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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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und entdeckte den trüben Lichtfleck seiner Lampe hinter mir.
    Mit einer langsamen Bewegung schüttelte ich den Gegenstand im Wasser hin und her, um ihn vom Schlamm zu befreien. Er glitzerte golden im Schein meiner Lampe. Was war das nur?
    Ich tastete an meinem Anzug nach einer Tasche umher, fand aber keine. Der Gegenstand war nicht besonders dick. Ich schob ihn in das Bein meiner Tauchershorts. Ich spürte meinen Herzschlag im Hals.
    »Doktor, alles in Ordnung?« Raymond nuschelte in meinem Kopfhörer. Ich drehte mich erschrocken um und erkannte sein Gesicht neben mir.
    »Ja, Miguel, Danke! – Hier unten liegt die zweite Hälfte des Torsteines.«
    Er nickte. »Haben wir bereits gefunden, Doktor. Sobald das Wasser hier raus ist, bergen wir ihn. Wir sind fertig, kommen Sie. Es geht nach oben.«
     
    *
     
    Karen erwartete uns auf dem Hügel, wo der Pontonkäfig abgesetzt wurde. Ich hatte meine Haube abgenommen und meinen Fund darin verborgen. Unter dem hautengen Taucheranzug wäre er sofort aufgefallen.
    Sie sah mich gespannt an. Ich winkte ihr zu und lachte. Sie lachte zurück.
    Miguel nahm mir den Rest meiner Ausrüstung ab. Ich konnte die Haube lange genug behalten, bis ich beim Abtrocknen den Gegenstand unauffällig ins Handtuch verlagerte.
    Ich musste nicht viel sagen. Karen konnte meine Begeisterung von meinem Gesicht ablesen.
    »Und? Zuviel versprochen?« fragte sie lächelnd.
    Wir gingen an den Rand des Loches, wo uns Marquez erwartete.
    »Raymond hat mit den Tauchern sämtliche Vorarbeiten zum Aufrichten der Stele abgeschlossen.« Karen deutete auf ein oranges, dickes, aus speziellen Verbundfasern bestehendes Seil, welches aus dem Wasser kam und an eine sehr stabil wirkende Abschleppkupplung eines der beiden Schaufelbagger angehängt war.
    »Der muss nur losfahren, um die Stele ihrer Längsachse nach aufzurichten. Wenn alles klappt wird sie mit ihrer Spitze die Wasseroberfläche durchbrechen und ungefähr zwei Meter aus dem Wasser herauskommen.«
    Es war Mittag. Leichte Hochbewölkung verbarg die Sonne in einem grellen diffusen Licht. Die Luftfeuchtigkeit war greifbar. Karen reichte mir ein T-Shirt und eine Baseball-Mütze zum Schutz gegen die Sonne.
    Nahezu alle Arbeiter und Ausgrabungshelfer hatten sich inzwischen mit uns um das Loch versammelt.
    Raymond kam zu uns ein Headset in der Hand und nickte Marquez grüßend zu.
    »So, von mir aus kann es losgehen, Señor. Alle Seile sind verankert«, sagte er, Karen einen knappen Seitenblick zuwerfend.
    Was sollte das? Hatte es sich schon bis zu Raymond herumgesprochen, dass Marquez die Leitung jetzt offen für sich beanspruchte? Ich war überrascht. Woher hätte er es wissen sollen? Karen musste das Gleiche gefühlt haben. Mit angespannten Gesichtszügen wandte sie sich ab.
    Marquez lächelte sein freundliches Lächeln und nickte Raymond anerkennend zu. »Sagen Sie den Männern, sie sollen beginnen.« Er beschenkte auch die Umstehenden mit seinem Lächeln.
    Raymond setzte das Headset auf und sprach in sein Mikro.
    Auf der anderen Seite der Öffnung begann der Diesel des Schaufelbaggers mächtige Rußwolken auszustoßen und entfernte sich langsam von der Öffnung, wobei sich das Seil gleichmäßig spannte, bis es einer fein gestimmten Violinseite glich.
    »Stopp!« Das schwere Fahrzeug hielt an. Raymond ging etwas um das Loch herum und betrachtete das bis zum Zerreißen gespannte Seil aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
    Er scheuchte ein paar Arbeiter weg, die ihm zu nah am Schaufelbagger standen, gab dem Fahrer ein Zeichen und sprach dabei in sein Mikrofon.
    Langsam bewegten sich die Ketten erneut nach vorn. Das Seil schien dünner zu werden, sofern das noch möglich war, sein unteres Ende stach wie ein Lichtstrahl ins milchigweiße Wasser.
    Ein hoher Knall, gefolgt von einem scharfen Sirren, ließ mich und alle anderen zusammenzucken. Der Bagger machte einen Satz nach vom, bevor der überraschte Fahrer auf die Bremse treten konnte und das Ungetüm schaukelnd zum Stehen brachte. Von dem Seil war nichts mehr zu sehen. Wasserspritzer bis zu uns herauf signalisierten, wohin es verschwunden war.
    »Wow!« Karen rannte zum Schaufelbagger. Ich folgte ihr. Von der Abschleppkupplung war nicht viel übrig geblieben. Eine raue Bruchstelle im Werkzeugstahl des Fahrzeugs zeigte den Schwachpunkt. Das Seil hatte in jedem Fall gehalten.
    Raymond kam zum gleichen Schluss. »Neuer Versuch in zwei Stunden. Los, Jungs, wir müssen das Seil wieder raufholen.«
    »Das passt gut. Ich

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