Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
feine Narbengeflecht im rechten Augenwinkel verzog sich deutlich.
    »Sicher wurde er damals von Z-Zemothy sabotiert. Viele glauben, dass der damalige Cektronn Rud El’Ottar hinter dem Verrat steckte, um das gemeinsam geplante Vorhaben ausschließlich für sich nutzen zu können.« Treerose setzte seinen Rundgang langsam fort. »Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass Rud El’Ottar fest davon überzeugt war, es für sich zu tun.«
    Blaak Ferkuiz streifte mit seiner Schulter wie zufällig meinen Arm und deutete mit dem Kinn in die Richtung von Frere Metcalfe, vor dem Treerose jetzt stehenblieb, den goldenen Haarreif in der Hand.
    »Er war so lange davon überzeugt, bis er zwei Jahre nach dem Tod Harkcrows selbst ermordet wurde.«
    Metcalfe erwiderte Treeroses Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Man könnte sich fragen, wer steckte dann dahinter?« Der König von Restront breitete in einer hilflosen Geste beide Arme aus und drehte sich langsam um seine Achse. »Wenn nicht Z-Zemothy, wer dann? Wer beseitigt Rud El’Ottar und verwischt anschließend die Spuren so gut, dass die Königreiche alles vergessen und erst der heutige Cektronn, Ten O’Shadiif, durch Zufall nach genau 1192 Jahren, wieder auf diesen Vorfall aufmerksam wird? Und durch die Aggressivität seiner Aktionen keinen Zweifel an der Bedeutung lässt, welche diese Geschichte für ihn bekommen hat!«
    Sein Blick streifte auffordernd die Anwesenden. Niemand erwiderte etwas.
    »Vielleicht die Unsichtbare Flotte oder die Gilde?«
    Er lächelte vor sich hin und setzte seinen Rundgang langsam fort. »Ich hatte in der Nacht eine Konferenz mit Karbedi mas Boroudy und dem Si’Taal.«
    Der König blieb vor der Ersten Händlerin der Heratis stehen.
    »Nonga Tejii und Kamir Des’Rafil waren ebenfalls zugegen. Es war ein interessantes Gespräch, in dem Mom letztendlich dem Cektronn seine Unterstützung entzog, nachdem ich ihn über die letzten Aktionen Z-Zemothys informiert hatte. Die Gilde steht in diesem Konflikt nicht gegen uns – die Erste Händlerin übte einen beträchtlichen Druck auf den Si’Taal aus. Es half mir, dass Kamir Des’Rafil – Ihr werdet Euch erinnern – er war bis vor fünfzehn Jahren der Erste Händler der Gilde, an der Befreiung von Keleeze und Hud Chitziin im Ul’Charque-System beteiligt war.«
    »Also scheiden Zentrum, Gilde und Unsichtbare Flotte aus«, Narg Laurenz sah Treerose an. »Da bleiben nicht mehr viele Kandidaten übrig!«
    »Wie wäre es mit der Kirche, Torkrage?«
    Alle Augen richteten sich ruckartig auf Melcom Siinstep, die amtierende Königin von Prokon.
    Es war das kleinste der Sieben Königreiche und für die Overteers der Organisation seit ihrem Bestehen wohl das schwierigste. Es lag am Rande der Region, eher im Gebiet des Zentrums, und hing am Rockzipfel seines großen Nachbarn Metcalfe/Dominion, von dem es in der Vergangenheit auch größtenteils wirtschaftlich abhängig gewesen war.
    Treerose tat einige Schritte zur Holo-Projektion der erhabenen und zierlichen Königin, deutete eine leichte Verneigung an und wies mit dem goldenen Reif auf sie.
    »Harkcrow sprach von den Troyians, Siirs und Siiras«, sagte er in die Stille hinein, Melcom Siinstep nicht aus dem Blick entlassend. »Jedes Lager hatte einen solchen Vertreter. Harkcrow war der der Königreiche, El’Ottar war der des Zentrums – nicht nur von Z-Zemothy. Die Troyians sollten als neutrales Bindeglied zwischen den Blöcken vermitteln.« Treerose machte eine Pause und sah in die verschiedenen Gesichter der Holo-Projektionen. »Zwei von dreien fielen innerhalb von zwei Jahren Anschlägen zum Opfer. Die Kommunikation zwischen den Vermittlern kam zum Schweigen. Wie fühlte sich wohl der Troyian der Nebelwelten, Melcom?«
    Die schlanke Frau antwortete selbstbewusst: »Wie ich sagte, Torkrage, ich denke, schlecht!«
    Die Statur des Königs von Restront überragte sie um nahezu einen Meter.
    »Aonia 2. war Urmutter zu der Zeit und verschwand nur ein Jahr nach Rud El’Ottar – ist das der Hintergrund deiner Aussage?«
    Sie nickte – verunsichert durch die direkte Ansprache des Overteers.
    »Danke für die Offenheit, Melcom«, Treerose drehte sich zu Frere Metcalfe, der seinerseits aus dem Kreis der Anwesenden herausgetreten war und ihn herausfordernd ansah.
    Torkrage ging langsam zu ihm und schob sich im Gehen seinen goldenen Reif zurück in die hohe Stirn.
    »Was sagt uns das, Frere? Der letzte Verdächtige auch ermordet. Drei Troyians, alle tot

Weitere Kostenlose Bücher