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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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werdet gesund zurückkehren. Diese Berechnungen haben die Arche bereits vor langer Zeit verlassen – das Zweite Imperium hat sie wahrscheinlich zum Bau der Maschinen genutzt, welche die Sole-Sourcer in ihre aktuelle missliche Lage versetzt haben. Sie stellen kein Geheimnis mehr für sie dar.«
    Er sah auf die schirmartige Projektion, den vier Toten gegenüber.
    »Das hier kann interessant sein!«
    Wir folgten seinem Blick. Ich sah nichts auf dem Display, außer einem langsam wabernden, grauen Rauschen.
    »Eine Anleitung zum Sprengen der Erde?« Sturgis starrte kopfschüttelnd mit aktivem Visier hinauf.
    »Eine Möglichkeit, das Magnetfeld des Planeten zu verändern, hmmm – sehr interessant. « Der alte Mann versank in Schweigen und vertiefte sich ganz in den Anblick eines Schemas, das ich nach der Aktivierung meines Visiers endlich auch erkennen konnte.
    Es zeigte einen Schnitt durch den Planeten, mit allen Schichten und einem stilisierten Magnetfeld. Die Position der Arche war markiert und ebenso an die zwanzig von ihr ausgehende Fühler in Richtung Erdkern.
    Ohne Kommentar eilte Syncc Marwiin nach einigen Minuten wieder die Treppenstufen hinauf.
    Wir folgten ihm, ohne zu zögern. Er ging zügig um das Hologramm der Arche herum, ohne ihm einen Blick zu schenken, so als suche er etwas. Plötzlich blieb er stehen, dicht an einer filigranen Konstruktion, legte beide Hände vorsichtig auf eine dünne Platte und schloss die Augen.
    Ich vernahm ein entferntes Surren, leichteste Vibrationen, während sich die Kugeln in der Darstellung bewegten. Die innere Transferkugel rotierte um alle drei Achsen, bewegte ihre einzige Öffnung nach rechts oben. Mit einem Klicken öffnete sich ein perfekt in die innere Kugel eingepasstes Blendentor.
    »Jemand muss da hinein«, sagte der alte Mann und an der Art, wie er jemand betonte, ohne die Augen zu öffnen, erkannte ich, dass er mich meinte.
    »Ich würde selbst gehen, junger Freund, aber nur ich kann dieses Gerät bedienen. Fühlt Ihr Euch wieder stark genug, dort hineinzugehen? Ihr müsst etwas herausfinden – seht her!«
    Vor meinem inneren Auge entstand ein großes Becken voller Wasser, als er mein Visier fernzusteuern begann. Die Oberfläche wölbte sich nach innen, wurde transparent.
    »Das ist ein Thieraport, ein Kommunikationsmittel für sehr große Entfernungen. Die Sole-Sourcer haben es erfunden. Es muss ein solches Gerät hier in der Arche geben, mit ihm haben die vier da unten Kontakt zu den Übrigen gehalten. – ich benötige die eingestellten Koordinaten – aber Ihr dürft es auf keinen Fall berühren!«
    »Wenn es nur das ist, Syncc Marwiin«, sagte ich leichthin, den warnenden Blick Sturgis’ und das unterschwellige Grippe-Gefühl, das mich ergriffen hatte, weglächelnd, und wandte mich der Öffnung zu.
    »Macht eine Aufzeichnung von allem, was Ihr dort seht – die Visiere werden keine Verbindung aufrecht erhalten können.«
    Der Gang lag in bronzenen Licht vor mir. Ich ging hinein und drehte mich zum Abschied um – das Blendentor hinter mir hatte sich bereits lautlos geschlossen.
    Ich wartete.
    Das Tor am anderen Ende des Gangs öffnete sich genauso geräuschlos. Vorsichtig sah ich hinaus.
    » Syncc Marwiin? «
    Er hörte mich nicht. Wo war ich? Einfach auf der anderen Seite der Transferkugel? Die Wände glühten auch hier in dem üblichen Bronzerot. Ich sah in einen leeren Gang mit abgerundeten Kanten, von wenigstens fünfzig Metern Länge. Ein sonderbares Gefühl der Taubheit drückte auf meine Ohren. Eine dünne Schicht Schweiß lag auf meinem Gesicht. Ich war vollkommen allein, nichts regte sich. Die Empfindung war nicht unangenehm – es war neu und faszinierend. Donavon MacAllon lief allein in dem ältesten Artefakt der Menschheit herum. Ich lächelte bei dem Gedanken an Fergus, der nach meiner Rückkehr an meinen Lippen hängen würde.
    Unwillkürlich stieß ich mit meinem Stiefel gegen die Wand des Schotts. Ein leises Zischen des abgleitenden Schutzfeldes lenkte mich ab – nun, die Informationen würden sicher nicht zu mir kommen – ich marschierte los, in die Substanzkugel hinein. Der Gang endete unspektakulär vor einem fugenlosen Tor, das sich mit leisem Klicken horizontal teilte, in Boden und Decke zu fahren begann und mitten in der Öffnungsbewegung stecken blieb.
    Die untere Hälfte ragte noch einen guten Meter aus dem Boden. Die obere hatte sich nur wenige Zentimeter bewegt. Ich sah hindurch – es war vielleicht vier Meter dick. Ich

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