Coruum Vol. 3
Augenblick in einer Mischung aus Hochachtung und Trauer. Dann bewegte er sich ruckartig auf die Urmutter zurück. »Nun?«
Das Lächeln auf ihrem perfekten Gesicht versiegte nicht, als sie ihm antwortete. »Ihr befindet Euch nicht mehr in der Position, etwas zu fordern. In wenigen Wochen werde ich die Position des Paramounts im Roten Nebel eingenommen haben – es gibt nichts, was ihr dagegen unternehmen könnt, Oldo Merceer. Die Sole-Sourcer werden ihr Gefängnis bis zu ihrem Tod nicht mehr verlassen. Das Dritte Imperium wird ihr letztes sein.«
Sie trat dicht an die Brüstung des Thieraports heran, blickte zu den riesigen schwarzen Augen über ihr auf und senkte ihre Stimme. »Kommt zu mir und Ihr werdet der Sole-Sourcer sein, der über den Nebel herrschen kann – an meiner Seite.«
Das hustende Lachen von Frere Metcalfe raspelte durch den Saal, »… und an meiner!«
Ramone drehte sich um, in einer fließenden, für das normale Auge viel zu schnellen Bewegung glitt sie durch den Saal an die Seite Metcalfes, den rechten Arm mit der gestreckten Hand wie zum Dolchstoß erhoben, mit der linken den König von Dominion am Kragen seines Gewandes packend.
»Schweig, Lieber!«, flüsterte sie nahezu unhörbar, begleitet von einem Gedankenimpuls, der den großen Mann erschauern ließ.
Ein Alarmsignal! Ramones Hand löste sich plötzlich, Metcalfes Oberkörper sackte auf der Treppe in sich zusammen.
In ihrem künstlichen Unterbewusstsein herrschte Aufruhr. Ihre Sensoren richteten sich auf die dunklen Augen Oldo Merceers. Er hatte sie fest im Blick – was ging hier vor sich?
»Danke, Urmutter, jetzt weiß ich, was ich wissen musste.«
Nein!
Die Darstellung löste sich auf, verschwand in einer Wolke aus dunklen Lichtteilchen, erfüllte den Thieraport mit einem zunehmend intensiven Glühen.
Dann explodierte er.
10 Sieben Königreiche
Roter Nebel, Nebelwelten, Enchrome
30397/2/4 SGC
24. November 2014
Kooi
Die Kommunikationsdrohne kam nahezu zeitgleich mit den beiden langgestreckten Objekten aus dem abgewandten Ende des Dimensionsschiffes, nur ein Wimpernschlag war vergangen, seitdem der Langstreckenaufklärer aus ihrer Sicht verschwunden war.
Hoffentlich war alles gut gegangen, dachte sie angespannt.
Die Schiffs-KI der T3 ließ die Disruptoren in zehn Lichtsekunden Entfernung unverzüglich die beiden riesigen Kampfmaschinen anvisieren, die sich vor ihren Augen in der Form zu verändern begannen. Die Kampfdrohnen reagierten augenblicklich und veränderten das dynamische Geflecht ihrer Feuerleitsysteme, bis sich beide Objekte im Zentrum ihrer vereinten Feuerkraft befanden.
Sie bremsten stark ab und verharrten zehn Kilometer vom Dimensionsschiff entfernt, überschütteten die Aufklärungsdrohnen und die T3 mit Sensorstrahlen.
»Wir empfangen keinerlei Signale von Hud Keraas oder Ruf Astroon, Hightenent«, deutete der Schlacht-Certeer die ersten Auswertungen der eingehenden Daten. »Dafür scannen sie uns mit der kompletten Sensorbreite. Unsere Kommunikationsdrohne war für siebenundzwanzig Sekunden drüben.«
»Schattentruppen, Certeer Astroon meldet sich zurück. Status Blau!«, hörte Kooi erleichtert Rufs vertraute Stimme im Ohrhörer ihres Visiers, begleitet von einem Identifikationssignal, das die T3 sogleich verifizierte. »Wir haben den Kontakt zu den Sole-Sourcern hergestellt, ich habe den Paramount gesprochen – es gibt fantastische Neuigkeiten.«
Kooi betrachtete verblüfft die beiden Objekte, die im Moment riesigen Kampfanzügen glichen. Ad Rogue und die anderen Tempi auf Enchrome waren bereits sehr beeindruckend gewesen – doch die hier – wo war Ruf?
»Certeer, ich brauche fünf Freiwillige, die jetzt schnellstens durch das Tor gehen, Hud Keraas ist drüben geblieben, er ist in einem regen wissenschaftlichen Austausch, will von den Sole-Sourcern lernen, aber wir benötigen weitere von ihnen in unserer Dimension, um auf Tektor die Maschinen zu bauen, mit denen wir die Potentialkatastrophe für den Roten Nebel aufhalten können!«
Kooi strich sich über ihr ungewohnt kurzes Haar, starrte aus braunen Augen nachdenklich auf das lächelnde Gesicht Ruf Astroons, das ihr aus dem Inneren eines der Tempi entzückt entgegenblickte, realisierte, dass etwas geschehen sein musste, was ihren langjährigen Kameraden gezwungen hatte, seinen Zerstöreranzug gegen dieses Ein-Mann-Raumschiff zu tauschen.
Sie hörte die Kommandos des Schlacht-Certeers, die nach fünf Offizieren unter den
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