst am Apparat war und nicht der Anrufbeantworter.
    »Donavon, was ist nur los?« Er klang hoffnungslos verschlafen.
    » Fergus, fahr ins Institut und geh an deinen Computer! Bitte! « Ich klang sehr verbindlich. Endlich wurde er aufmerksamer.
    »Wieso ins Institut? Ich kann auch von hier darauf zugreifen.«
    »Fergus, fahr ins Institut! Du benötigst dein Bildtelefon, deinen Computer hinter der Firewall des Instituts und circa 10 Gigabyte Speicherplatz im höchsten Sicherheitsbereich.« Meine Stimme war endlich eindringlich genug.
    »O.K., starrsinniger MacAllon, ich bin unterwegs. Ruf mich um Viertel nach drei wieder an. Wehe, es ist nicht wichtig.« Er legte auf.
    Ich lehnte mich zurück. Der Gegenstand lag auf meinem Bett. Matt golden schimmernd. Nicht von dieser Welt. Er war äußerst faszinierend. Ich hatte ihn einfach im Waschbecken unter den Wasserstrahl gehalten und die angetrockneten, stinkenden Reste des schwarzen Schlamms abgewaschen. Er hatte nicht einen Kratzer abbekommen, obwohl er weiß Gott wie lange in der Höhle begraben

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