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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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kam.« Ich sah den MI6-Direktor an. »Ich kann mir das nur mit diesem Ring erklären. Nachdem der Mann sich ergeben hatte, haben die Soldaten den Finger mit der Waffe entfernt, weil sie ihm nur die Waffe allein nicht abnehmen konnten, und haben sie zurückgelassen.«
    »Weil sie nicht vermuten konnten, dass Sie es allein aus der Höhle wieder schaffen«, dachte er laut. »Kann ich den Ring noch einmal sehen, Doktor?«
    Er betrachtete ihn intensiv von allen Seiten und setzte ihn auf, strich mit dem Finger über die glänzende Oberfläche. »Unglaublich«, er zog ihn wieder ab und reichte ihn mir zurück. »Danke.«
    Die Bedienung kam herein und stellte neue Teller mit frischem Toast auf den Tisch.
    »Wie wird es Morton Warren mittlerweile gehen?« Fergus zog sich einen Teller heran und griff sich zwei Scheiben Toast.
    »Als wir angegriffen wurden, war das Lager der sicherste Ort – zumindest nachdem es sich geschlossen hatte. Professor Warren und Raymond waren als Einzige da drinnen noch am Leben. Prinzipiell können sie es dort eine Zeitlang aushalten. Luft und Lebensmittel waren ausreichend da, nachdem Captain Johns die Quartiere seiner Männer wegen des aufziehenden Hurrikans nach unten verlegt hatte. Der Mantel des Lagers war zuvor auch dick genug gewesen, den EMP abzublocken.«
    »Könnte er es öffnen, wenn wir zurückkämen?« Colin Rogers stellte diese Frage nicht ohne Grund, das war mir nach der Bemerkung des PM vom Vorabend klar.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte ich. »Als die SAS kam, uns abzuholen, waren wir mit der Suche nach dem Schlüssel beschäftigt, mit dem wir das Lager zuerst geöffnet hatten. Wenn wir ihn finden würden, wäre es kein Problem.«
    Rogers und Fergus tauschten einen Blick.
    »Wir müssen es riskieren, Colin, es steht zu viel auf dem Spiel«, sagte Fergus leise. Dann sah er mich lächelnd an. »Ich denke, wir haben keine Wahl. Wir müssen hin, Warren finden und so viel Informationen sicherstellen, wie wir können, bevor die Amerikaner zurück sind.«

 
Erdorbit, Boe, Flagschiff des Schildverbandes
15. Oktober 2014
30397/1/15 SGC
     
     
Sinistra
     
    Sie spürte Wärme. Angenehme Wärme. Sie schlief. Schlief sie? Dann musste sie träumen, wie sollte sie sonst die Wärme spüren?
    »Kleines – hörst du mich?« Sinistra öffnete die Augen. Hellblaues Licht strömte auf sie ein. Ihre Wimpern meldeten ihr einen Widerstand beim Öffnen der Augen. Ihr Gesichtsfeld war verschwommen. Ein Schatten an ihrer linken Seite. »Ich bin hier, Sinistra, an deiner Seite.« Ja, das war Karens Stimme. Sie hatte sie nicht allein gelassen.
    »Bleib entspannt«, sagte Karen zu ihr, »du bist in einer Art Schwimmbecken. Du atmest ein spezielles Sauerstoff-Gel.« Sinistra fuhr zusammen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Sie schluckte. Da war etwas in ihrem Mund, etwas dicker als Wasser. Sie wollte es ausspucken – es war zu viel. Es war überall, in ihrer Luftröhre, in ihrer Nase. Sie ertrank!
    »Kleines, ruhig, ganz ruhig. Es heilt dich!« Karens Stimme klang eindringlich. Ich kann ihr vertrauen, sie würde nicht zulassen, dass mir etwas passiert, dachte sie.
    »Du kannst nicht sprechen, Kleines, das Gel ist in deinem Mund, es ernährt dich. Hast du Schmerzen?«
    Sinistra lauschte in ihren Körper. Sie fühlte nur die wohlige Wärme, ihre Finger strichen durch die zähe Flüssigkeit, die Panik lauerte irgendwo am Rande ihres Gesichtsfeldes. Nein, keine Schmerzen – sie schüttelte langsam den Kopf.
    »Kannst du einen Fuß oder ein Bein bewegen?« Sie spürte jetzt deutlich die Sorge in Karens Stimme. War dort ein zweiter Schatten neben dem von Karen? Sie drehte den Kopf und strengte ihre Augen an – der Schatten blieb unscharf, aber ja – dort stand eine zweite Person.
    »Das ist Doktor Pasuun, Liebes. Sie ist sehr besorgt um deinen Zustand und möchte dir gern helfen. Beweg einen Fuß.«
    Hab ich doch. Hast du es nicht gesehen? Sinistra wiederholte die Bewegung.
    »Versuch es, Kleines, konzentrier dich!« Karen klang sehr eindringlich und sehr besorgt. Sinistra hörte leise Worte in einer fremden Sprache.
    Sie fuhr sich mit der Hand am Körper entlang. Sie war nackt – nein – sie trug einen dünnen Gewebefilm auf der Haut. Sie spürte ihre Finger am Bauch – dann nichts mehr. Sie spürte nur den Gegendruck ihres Unterkörpers, ihrer Oberschenkel an den Fingerkuppen.
    Ich bin gelähmt, oh Karen, ich bin gelähmt! Sie wollte schreien, weinen, sie spürte erneut den Widerstand des

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