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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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akzeptieren, was seine Augen sahen. Mit meinem rechten Handschuh berührte ich den Bauch des Exemplars. Die Sensoren übermittelten mir ein Bild seines Gesundheitszustands. Es hatte hohes Fieber, niedrigen Blutdruck und eine zu schwache Konzentration weißer Blutkörperchen. Das sichere Zeichen eines bereits lang andauernden Kampfes seines Immunsystems gegen eine nahezu tödliche Konzentration an Infektionsherden. Ich könnte es genauso gut hier sterben lassen.
    »Kommst du, Ashia – oder soll ich Sabbim zur Unterstützung schicken?«, meldete sich Lumidor.
    »Nein, es geht, Erster«, antwortete ich, »Sabbim soll weiter die Augen aufhalten!« Er kannte mich so gut .
    Die Augen des Exemplars hatten sich geschlossen. Es war jetzt wirklich bewusstlos. Es würde merkwürdig für den Crownie aussehen, wenn ich es auch noch tot abliefern würde – nachdem bereits eines entkommen war. Ich beeilte mich. Es stöhnte leise auf, als ich es mit dem rechten Arm hochhob und mir über die rechte Schulter legte. Dann verriegelte ich meinen Exor und das Visier, langsam in der Höhle wieder an Höhe gewinnend. Ein kurzer Schauder überkam mich, als ich den metallenen Fleck an der Felswand entdeckte, wo in der vorletzten Nacht Hafis von dem Crownie vaporisiert worden war. Fast hätte ich das Exemplar fallen gelassen.
    Als ich wieder die Oberfläche erreichte, ließ ich es langsam von der Schulter rutschen, so dass ich es mit dem rechten Arm unter den Achseln stützen konnte, während ich es fest an mich drückte. Lumidor wartete ein paar Meter entfernt. Sein unverletztes Exemplar hatte den Kopf zur Seite gedreht und ich erkannte die Erleichterung in seinem Gesicht, als es mich nicht allein zurückkommen sah. Dann aktivierte ich das Trägheitsfeld, das mein Exemplar und mich nun zusammen umgab, und flog langsam hinter Lumidor zurück zum Oldtimer.
    »Die Rotoreinheiten sind vom Depot gestartet, Dawn.« Sabbim bestätigte mir, was meine Visierdaten anzeigten. Vier von ihnen bewegten sich in einer etwas auseinander gezogenen Formation in Richtung des notgelandeten Crownie-Schiffes, das fünfte Signal nahm Kurs auf die Höhle, die wir soeben verlassen hatten – aha, das entkommene Exemplar hatte Hilfe mobilisiert – nur kam die leider zu spät.
    Wir erreichten das Schiff. Ich ließ Lumidor den Vortritt. Sobald er den dicken Baumstamm unter der Luftschleuse erreicht hatte, löste sich sein Exemplar von ihm und sah besorgt zu mir und meiner Fracht. Ich war verärgert über meine eigene Bewunderung für die Haltung dieses weiblichen Exemplars. Es schien seine anfängliche Angst abgelegt zu haben und konzentrierte sich völlig auf die Fürsorge für das verletzte Exemplar.
    Ich landete dicht vor ihm in genau dem Moment, als der Crownie-Adelige aus der Schleuse trat, um zu helfen. Das Exemplar erschrak und wäre fast vom Baumstamm gefallen, wäre Lumidor nicht wieder zur Stelle gewesen, um es abzustützen. »Macht dir wohl Spaß, permanent den Retter zu spielen?«, stieß ich ungehalten hervor.
    Er lachte leise vor sich hin. »Ashia, bist du etwa eifersüchtig? Sieh dir an, wie schmutzig es ist!«
    Der Crownie fasste das Exemplar fest am Arm und sagte etwas zu ihm, was ich nicht hören konnte. Als es den Crownie-Merkanteer erblickte, schien es Hoffnung zu fassen. Möglicherweise erkannte es ihn wieder. Mit aufgerissenen Augen und kantigen Bewegungen ließ es sich von ihm wie eine Puppe in die Schleuse führen, wo der alte Mann es in Empfang nahm, während der Crownie sich zu mir umdrehte und mich heranwinkte. Ich entließ meine Fracht in seine Arme. »Danke, Dawn. Wo ist der Mann?« fragte er über den offenen Kanal.
    »Herausgeklettert«, antwortete ich ihm. »Hat sich nicht darauf verlassen, dass jemand kommt, um ihn zu retten.«
    Sein Blick ruhte zweifelnd auf mir. Das konnte ich im Moment nicht ändern. Sabbim meldete sich: »Dawn, in zwei Minuten sind die Rotoreinheiten bei euch. Was soll ich machen?«
    Lumidor startete und sein Icon war innerhalb von Sekunden über den vier Signalen. »Lass sie landen!«, wies er Sabbim an.
    Der Crownie-Adelige drehte sich ruckartig um, immer noch das verletzte Exemplar in den Armen, als er die fernen Explosionen der abstürzenden Ziele vernahm.
    »Was war das, Dawn?« Er schien ungehalten und ahnte vielleicht, was das gewesen war.
    »Unangemeldeter, bewaffneter Besuch«, antwortete ich.
    »Das ist die zweite unbefriedigende Antwort innerhalb weniger Sekunden, die ich von Euch erhalte, Dawn. Ich

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